Nordsee Tourismus Report 2024: Mehrheit der Gäste bemerkt Fachkräftemangel

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Strand Nordsee Cuxhaindworth Kopie

Der Fachkräftemangel in der Tourismusbranche an der Nordsee wird zunehmend spürbar: Laut Nordsee Tourismus Report (NTR) 2024 nehmen 53 Prozent der Urlauber*innen personelle Engpässe wahr. Das entsprach einem Anstieg von 13 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Besonders betroffen sei die Gastronomie: 40 Prozent der Gäste berichteten von Unterbesetzung in diesem Bereich. Auch der Einzelhandel (20 Prozent), Hotels und Unterkünfte (14 Prozent) sowie Tourismusbüros (10 Prozent) wurden genannt.

„Der Fachkräftemangel schlägt mit ganzer Wucht gegen die Nordseeküste“, sagte Holger Herweg, Geschäftsführer der Pathfinding AG und Herausgeber des NTR. Dennoch habe er auch Ansätze zur Verbesserung gesehen: „Das ist aber kein Grund, den Kopf in den Dünensand zu stecken, denn es gibt gute Nachrichten und Lösungen.“

Gastronomie: Digitale Tools und vereinfachte Abläufe als Antwort

Zu den empfohlenen Maßnahmen habe die Vereinfachung von Abläufen im Service gezählt. „Das höchste Einsparpotenzial zeigt sich in der Vereinfachung des Getränkeservice durch einen Self-Service-Bereich an der Theke“, erklärte Herweg. „Gäste, die darauf zugreifen, belohnt man mit einem Self-Service-Preisvorteil. Das lässt sich schnell und einfach umsetzen, später kann dies durch eine professionelle Getränke-Selbstbedienungsstation ausgebaut werden.“

Weitere Vorschläge sollen die Konzentration der Speisekarte auf Kerngerichte, die Einführung eines Express-Lunchs sowie Vorbestellungen mit Preisvorteil umfassen. Wichtig sei außerdem, den Tischplan an die verfügbare Personalstruktur anzupassen. So sollen sich Belastungen reduzieren lassen und der Verlust weiterer Fachkräfte vermieden werden. Zudem sollten bestehende Mitarbeitende stärker sichtbar gemacht werden – etwa über einen „Heute im Service-Team“-Aushang mit Foto.

Digitale Lösungen als kurzfristige Entlastung

Digitalisierung biete laut Herweg kurzfristig großes Potenzial zur Entlastung. „Man kann bereits innerhalb von nur einer Woche so vieles digital optimieren – das machen sich viele Gastro-Profis noch gar nicht richtig bewusst oder haben oft Bedenken, dass dies Probleme bei der Umstellung bereiten könnte“, erklärte er. „Eigentlich aber ist das ist wirklich einfach und entlastet die Mitarbeitenden sofort, wie beispielsweise ein kostenloses Online-Reservierungstool oder PDF-Speisekarten, die per QR-Code am Tisch über das Smartphone aufgerufen werden können.“ Langfristig seien professionelle Reservierungssysteme, digitale Infosäulen oder vollintegrierte Bestell-Apps zentrale Werkzeuge zur Prozessvereinfachung und Entlastung des Personals.

 

Weitere Informationen: PATHFINDING | Strategie- und Organisationsentwicklung

Bild: © Pathfinding Fotografin Tanja Klindworth - Nordsee-Tourismus-Report: 53 Prozent der Gäste beklagen Fachkräftemangel an der Nordsee

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