Alpenschutzkommission zeichnet nachhaltige Tourismusprojekte aus
Die Internationale Alpenschutzkommission CIPRA hat in der Schweiz nachhaltige Tourismusprojekte ausgezeichnet.
Der am 12. April 2016 in Bern erstmalig vergebene CIPRA-Preis zeichnet Errungenschaften aus, die auf innovative Art und Weise einen dauerhaften Mehrwert für die nachhaltige Entwicklung in Berggebieten erzielen. Die ausgezeichneten drei Projekte – 100% Valposchiavo, Café Greina und PamirLink – entsprächen den Kriterien der Nachhaltigkeit im Tourismus, dem Schwerpunktthema im 2016.
Gewinnerprojekte
Ziel des Projekts „100% Valposchiavo“ sei die bessere Inwertsetzung von regionalen Landwirtschaftsprodukten im touristischen Angebot und im Tourismusmarketing der Valposchiavo. Aus Sicht der Jury trage das Projekt in vorbildlicher Weise zu allen drei Pfeilern der Nachhaltigkeit bei: Es leiste durch die Kreislaufwirtschaft einen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung und minimiere Transportwege, es bringe den Gästen die lokale Kultur und die Produzenten näher und stärke das Bewusstsein für die Herstellung von gesunden Lebensmitteln und es vernetze verschiedene Wirtschafts- und Gesellschaftssektoren. Die Jury würdigt das Projekt mit einem Preisgeld von CHF 3.000.
Auch das Projekt „Café Greina“ hat die Jury überzeugt. Das Projekt sei im besten Sinne klein, aber fein: Das Café Greina ist ein im Sommer in einer Jurte betriebenes Café, welches Wandernden oberhalb von Vrin, beim Aufstieg zur bekannten Greina-Ebene, eine Oase der Ruhe mit lokalen Köstlichkeiten bietet. Es leiste so einen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung und erlaube den Menschen ein noch näheres Eintauchen in die lokale Kultur und den Alltag einer Ziegenalp. Die Jury hebt hervor, dass solche Projekte die Mosaiksteine sind, die sich letztendlich zu einem eindrücklichen Bild zusammenfügten, in welchem der Tourist zum Erhalt der lokalen Kultur und Tradition beitrage. Die Jury würdigt die Arbeit der Initiantinnen Pirmina Caminada und Sabina Solèr mit einem Preisgeld von CHF 2.000.
Den Solidaritätspreis für ein Projekt aus einem Berggebiet des globalen Südens vergibt die Jury an den Verein „PamirLink“, namentlich seinem Präsidenten Roman Droux. Pamirlink macht sich sich für die monetär armen Menschen im tadschikischen Pamir stark, einerseits durch Investitionen in erneuerbare Energien, wie den Bau eines Kleinwasserkraftwerks, und andererseits durch das Vermitteln von Reiseerlebnissen, die nicht nur für die Reisenden einzigartig und wertvoll seien, sondern auch für die Einheimischen im Pamir ein wichtiges Zusatzeinkommen generierten. Hier hat die Jury die Kombination überzeugt, dass durch die Energieversorgung ein Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung dieser Region insgesamt geleistet wird, und dass das Projekt andererseits zum interkulturellen Verständnis und Austausch beiträgt.
Preis der CIPRA Schweiz 2016 erstmalig vergeben
Für den ersten CIPRA-Preis, dieses Jahr zum Thema „Nachhaltigkeit im Tourismus“, gingen insgesamt 21 Bewerbungen ein: 16 für den Schweizer Hauptpreis und fünf für den Solidaritätspreis für Projekte aus dem globalen Süden. Die Vielfalt der eingereichten Projekte, welche alle einen Beitrag zur Nachhaltigkeit im Tourismus leisten sollten, machte die Arbeit der Jury nicht einfach. Alle Projekte wurden anhand der Kriterien aus dem Leitfaden „Nachhaltige Tourismusangebote“ der Hochschule Luzern beurteilt.