Neues ÖHV-Führungsduo fordert Umdenken: Kritik an Google und Facebook
Die Österreichische Hoteliervereinigung feiert Jubiläum. Gleichzeitig gehen zwei neue Präsidenten/-innen ins Rennen und legen einen flotten Start hin. Auch mit Kritik an Google und Co. wurde nicht gespart.
Michaela Reitterer und Mag. Gregor Hoch, die neuen Präsidenten der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), bedanken sich nach der einstimmigen Wahl für "das tolle Vertrauensvotum". Hoch verlangte für die "strukturell benachteiligte Branche keine Almosen, aber Fairness". Reitterer will Österreich in den Köpfen der Politiker als "europäisches Kompetenzzentrum für Hospitality Management verankern."
Der ÖHV-Hotelierkongress 2013 vor der Kulisse der Wiener Hofburg überzeugt 780 Teilnehmer mit aktuellen Themen wie Suchmaschinen und Social Media: "Das ist das Themenfeld, das uns im Tourismus sehr beschäftigt. 70 % der Gäste kommen schon über neue Medien in unsere Betriebe", erklärt ÖHV-Generalsekretär Thomas Reisenzahn.
Gleichzeitig entwickelt sich der eTourismus immer mehr zum Konfliktfeld, weiß pressetext zu berichten. Suchmaschinen seien zwar unverzichtbare Informationsintermediäre, erklärte Boris Paal von der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg demnach, könnten jedoch durch Ausrichtung der Suchalgorithmen nachteilig für die Konkurrenz wirken. Das sei angesichts von Hotelzimmern als der verderblichsten Ware der Welt ein Problem, ergänzte Markus Luthe, Hauptgeschäftsführer des Hotelverbands Deutschland (IHA).
Luthe sehe darin zudem die Gefahr eines unfairen Wettbewerbs, da die Mittler zu Konkurrenten würden und die unternehmenrische Freiheit eingeschränkt werde. Zudem kritisierte er scharf den "absurden Wettbewerb um Likes". Aus Buchungsplattformen würde zunehmend ein "Suchmaschinen-Schlussverkauf".
Paals forderte daher den Gesetzgeber auf, wettbewerbsrechtlich einzugreifen und den Suchmaschinen Transparenzvorgaben beim Ranking von Ergebnissen zu machen.