Booking.com: Selbstbestimmung steht bei LGBTQIA+-Reisenden im Mittelpunkt

am . Veröffentlicht in Nachhaltigkeit & CSR

Mann mit Baby

 

Mehr als die Hälfte (57 %) der deutschen LGBTQIA+-Reisenden haben auf Reisen Diskriminierung erfahren. Schaut man sich die Umfrageergebnisse aller Befragten weltweit an, so zeigt sich, dass es bei den Reisenden, die sich geoutet haben**, 63 % sind; bei denen, die in einer Partnerschaft leben, 64 %; und bei denen, die sich für LGBTQIA+-Rechte und -Veränderungen einsetzen***, sind es 68 %.

Deutsche LGBTQIA+-Reisende erfahren diskriminierendes Verhalten sowohl von anderen Reisenden (51 %) als auch von Einheimischen an ihren ausgewählten Reisezielen (55 %). Gleichzeitig geben fast die Hälfte der deutschen Befragten (47 %) an, dass ihre Zugehörigkeit zur LGBTQIA+-Community sie als Reisende verunsichert und gehemmt hat. Das ist noch besorgniserregender bei denjenigen Reisenden weltweit, die sich als trans (64 %), inter* (57 %) und nicht-binär (56 %) identifizieren****.

Trotzdem übernehmen LGBTQIA+-Reisende die Kontrolle über ihre gelebte Realität. Von informierten Entscheidungen für Reiseziele bis hin zur Sitzplatzbuchung im Voraus in Flugzeugen und der Schaffung von Alter Egos: LGBTQIA+-Reisende finden Wege, um sicher mit verschiedenen Herausforderungen umzugehen und die besten Erlebnisse zu finden.

Die Wahl des Reiseziels

Bei der Reiseplanung hat für 58 % der deutschen LGBTQIA+-Reisenden Priorität, dass sie auf der Reise sie selbst sein können. Für fast ebenso viele (57 %) ist eine Unterkunft, die in ihr Budget passt, das Hauptanliegen. Von den deutschen LGBTQIA+-Reisenden:

• erachten 49 % die lokale Gesetzgebung eines Reiseziels in Bezug auf Menschenrechte, Gleichstellung und Eherechte für LGBTQIA+-Personen als wichtigen Faktor.
• berücksichtigen 44 %, ob die Akzeptanz am Reiseziel gegenüber LGBTQIA+-Personen größer oder kleiner ist als in ihrem Heimatland.
• achten 42 % darauf, was sie in den Nachrichten über Erfahrungen ausländischer LGBTQIA+-Reisenden gehört oder gelesen haben.

Diese Bedenken haben deutlichen Einfluss auf die Entscheidungsfindung von LGBTQIA+-Reisenden: 39 % der deutschen Befragten haben im vergangenen Jahr eine Reise abgesagt, nachdem sie festgestellt hatten, dass ein Reiseziel LGBTQIA+-Einheimische nicht akzeptiert. Auf der anderen Seite hat mehr als die Hälfte (52 %) der deutschen LGBTQIA+-Reisenden in den letzten 12 Monaten eine Reise an ein Reiseziel gebucht, das sich als LGBTQIA+ identifizierende Einheimische unterstützt. Weltweit betrachtet fühlen sich Millennials am ehesten zu einer Reise an solche Ziele inspiriert (62 %), und die Silent Generation am wenigsten (21 %).

59 % der deutschen LGBTQIA+-Reisenden ziehen es vor, Reiseziele zu besuchen, an denen der LGBTQIA+-Tourismus bereits gut etabliert ist, wenn sie die Wahl haben. Zum Vergleich: 37 % ziehen lieber Orte in Betracht, an denen ihre Anwesenheit zu einem größeren gesellschaftlichen Bewusstsein und mehr Akzeptanz beitragen könnte. Auch der Zeitgeist spielt bei der Entscheidungsfindung eine Rolle: Fast sechs von zehn (58 %) der deutschen LGBTQIA+-Reisenden geben an, dass sie eher Reiseerlebnisse buchen, die von der LGBTQIA+-Popkultur inspiriert sind. Am wahrscheinlichsten ist das auf globaler Ebene bei Millennials (70 %).

Vorbereitungen vor dem Flug

Sobald das Reiseziel feststeht, ergreifen LGBTQIA+-Reisende zusätzliche Schritte, um ihre Bedenken über potenzielle Diskriminierung während des Flugs auf ein Minimum zu reduzieren. Fast ein Drittel (30 %) der deutschen Befragten hat bereits negative Erfahrungen mit einem anderen Fluggast gemacht, die in direktem Zusammenhang mit der eigenen Identität stehen. 31 % äußern Bedenken, neben einem Fremden zu sitzen, weil sie Angst vor dessen Reaktion oder Verhalten gegenüber ihnen als LGBTQIA+-Person haben.

Im weltweiten Vergleich tritt dies häufiger bei trans (57 %), inter* (48 %) und nicht-binären Personen (44 %) auf. Folglich entscheiden sich 41 % der deutschen LGBTQIA+-Reisenden aus Angst vor Diskriminierung dafür, im Voraus einen bestimmten Sitzplatz auszuwählen, um den Kontakt mit anderen zu minimieren. Diese Maßnahme wird unter allen Befragten weltweit am häufigsten von trans (61 %), inter* (55 %) und nicht-binären Personen (50 %) ergriffen.

Codeswitching und Reise-Alter Egos

LGBTQIA+-Reisende nehmen aktiv Alter Egos an, um sich auf ihren Reisen zu schützen. Mehr als ein Drittel (35 %) der deutschen Befragten geben an, dass sie Aspekte ihres Aussehens und Verhaltens ändern, um potenzieller Diskriminierung oder unerwünschter Aufmerksamkeit zu entgehen. 36 % haben ein Alter Ego erschaffen, um sich auf Reisen in unterschiedlichen Umgebungen zurechtzufinden. Der Hauptgrund für die Schaffung eines Alter Egos besteht für deutsche Reisende darin, sich zu schützen und sicher zu fühlen (39 %). Fast ein Drittel (32 %) tat dies, um sich an eventuell herrschende kulturelle Normen am Reiseziel anzupassen.

Allies in der Reisebranche

Neben den eigenen Entscheidungen sehen LGBTQIA+-Reisende einen Fortschritt innerhalb der Reisebranche: 71 % der deutschen Befragten sagen, dass sie sich durch mehr Inklusion auf Reisen wohler fühlen. Dies trifft vor allem auf diejenigen Reisenden weltweit zu, die geoutet sind (76 %), aber auch auf 65 % derjenigen, die nicht geoutet sind.

Reisen an Destinationen mit entsprechenden Gesetzen stärken ein Gefühl der Inklusion, was sich auch im Umgang mit den in der Reisebranche Tätigen widerspiegelt: 79 % der deutschen LGBTQIA+-Reisenden fühlen sich beim Einchecken in ihrer Unterkunft wohl, 76 % beim Umgang mit Branchenpersonal wie Reiseleiter*innen, Flugbegleiter*innen und Taxifahrer*innen am Reiseziel, und 72 % bei der Korrespondenz mit einer Unterkunft und mit Fluggesellschaften. Auf die Frage, was LGBTQIA+-Reisende bei Reiseunternehmen sehen möchten, um ihr zukünftiges Reiseerlebnis zu verbessern, erwähnen 28 % der deutschen Befragten Filter, mit denen sie Unterkünfte mit einladender, offener Gesinnung identifizieren können. Das halten weltweit besonders trans (49 %) und genderfluide Reisende (40 %) für wichtig.

„Wir bei Booking.com glauben fest daran, dass alle die Möglichkeit haben sollten, zu reisen und die Welt auf ihre ganz eigene Art und Weise zu erleben“, sagt Arjan Dijk, CMO und Senior Vice President bei Booking.com. „Als schwuler Mann kenne ich die Herausforderungen aus erster Hand, die in vielen Teilen der Welt weiterhin bestehen, darunter leider auch Reisewarnungen, die bereits im Vorfeld der diesjährigen Pride-Events herausgegeben wurden. Trotz alledem inspiriert es mich zutiefst, wenn ich sehe, wie LGBTQIA+-Reisende ihren gelebten Erfahrungen sowohl zu Hause als auch auf Reisen resilient begegnen. Obwohl echte und greifbare Fortschritte erzielt werden, müssen wir wachsam bleiben und unseren Teil dazu beitragen, dass Reisen im Sinne von Travel Proud wirklich für alle einfacher wird.“

Grundlage ist eine von Booking.com in Auftrag gegebene und unabhängig durchgeführte Umfrage unter einer Stichprobe von 11.469 LGBTQIA+-Reisenden aus 27 Ländern und Gebieten, darunter: Argentinien (201), Australien (606), Belgien (201), Brasilien (503), Kanada (804), Kolumbien (302), Kroatien (204), Dänemark (200), Frankreich (1.005), Deutschland (1.005), Hongkong (203), Indien (403), Israel (204), Italien (603), Japan (402), Mexiko (300), Niederlande (504), Neuseeland (202), Singapur (202), Spanien (402), Schweden (203), Schweiz (200), Taiwan (200), Thailand (202), Vereinigtes Königreich (1.007), Vereinigte Staaten (1.000), Vietnam (201). Die LGBTQIA+-Befragten identifizierten sich selbst anhand der demografischen Merkmale Geschlecht, Gender und sexuelle Orientierung. Um an dieser Umfrage teilnehmen zu können, mussten die Befragten in den letzten 12 Monaten auch eine Urlaubsreise unternommen haben. Die Umfrage wurde im April und Mai 2024 online durchgeführt.

Seit seiner Einführung im Jahr 2021 bietet das Travel Proud-Programm von Booking.com kostenlose Trainings für Unterkünfte an, um ihnen zu helfen, ein besseres Verständnis für die spezifischen Herausforderungen zu entwickeln, mit denen LGBTQIA+-Reisende konfrontiert sind. Sie erfahren, was getan werden kann, damit sich alle Gäste willkommener fühlen, unabhängig davon, woher sie kommen, wen sie lieben oder wie sie sich identifizieren. Das Training ist auf Englisch, Deutsch, Italienisch, Französisch, Spanisch, brasilianischem Portugiesisch, Kroatisch, Japanisch, Griechisch, europäischem Portugiesisch und Thai verfügbar. Die Trainings werden regelmäßig angeboten. Mittlerweile gibt es weltweit mehr als 67.000 durch das Programm zertifizierte Unterkünfte auf Booking.com. Travel Proud-Aufenthalte sind in 133 Ländern und Gebieten sowie in über 12.645 Städten und Reisezielen verfügbar.

** Im Rahmen dieser Studie hat Booking.com die Befragten gefragt, ob sie sich in Bezug auf ihre LGBTQIA+-Identität als „geoutet“ betrachten. Mit „Outing“ war gemeint, dass man seine sexuelle Orientierung oder Gender-Identität offenlegt bzw. nicht länger verheimlicht. Diese Aufschlüsselung ist für den deutschen Markt nicht möglich, sondern nur auf globaler Ebene.
*** Im Rahmen dieser Studie wurden die Befragten gefragt, ob sie sich selbst als „aktive Verfechter*innen von LGBTQIA+-Rechten und -Veränderungen“ in der Community sehen. Mit „aktive Verfechter*innen“ war der Einsatz gemeint, egal in welchem Umfang, zur Unterstützung, Förderung und Verteidigung von LGBTQIA+-Rechten in der Community. Diese Aufschlüsselung ist für den deutschen Markt nicht möglich, sondern nur auf globaler Ebene.
**** Die Aufschlüsselung nach Gender-Identität oder sexueller Orientierung ist für den deutschen Markt nicht möglich, sondern nur auf globaler Ebene.

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Bild: © Copyright Booking.com - Pressebild

 

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