Bayerischer Heilbäder-Verband fordert bundesweites Präventionsgesetz

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Der BHV-Vorsitzende Peter Berek (links) und Geschäftsführer Frank Oette.

 

Der Bayerische Heilbäder-Verband (BHV) drängt auf eine grundlegende Neuorientierung im Gesundheitssystem, um die stetig steigenden Sozialversicherungsbeiträge langfristig in den Griff zu bekommen. „Wenn wir das kranke Sozialversicherungssystem gesunden wollen, müssen wir die Ursachen dafür angehen und nicht lediglich Pflaster auf die Symptome kleben“, so der Vorsitzende des Bayerischen Heilbäder-Verbandes (BHV), Landrat Peter Berek. „Die oberste Devise ist hier die Prävention. Die künftige Bundesregierung muss die Prävention endlich in einem Präventionsgesetz regeln, um eine Trendwende im Gesundheitswesen schaffen.“

Sozialversicherungsbeiträge als wirtschaftlicher Bremsklotz

Deutschland kämpfe mit seiner Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich. „In vielen Bereichen glauben wir, der Welt erklären zu müssen, wie die Dinge richtig funktionieren. Gleichzeitig verlieren wir nahezu überall den Anschluss. Eine besorgniserregende Entwicklung zeichnet sich auch bei der sozialen Sicherung ab, insbesondere bei den steigenden Sozialversicherungsbeiträgen“ so der Vorsitzende weiter.

Politische Debatten gingen selten über eine „schwarz-weiß“-Betrachtung hinaus. „Die Arbeitgeber mahnen die noch schlechter werdende Kostenstruktur an, die Arbeitnehmer benennen das geringere Netto und die Kostenträger weisen darauf hin, dass noch mehr erhöht werden müsste.“

Dabei blieben viele Wahrheiten auf der Strecke, kritisiert der BHV. „Kein Wort davon, dass die Mutter allen Übels die miserable wirtschaftliche Entwicklung ist, die den Träger der Sozialversicherung massiv weniger Einnahmen bescheren. Kein Wort davon, dass die Liberalisierung der Krankenkassen zu einer Mitgliederakquise der Beliebigkeiten geführt hat – die kostenlosen Laufschuhe stehen dafür exemplarisch. Kein Wort davon, dass wir in unser Krankensystem so viel Geld investieren wie noch nie und es doch nicht schaffen, damit zurecht zu kommen. Im Gegenteil kommt dann noch der Vorschlag, Sozialabgaben auf die Kapitalerträge zu erheben“, erläuterte Berek.

Der Fehler liege auf der Hand: Die Politik und die Krankenkassen gingen nicht an die Ursachen des kranken Systems, sondern beschäftigten sich immer wieder nur mit den Symptomen. Eine der Ursachen, und das zeigen nach Ansicht des BHV Vergleiche mit anderen Ländern, sei die fehlende Konzentration auf die Prävention. „Wir müssen endlich bereit sein, präventive Ansätze im Gesundheitssystem zur Regel zu machen. Prävention ist eben weit mehr als ein schickes Wort, welches ständig zitiert und doch nicht wirklich mit Leben befüllt wird. Ich bin deshalb froh, dass die Bayerische Gesundheitsministerin Judith Gerlach mit ihrem Ministerium und weiteren Partnern den bayerischen Präventionsplan erarbeitet. Wir sind als Heilbäderverband aktiv eingebunden und können die Stärken und Kernkompetenzen der Heilbäder und Kurorte in Bayern mit einbringen. Gleiches Engagement brauchen wir auf Bundesebene“, so Peter Berek.

Bayerische Heilbäder als Vorreiter in der Prävention

Laut BHV bieten die bayerischen Kur- und Heilbäder ideale Voraussetzungen, um Prävention in den Alltag der Menschen zu integrieren. Mit zertifizierten Angeboten und ortsgebundenen Heilmitteln könnten sie zur Verbesserung der Gesundheitsvorsorge beitragen. "Diese sind über unsere digitalen Tools, wie z.B. dem Gesundheitsfinder, dem Symptom-Checker oder auch als digitaler Kurantrag „auf Klick“ leicht zugänglich“, ergänzte Geschäftsführer Frank Oette.

Prävention als Kernleistung

„Der Bayerische Heilbäder-Verband wird solange nicht nachgeben, bis die Prävention eine Kernleistung des deutschen Gesundheitssystems ist und nicht in den Satzungsleistungen der Kassen untergeht,“ bekräftigte Landrat Berek abschließend.

Weitere Informationen: https://www.bayerischer-heilbaeder-verband.de/

Bild: © BHV, Der BHV-Vorsitzende Peter Berek (links) und Geschäftsführer Frank Oette.

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