Inklusion im Tourismus: «Accessible Tour of Switzerland» verbindet Städte, Regionen und Services ohne Barrieren

Mit der «Accessible Tour of Switzerland» startet erstmals eine durchgängig barrierefreie Tour durch verschiedene Regionen der Schweiz – per Zug, Schiff und Rollstuhl-Taxi. Entwickelt wurde das Angebot von der Stiftung Claire & George gemeinsam mit dem Touring-Team von Schweiz Tourismus und 13 touristischen Partnerregionen. Ziel ist es, Gästen mit Mobilitätseinschränkungen ein selbstbestimmtes Reiseerlebnis zu ermöglichen.
Antwort auf eine wachsende Nachfrage
Barrierefreies Reisen gewinnt international an Bedeutung. Laut einer Studie der US-amerikanischen Open Doors Organization (2024) geben Menschen mit Behinderungen in den USA jährlich rund 50 Milliarden US-Dollar für Reisen aus. Einschließlich ihrer Begleitpersonen liegt der geschätzte Marktwert demnach bei über 100 Milliarden US-Dollar – fast dreimal so viel wie 2015*. Auch in der Schweiz zeige sich eine ähnliche Entwicklung.
Einen vergleichbaren Trend beobachtet Susanne Gäumann, Geschäftsleiterin von Claire & George, spezialisiert auf barrierefreie Ferien und Reisen in der Schweiz: «Auch bei uns hat sich die Nachfrage von ausländischen Gästen nach barrierefreien Reisen seit 2022 mehr als verdoppelt.»
Modulares Reiseangebot mit Zusatzservices
Die «Accessible Tour of Switzerland» sei als 15-tägige Gesamtreise oder als kürzere Rundreise (6 bis 8 Tage) buchbar. Zum Einsatz sollen barrierefrei nutzbare Verkehrsmittel wie Bahn, Schiff und Rollstuhl-Taxi kommen. Optional können Pflegeleistungen, Hilfsmittel oder Entlastungsangebote hinzugebucht werden. Während der Reise stehen die Gäste über einen Chat in direktem Kontakt mit Claire & George.
Alle Informationen zur Tour und zur Reiseplanung finden sich unter: www.claireundgeorge.ch
Barrierefreie Städtetouren in Basel, Bern und Zürich
Ein fester Bestandteil des Angebots seien barrierefreie Stadtspaziergänge in Zürich, Bern und Basel. Diese sollen in Kooperation mit lokalen Inklusionseinrichtungen entwickelt worden sein – in Bern mit der Stiftung Rossfeld, in Zürich mit der Mathilde-Escher-Stiftung und in Basel mit dem Bürgerspital. Die Routen führen zu Sehenswürdigkeiten und barrierefrei zugänglichen Restaurants – bewusst ohne Hürden wie Kopfsteinpflaster oder Stufen.
Tourismus- und Gesundheitssektor kooperieren
Das Projekt werde vom Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) über das Förderinstrument Innotour finanziell unterstützt. Die Umsetzung erfolge in enger Zusammenarbeit zwischen der Stiftung Claire & George und folgenden touristischen Partnern: Ascona-Locarno, Basel, Bern, Biel Seeland, Interlaken, Lugano, Luzern, Morges, Pays-d’Enhaut, St. Gallen-Bodensee, Ticino Turismo, Vaud und Zürich.
Luca Giordani, Head of Touring bei Schweiz Tourismus, ordnete die neue Tour in die Gesamtstrategie ein:
„Das Angebot verankert das barrierefreie Reisen entlang der klassischen Grand Train Tour of Switzerland und sorgt damit für inklusive Reiseerlebnisse.“
Beitrag zu inklusivem Tourismus
Die Tour ergänze das Schweizer Tourismusportfolio um ein Angebot, das gezielt Reisenden mit Einschränkungen zugänglich ist. Claire & George bringe dabei über zehn Jahre Erfahrung im Bereich barrierefreier Ferien ein und kooperiere mit einem Netzwerk aus rund 100 Hotelbetrieben sowie Partnern aus Pflege und Mobilitätsdiensten.
Weitere Informationen: https://www.claireundgeorge.ch/de/barrierefreie-ferien-und-reisen-schweiz
Bild: © Claire & George