Nachhaltiger Tourismus stärkt den Erhalt von Welterbestätten und Biosphärenreservaten

am . Veröffentlicht in Nachhaltigkeit & CSR

Am 22. Mai ist der Internationale Tag für biologische Vielfalt. Menschen weltweit feiern an diesem Tag die Vielfalt von Lebewesen und Ökosystemen als Lebensgrundlage für den Menschen. Die UNESCO nutzt den Tag, um auf den nachhaltigen Tourismus als wichtigen Faktor für den Erhalt der Welterbestätten und Biosphärenreservate hinzuweisen.

Auf insgesamt weit über fünf Millionen Quadratkilometern beherbergen 203 UNESCO-Weltnaturerbestätten, 35 kombinierte Natur- und Kulturerbestätten sowie 669 UNESCO-Biosphärenreservate eine einzigartige biologische Vielfalt. Wie der Erhalt der Vielfalt von Arten und Lebensräumen gelingen kann und welche Rolle der nachhaltige Tourismus dabei spielt, steht im Mittelpunkt des diesjährigen Welttages.

„An vielen Orten unseres Planeten ist die biologische Vielfalt bedroht. Neben der industriellen Landwirtschaft, dem Klimawandel und der Zerstörung von Lebensräumen durch Infrastrukturmaßnahmen gefährdet auch der Massentourismus unsere Ökosysteme. Wir müssen vorhandene Konzepte für nachhaltigen Tourismus endlich flächendeckend in die Praxis umsetzen. Dazu zählt auch, dass Erträge aus dem Tourismus in Teilen dem Naturschutz und der Bevölkerung vor Ort zugutekommen. UNESCO-Welterbestätten wie das Wattenmeer in Deutschland oder UNESCO-Biosphärenreservate wie der Nationalpark Jozani-Chwaka in Tansania bieten hier hervorragende Lösungsansätze“, erklärt Prof. Dr. Hartwig Lüdtke, Vizepräsident der Deutschen UNESCO-Kommission.

In den für ihre Biodiversität ausgezeichneten einzigartigen Naturstätten auf der UNESCO-Welterbeliste steht die Bewahrung der Natur und ihrer Vielfalt im Vordergrund. Die Welterbekonvention sei deshalb auch ein Instrument internationaler Naturschutzverbände. Derzeit sei es ein Ziel des internationalen Naturschutzes, möglichst viel Fläche der 35 sogenannten „Biodiversitäts-Hotspots“ weltweit auch als UNESCO-Welterbe zu nominieren. Die Weltnaturschutzunion IUCN hat dazu kürzlich mit Unterstützung der Bundesregierung einen Bericht zu den Lücken im Netzwerk der „Biodiversitäts-Hotspots“ vorgelegt. In Deutschland gibt es mit dem Wattenmeer, den alten Buchenwäldern und der Grube Messel derzeit drei UNESCO-Weltnaturerbestätten.

Auch die UNESCO-Biosphärenreservate setzten sich für den Schutz der Artenvielfalt ein, indem sie naturverträgliche wirtschaftliche Nutzungsformen förderten. Nachhaltiger Tourismus sei dabei nur eine der Strategien. In Deutschland gibt es derzeit 15 UNESCO-Biosphärenreservate von Südost-Rügen bis zum Berchtesgadener Land.

Der Tag erinnert an den 22. Mai 1992, an dem in Nairobi Einigkeit über den Text des UN-Übereinkommens über biologische Vielfalt erzielt wurde. Dieses Übereinkommen wurde im Rahmen des Erdgipfels im Juni 1992 in Rio de Janeiro zur Zeichnung ausgelegt. Heute ist es mit über 195 Vertragsstaaten eines der erfolgreichsten Übereinkommen der Vereinten Nationen.

www.unesco.de

Nichts verpassen: Newsletter abonnieren