Tourismusbilanz Schleswig-Holstein: Halbjahr 2025 mit erneutem Rekordergebnis

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Tourismusbilanz Schleswig-Holstein: Halbjahr 2025 mit erneutem Rekordergebnis

 

Schleswig-Holstein verzeichnete im ersten Halbjahr 2025 mit 15,8 Millionen Übernachtungen und 4,2 Millionen Gästeankünften erneut ein Rekordergebnis. Damit liegt das nördlichste Bundesland im bundesweiten Vergleich unverändert auf Rang 6. Das zeigten aktuelle Zahlen der Statistik. Der Anteil inländischer Gäste betrug weiterhin 95 Prozent, der dänische Markt entwickelte sich mit einem Plus von fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr positiv.

Claus Ruhe Madsen, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein, sagte: „Dieses positive Ergebnis belegt, dass die Menschen weiterhin zu uns reisen, sowohl aus privaten als auch dienstlichen Gründen. Schleswig-Holstein hat viel zu bieten, das habe ich gerade wieder bei meiner Sommertour selbst erlebt. Besonders freut es mich persönlich, dass der dänische Markt mit einem Plus von 5 Prozent ggü. dem Vorjahreszeitraum offensichtlich endlich wieder Fahrt aufnimmt.“

Gleichzeitig mahnte Madsen zur Aufmerksamkeit: „Wir dürfen trotzdem die Details nicht übersehen, zum Beispiel, dass abgesehen von der Holsteinischen Schweiz im übrigen Binnenland bei den Übernachtungen minus 4 % ermittelt wurden. Mit unserer Binnenlandstrategie haben wir großes Potenzial und dank der engagierten Touristiker und unserer Investitionen auch einen erfolgversprechenden Weg.“ Langfristig sehe er Investitionsbedarf in Unterkünfte, Angebotsqualität und Gästeservice.

Auch Dr. Bettina Bunge, Geschäftsführerin der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein (TA.SH), bewertete das Ergebnis differenziert: „Die Tourismusbranche in Schleswig-Holstein hat im 1. Halbjahr 2025 wieder ein sehr gutes Ergebnis bei den Übernachtungen und Ankünften erreicht. Aber nicht jeder Betrieb, nicht jeder Ort hat sich erfolgreich behaupten können.“

Mit Blick auf das Gesamtjahr zeigte sie sich optimistisch: „Trotz des verregneten Julis, aber mit einem hochsommerlichen August und vielen Attraktionen im Herbst und Winter erwarten wir ein positives Jahresergebnis.“

Bunge betonte, dass sich der Markt in Bewegung befinde und weitere Schritte erforderlich seien: „Das Auslandsgeschäft im Schleswig-Holstein-Tourismus ist im Vergleich zum Inlandsmarkt sehr klein, trotzdem ist die Internationalisierung und auch der Ausbau des Tagungs- und Kongressgeschäfts essenziell für die Zukunft.“
„Und nur mit gemeinsamen, effizienten, ressourcenschonenden Werbekampagnen können wir möglichst viele Menschen im In- und Ausland auf unser attraktives Reiseland Schleswig-Holstein aufmerksam machen.“

Thematische Einordnung im Überblick:

Camping:
Der Trend zum Outdoor-Urlaub habe sich fortgesetzt. Im ersten Halbjahr 2025 seien auf Campingplätzen mit mindestens zehn Stellplätzen 611.269 Ankünfte (+5,8 %) und 1.962.618 Übernachtungen (+4,5 %) registriert worden. Bundesweit liege Schleswig-Holstein bei Campingübernachtungen weiter auf Rang 4. Allerdings sollen die Mitbewerberländer derzeit schneller wachsen. Die Dynamik in Schleswig-Holstein flache ab.

Gesundheitstourismus:
Kur- und Rehakliniken sollen mit einem Anteil von elf Prozent die viertwichtigste Beherbergungsform im Land gestellt haben. Ihr Anteil sei nur knapp unter dem der Campingübernachtungen (zwölf Prozent) gelegen. Neben medizinischer Versorgung seien Freizeitangebote und Service für die Wiederkehrrate entscheidend gewesen.

Binnenland:
Im ersten Halbjahr 2025 habe das Binnenland – ohne die Holsteinische Schweiz – einen Rückgang der Übernachtungen unter das Niveau von 2019 verzeichnet.

Städtetourismus:
Veranstaltungen, Konzerte sowie Tagungen und Kongresse sollen zur Belebung des Geschäfts in der Nebensaison beigetragen haben.

Saisonverlauf und Osterferien:
Die späten Osterferien 2025 sollen sich positiv ausgewirkt haben. März und April sollen gemeinsam 274.000 zusätzliche Übernachtungen (+5,7 %) gegenüber dem Vorjahr gebracht haben. Dies belege die Bedeutung von Ferienzeiten für die Branche. Gleichzeitig habe sich ein verändertes Urlaubsverhalten gezeigt: weniger Kurztrips, mehr Fokus auf den Haupturlaub.

 

Mehr InformationenUrlaub in Schleswig-Holstein - Natur, Kultur, Seeluft: SH-Tourismus

Bild: © sh-tourismus.de – (von links) TA.SH-Geschäftsführerin Dr. Bettina Bunge und der schleswig-holsteinische Tourismusminister Claus Ruhe Madsen

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