Destatis meldet neuen Campingrekord: 42,9 Millionen Übernachtungen im Jahr 2024

Im Jahr 2024 haben so viele Menschen wie nie zuvor auf deutschen Campingplätzen übernachtet. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) wurden knapp 42,9 Millionen Gästeübernachtungen registriert. Der Campingtrend setzte sich damit fort und erreichte einen neuen Höchstwert. Die Zahl der Übernachtungen stieg gegenüber 2023 um 1,4 Prozent (42,3 Millionen) und lag 19,9 Prozent über dem Vor-Corona-Jahr 2019 (35,8 Millionen).
Campingübernachtungen binnen 20 Jahren verdoppelt
Mit Ausnahme der coronabedingten Rückgänge 2020 und 2021 sei die Zahl der Campingübernachtungen in den vergangenen zwei Jahrzehnten lau Destatis fast kontinuierlich angestiegen. Im Jahr 2004 haben demnach die deutschen Campingplätze 21,4 Millionen Übernachtungen verzeichnet. Im Vergleich dazu stiegen die Übernachtungszahlen über alle Beherbergungsbetriebe hinweg um 46,4 Prozent an.
Camping 8,6 % Anteil an allen Gästeübernachtungen 2024
2024 sei etwa jede zwölfte Übernachtung (8,6 Prozent) auf einen Campingplatz entfallen. Insgesamt habe Destatis 496,0 Millionen Gästeübernachtungen registriert. Im Coronajahr 2020 habe der Campinganteil mit 11,2 Prozent sein vorläufiges Hoch erreicht, da die Übernachtungszahlen insgesamt stärker eingebrochen waren als die Zahl der Campinggäste. Trotz eines Rückgangs liegt der Campinganteil 2024 laut der Auswertungen weiterhin über dem Vor-Corona-Niveau von 7,2 Prozent im Jahr 2019.
Ostsee und Schwarzwald erneut meistbesuchte Reiseregionen zum Campen
Die schleswig-holsteinische Ostsee sei 2024 erneut das beliebteste Campingziel mit 3,4 Millionen Übernachtungen gewesen, wobei 3,3 Millionen Gäste aus Deutschland anreisten. Es folgten der Schwarzwald mit 2,6 Millionen Übernachtungen, die niedersächsische Nordseeküste (1,9 Millionen) sowie das bayerische Allgäu (knapp 1,8 Millionen). Vorpommern (1,7 Millionen) und die mecklenburgische Ostseeküste (gut 1,6 Millionen) haben laut der Zahlen die Region Bodensee-Oberschwaben (knapp 1,6 Millionen) überholt.
Südwesten bei ausländischen Campinggästen besonders beliebt
Campinggäste aus dem Ausland ziehe es insbesondere in den Südwesten Deutschlands. Sie verbrachten 2024 wie schon 2023 die meisten Nächte im Schwarzwald (739 000), gefolgt von den Regionen Mosel-Saar (338 000), der rheinland-pfälzischen Eifel (256 000), Bodensee-Oberschwaben (226 000) sowie dem bayerischen Allgäu (160 000).
Höchste Campingdichte in Seenlandschaften
Gemessen am Anteil der Übernachtungen auf Campingplätzen an den Übernachtungen über alle Beherbergungsbetriebe hinweg sei das Fränkische Seenland 2024 erneut die Campinghochburg gewesen. Fast jeder zweite Gast (45,8 %) habe dort auf Campingplätzen übernachtet. Auch im Lausitzer Seenland (36,3 %), im Hegau am Bodensee (31,2 %), in der Holsteinischen Schweiz (30,0 %) sowie in der Mecklenburgischen Schweiz und Seenplatte (24,6 %) habe Camping einen hohen Anteil an allen Übernachtungen. Bundesweit habe der Anteil 2024 im Schnitt bei 8,6 % gelegen.
Preise für Wohnmobilstellplätze deutlich gestiegen
Die Preise für Übernachtungen auf Campingplätzen seien in den vergangenen Jahren stärker gestiegen als die Übernachtungspreise insgesamt. Im Jahr 2024 seien Übernachtungen auf einem Wohnmobilstellplatz 27,7 % teurer als im ersten Coronajahr 2020 gewesen. Etwas moderater fiel laut der Statitsik der Preisanstieg bei der Campingplatzgebühr mit +24,6 % gegenüber dem Jahr 2020 aus. Zum Vergleich: Über alle Formen von Unterkünften hinweg seien Übernachtungen insgesamt im selben Zeitraum um 23,1 % teurer geworden, die Verbraucherpreise insgesamt seien um 19,3 % gegenüber 2020 gestiegen.
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