Mecklenburgs Guts- und Herrenhäuser vernetzen sich stärker

am . Veröffentlicht in Städte- und Kulturtourismus

Das Kulturerbe der geschichtsträchtigen Schlossanlagen Mecklenburgs will der Verband Mecklenburgischer Ostseebäder e. V. mit verschiedenen Events bis weit über die Landesgrenzen hinaus bekannter machen.

Hierzu sollen die beeindruckenden Bauten stärker als bisher an die touristischen Zentren der Region Rostock angebunden werden. „In der Region gibt es eine Vielzahl wertvoller Häuser, die ihr kulturhistorisches Erbe gern einer breiten Öffentlichkeit noch stärker zugänglich machen möchten. Nun soll durch ein breitgefächertes Angebot an kulturellen Veranstaltungen die Vielfalt der Häuser einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden. Auf diese Weise entstehen noch mehr ganzjährige attraktive Angebote für Urlauber und Gäste. Das stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der ländlich geprägten Tourismusräume“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe. In den vergangenen zehn Jahren hat sich beispielsweise die Veranstaltung MittsommerRemise – die lange Nacht der Guts- und Herrenhäuser - bereits als Vorzeigeprojekt für M-V etabliert.

Netzwerkmanager unterstützt Akteure vor Ort

Der Verband Mecklenburgische Ostseebäder e. V. (VMO) vertritt aktuell 63 Mitglieder in den Regionen vom Ostseebad Boltenhagen bis zum Ostseebad Graal-Müritz und im Binnenland bis zum Schweriner See und Güstrow. Ziel sei es, in Verbindung mit den touristischen Anbietern von der Ostseeküste ein Netzwerk der Guts- und Herrenhäuser zu etablieren, um gemeinsame kulturelle Angebote zu etablieren. Die Vernetzung soll zunächst südwestlich von Rostock vom Satower Land über das Salzhaff hin nach Wismar sowie bis ins Sternberger Seenland und über Bützow bis nördlich von Güstrow erfolgen.

Ein Netzwerkmanager unterstützt die Akteure vor Ort bei der Organisation der Veranstaltungen. Seit Projektbeginn hätten sich mittlerweile knapp 30 Häuser dem gerade entstehenden Online-Vertriebs-Netzwerk angeschlossen, das die Angebote deutlich sichtbarer gestalten soll, als es herkömmliche Vertriebswege bisher getan haben. Dabei soll es weniger um eine Konkurrenz zu den etablierten Beherbergungsmöglichkeiten der Region gehen, sondern vielmehr darum, zielgruppenspezifisch thematische Schwerpunkte wie etwa das Thema Hochzeit zu setzen. Hierfür wurde auf www.ostseeferien.de  eine neue Unterseite zu diesem Thema geschaffen, wo sich alle Heiratswilligen zentral über die Angebote im Verbandsgebiet informieren können. „Mecklenburg-Vorpommern hat in allen Regionen für Urlauber und Gäste attraktive Angebote. Manche müssen erst entdeckt werden. Potential besteht vor allem im ländlichen Raum. Deshalb gehen die Verbandsmitglieder den richtigen Weg, um gemeinsam eine höhere Bekanntheit zu erreichen“, sagte Glawe.

Guthäuser als neue Dorfmitte

Einhergehend mit der Vermarktung der Herrenhäuser als Veranstaltungsorte sollen gleichzeitig auch regionale Produkte sowie traditionelle Gerichte aus der Region in den Fokus rücken. „Angesichts des derzeitigen Trends einer neuen Ländlichkeit können die geschichtsträchtigen Bauten ihre historische Rolle als Dorfmitte wieder erlangen und damit für die Infrastruktur in den einzelnen Gemeinden einen immensen Wertzuwachs bedeuten. Teilweise sind sie seit Jahrhunderten in Familienbesitz und erzählen die Geschichten alter Adelsgeschlechter. Wenn nun vermehrt interessierte Tagesgäste zu uns ins Land kommen, profitieren die Gutbesitzer und weitere Anbieter vor Ort. Eine derartige Dienstleistungskette kann vielerorts eine stärkere Verzahnung von kulturellen und wirtschaftlichen Angeboten bedeuten“, so Glawe weiter.

In den vergangenen Monaten wurde deshalb mit dem Aufbau der digitalen Vertriebsstruktur begonnen. Auch für die MittsommerRemise haben sich seither zehn weitere Häuser angeschlossen. Zudem konnte eine gemeinsame Tagung aller Akteure bereits als wichtiger Schritt, eine gemeinsame Identität zu schaffen, gegangen werden.

Im Förderzeitraum von Dezember 2018 bis November 2019 betragen die Gesamtkosten des Projektes knapp 36.000 Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) in Höhe von knapp 22.000 Euro.

www.ostseeferien.de

 

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