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Römer-Lippe-Route will Vorreiter bei der Digitalisierung von Radfernwegen in Deutschland werden

am . Veröffentlicht in Natur- und Aktivtourismus

Radfahren

 

Digitale Infrastruktur als Alleinstellungsmerkmal für einen touristischen Radfernweg: Die Römer-Lippe-Route, die zwischen Detmold und Xanten verläuft, ist Teil des Modellprojekts „Digitalisierung im Radtourismus am Praxisbeispiel der Römer-Lippe-Route“.

Eine im März veröffentlichte Studie sollte zur Ermittlung des Status Quo dienen. Darauf aufbauend lieferte der in dieser Woche publizierte Leitfaden konkrete Anwendungsempfehlungen für den Einsatz digitaler Dienste an der Römer-Lippe-Route. Das Projekt wird im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplan 2020 vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert.

Mehrwert durch Digitalisierung

Ziel des Projekts sei es, durch den Einsatz von digitalen Informations- und Kommunikationsmedien den Radtouristen an der Römer-Lippe-Route einen Mehrwert zu bieten und die Attraktivität der Strecke zu erhöhen. „Das Interesse von Radtouristen an digitalen Angeboten nimmt konstant zu“, so Axel Biermann, Geschäftsführer der Ruhr Tourismus GmbH. „An der Römer-Lippe-Route möchten wir gemeinsam mit unseren Leistungspartnern diese Chance ergreifen und ein digitales Informations- und Kommunikationsangebot schaffen.“ Dass das Smartphone die analogen Informationsquellen längst eingeholt hat, belege eine Umfrage des radrevier.ruhr aus dem Jahr 2019. Laut dieser gaben rund 46 Prozent der befragten Tagesausflügler an, dass sie das Smartphone als Informationsquelle nutzen. Auf die analoge Ausschilderung griffen hingegen nur 41 Prozenten der Befragten zurück und Radreiseführer und -karten nutzten 35 Prozent der Befragten. Angedacht sei beispielsweise die Verwendung von Augmented Reality an ausgewählten Standorten, um zum Beispiel die römische Geschichte für den Gast erlebbar zu machen.

Leuchtturmprojekt im Radtourismus

„Das Modellprojekt Digitaler Radfernweg ist bundesweit einzigartig und richtungsweisend“, sagt Louise Böhler, Leiterin Tourismus beim Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC). „In ein paar Jahren wird es selbstverständlich sein, dass man unterwegs Informationen zu den Highlights rechts und links des Weges über das Smartphone abruft – oder die günstigsten Zeiten, um ein Museum zu besuchen. Der Radtourismus boomt, deshalb ist es gut, wenn radtouristische Regionen bei der Digitalisierung des Angebots von Anfang an mit dabei sind und die neue Möglichkeiten nutzen, beispielsweise für die Lenkung von Besucherströmen oder die Inszenierung von Themen entlang einer Route.“ Auch andere Regionen sollen von den gewonnenen Erkenntnissen profitieren, deshalb sei die Übertragbarkeit der Ergebnisse ein Projektziel.

Integration in bestehende Angebote

Für die Begleitung des Projekts wurde ein wissenschaftlicher Beirat gegründet, der mit seiner fachlichen Expertise beratend zur Seite steht. „Es wird eine große Herausforderung, einen ganzheitlichen Ansatz zu entwickeln, aber nur so kann das Projekt nachhaltig erfolgreich sein“, erklärt Iris Hegemann vom Deutschen Tourismusverband. „Es gilt also unterschiedliche technische Entwicklungen der involvierten Regionen zu berücksichtigen und bereits bestehende Dienste zu integrieren. Außerdem müssen die Interessen der Zielgruppe miteinbezogen werden.“

Nächste Schritte und Meilensteine

Nachdem Studie und Leitfaden erstellt wurden, werden nun in den nächsten Monaten erste konkrete Maßnahmen umgesetzt. Geplant sei, dass verschiedene digitale Anwendungen entwickelt und getestet werden. Digitale Dienste sollen ergänzend zum analogen Angebot eine Servicefunktion übernehmen, beispielsweise durch Navigation oder Wetterinfos. So solle das Raderlebnis digital sinnvoll ergänzt werden, zum Beispiel durch Hörerlebnisse, Videoaufnahmen oder Augmented Reality, die etwa einen virtuellen Blick auf das historische Römerlager am Wegesrand ermöglichen. Außerdem starte im Herbst 2020 ein interdisziplinäres Projekt mit Studierenden der Hochschule Rhein-Waal mit dem Schwerpunkt „Innovationen im Fahrradtourismus“. Ziel sei es, dass mit dem Projektabschluss im Jahr 2022 eine umfassende digitale Anwendung zur Verfügung stehe, die durch eine Informations- und Kommunikationskampagne begleitet werden soll. „Wir sind uns sicher, dass mit einer nachhaltigen und strategischen Umsetzung dieser Maßnahmen für die Römer-Lippe-Route ein echter Wettbewerbsvorteil entsteht“, erklärt Axel Biermann, Geschäftsführer der Ruhr Tourismus GmbH. „Das Projekt schafft wertvolle Impulse sowohl für unsere RVR-Radwegeprojekte als auch für die Qualifizierung der regionalen Freizeitlandschaft. Und Augmented Reality ist ein ganz wichtiges Instrument zur Vermittlung historischer Veränderungsprozesse in der Stadtlandschaft der Metropole Ruhr“, so Stefan Kuczera, Beigeordneter für den Bereich Planung beim Regionalverband Ruhr.

Für Interessierte sind die Studie und der Leitfaden online einsehbar.

presse.ruhr-tourismus.de

Bild: pixabay.com/de/photos/radfahrer-radfahren-fahrrad-847896/

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