Der ADAC prüft mal wieder: Diesmal Urlaubsnebenkosten beim Wintersport

Geschrieben von Matthias Burzinski am . Veröffentlicht in Servicequalität & Qualitätsmanagement

Der ADAC hat mal wieder die Urlaubsnebenkosten in verschiedenen Destinationen verglichen. So zahlten Urlauber beispielsweise für Spaghetti Bolognese im schweizerischen Zermatt mehr als 18 Euro während sie dasselbe Gericht in Garmisch für unter 7 Euro bekamen. Das mag zwar die Gemüter einiger Sparfüchse erhitzen, ist aber keine Überraschung.

17 Euro kosteten in Oberstdorf Leihski für einen Tag. Im österreichischen Ischgl zahlte man mit 27 Euro deutlich mehr. Das sind nur einige Beispiele des ADAC Preisvergleichs "Urlaubsnebenkosten", für den in 24 beliebten Wintersportorten in sieben europäischen Ländern Preise erhoben worden seien.

Wer bei der Wahl des Wintersportortes das Preisniveau berücksichtige, könne Bares sparen, so die Argumentation des ADAC. Der hat dabei natürlich nur eine Zielgruppe im Kopf: die Preissensiblen. Was aber ist mit denen, die bewusst, eine exklusivere Destination auswählen?

Die Preisunterschiede in Europas Skigebieten für die Leihgebühr von Skiern oder Schlitten, für Sonnencreme, Cola & Co. Seien enorm. Testsieger im ADAC Vergleich wurde der Wintersportort Spindlermühle ("sehr günstig") im tschechischen Riesengebirge, wo der ADAC Warenkorb mit 31 Produkten und Dienstleistungen rund 225 Euro kostete. Für die gleichen Produkte mussten Urlauber in Zermatt mit gut 570 Euro weit mehr als das Doppelte bezahlen. Wer hätte das gedacht? Der Skiort im schweizerischen Wallis sei damit Testverlierer, glaubt der ADAC. Da werden die Kollegen in Zermatt aber mächtig Angst bekommen vor dem übermächtigen Konkurrenten aus dem Riesengebirge. "Sehr günstig" schnitten die deutschen Skiorte Oberwiesenthal, Bayrischzell und Oberstdorf ab, immerhin noch "günstig" die Wintersportzentren Oberstaufen und Garmisch-Partenkirchen. Dort wird man sich freuen, zu den "billigen" Reisezielen zu gehören, oder?

Insgesamt wurden sieben Skiorte als "sehr teuer" (Zermatt, Grindelwald, Samnaun, Ischgl, Lech und Val d'Isère) oder "teuer" (Chamonix) eingestuft. Sechs Orte liegen im Durchschnitt. Immerhin fünf Mal gab es aber auch das Urteil "günstig" und sechs Reiseziele seien mit der Bewertung "sehr günstig" nach dem Geschmack der meisten Urlauber. Die Betonung liegt hier wohl auf "meisten". Denn - liebe Verantwortliche vom ADAC - es gibt nun einmal auch andere Kriterien als den Preis bei der Auswahl eines Reiseziels. Insofern ist dieser Preisvergleich zwar interessant, lässt aber vollkommen außer Acht, dass es auch Destinationen gibt, die sich bewusst im Hochpreissegment positionieren und dennoch ihre Zielgruppe finden. Auch dieser Test des ADAC ist das, was sie fast immer sind: Wohlfeile PR-Meldungen.

Dem enstprechend "dünn" sind die Tipps des ADAC: Wer unnötige Kosten im Urlaub vermeiden wolle, sollte teure Produkte des Tagesbedarfs - wie etwa Sonnencreme - nicht zu Hause vergessen (ach was!). Der ADAC empfiehlt, auch die Ausrüstung vor der Abreise nochmals zu überprüfen (so,so!). Denn der Ersatzkauf von Skibrillen, -handschuhen oder -socken könne ordentlich ins Geld gehen (ach ne?). Sparen könnten Urlauber hingegen häufig mit den Gästekarten. Viele Wintersportorte böten damit zahlreiche Vergünstigungen beim Skipass oder auch bei anderen Aktivitäten an (is nich wahr?).

www.adac.de

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