„Naturwunder des Jahres 2025“: Breitachklamm überzeugt bei Online-Abstimmung

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„Naturwunder des Jahres 2025“: Breitachklamm überzeugt bei Online-Abstimmung

 

Die Breitachklamm in den Allgäuer Alpen ist zum „Naturwunder des Jahres 2025“ gewählt worden. Mit 28,73 Prozent der Stimmen habe sich das bayerische Naturdenkmal deutlich gegen acht weitere nominierte Orte durchgesetzt. Die Online-Abstimmung der Heinz Sielmann Stiftung sei vom 11. August bis zum 28. September gelaufen. Insgesamt sollen sich 26.643 Personen an der Wahl beteiligt haben.

Auf Platz zwei sei der Blautopf in Baden-Württemberg mit 20,35 Prozent gekommen, gefolgt vom Wasserbaum bei Ockensen in Niedersachsen mit 13,49 Prozent. Die Breitachklamm habe 2.232 Stimmen mehr als der Zweitplatzierte erhalten und damit den Titel nach Bayern geholt.

Natur erleben und schützen

„Mit der Wahl der Breitachklamm haben die Menschen ein Naturdenkmal ausgezeichnet, in dem die Kraft der Natur auf einzigartige Weise sichtbar wird. Als Geotop und Lernort vermittelt sie geologische und ökologische Zusammenhänge. Diese besondere Verbindung aus Naturschutz und Naturerlebnis macht die Breitachklamm zu einem würdigen Naturwunder des Jahres“, betonte Dr.-Ing. E.h. Fritz Brickwedde, Vorsitzender des Stiftungsrats der Heinz Sielmann Stiftung.

Auch der Deutsche Wanderverband habe die Auszeichnung gewürdigt: „Die Breitachklamm zeigt exemplarisch, was Wandern in Deutschland bedeutet: Natur intensiv erleben und gleichzeitig verantwortungsvoll schützen. Sie ist ein Symbol für das Zusammenspiel von sicher erschlossenen Wegen, Engagement für die Heimat und eindrucksvollen Naturphänomenen. Wir gratulieren dem Breitachklammverein herzlich zum Sieg bei der diesjährigen Naturwunderwahl“, sagte Dr. Michael Ermrich, Präsident des Deutschen Wanderverbands.

Beeindruckendes Geotop mit großer Artenvielfalt

Die rund 2,5 Kilometer lange Breitachklamm verlaufe vom Oberstdorfer Ortsteil Tiefenbach bis zur Nähe der Walserschanz im Kleinwalsertal. Ihre bis zu 150 Meter hohen Felswände sollen sie zu einer der tiefsten Felsschluchten Mitteleuropas machen. Die Breitach habe sich über Jahrtausende in den Kalkstein gefräst und dabei Strudeltöpfe, Überhänge und enge Durchgänge geschaffen.

Das kühl-feuchte Mikroklima in der Schlucht biete Lebensraum für zahlreiche spezialisierte Arten. Moose, Farne und andere feuchtigkeitsliebende Pflanzen sollen hier besonders gut wachsen. Die sauerstoffreichen Wasserläufe sollen Bachforellen und Wasseramseln ideale Bedingungen bieten. Auch der Alpensalamander finde in den Felsspalten geeignete Rückzugsorte. Mit etwas Glück sollen sich am Rand der Klamm sogar Gämsen beobachten lassen.

Nachhaltiger Tourismus seit über einem Jahrhundert

Bereits seit 1905 sei die Klamm touristisch erschlossen. Heute sollen jährlich rund 300.000 Menschen das Naturdenkmal besuchen. Gesicherte Stege und Brücken sollen den Zugang ermöglichen und die Besucher gleichzeitig so lenken, dass empfindliche Bereiche geschont werden. Im Winter sollen eindrucksvolle Eisgebilde entstehen, während bei Hochwasser die Kraft der Breitach besonders deutlich werde.

Um den Schutz der Natur mit einem sanften Tourismus weiter zu verbinden, habe der Breitachklammverein im Frühjahr 2023 einen eigenen Nachhaltigkeitsausschuss gegründet. Damit gehöre die Breitachklamm zu den Beispielen für eine gelungene Kombination aus Naturerlebnis, Besucherlenkung und gelebtem Naturschutz.

 

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Bild: © Dominik Berchtold

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