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Sparkassen-Tourismusbarometer Schleswig-Holstein: Nachholbedarf in Sachen Nachhaltigkeit

am . Veröffentlicht in Nachhaltigkeit & CSR

In Schleswig-Holstein gibt es im Rahmen der Nachhaltigkeit viele Aktive, etliche Positivbeispiele in allen Wirtschafts- und Lebensbereichen, aber noch keinen durchschlagenden Effekt auf die Gesamtentwicklung von Land, Gesellschaft und Wirtschaft. Zu dieser Erkenntnis kommt das diesjährige Sparkassen-Tourismusbarometer.

Der Jahresbericht gebe ganz konkrete Hilfestellungen, insbesondere für die betriebliche Ebene, wie Nachhaltigkeit in der eigenen Unternehmensausrichtung ein adäquater Stellenwert eingeräumt werden könne.

„Schleswig-Holstein braucht ein quantitativ noch viel stärkeres nachhaltiges Tourismusangebot“, so Dr. Jörn Klimant, Vorsitzender des TVSH. Denn obwohl Schleswig-Holstein-Reisende sich überdurchschnittlich häufig einen umwelt- und sozialverträglichen Urlaub wünschten, sei eine Nachhaltigkeitsorientierung in der Breite der Tourismuswirtschaft in Schleswig-Holstein noch nicht gelungen. In Zukunft würden Schleswig-Holstein-Reisende immer mehr darauf achten, durch ihre Reisen positive Wirkungen für Umwelt, Tourismusbeschäftigte und die regionale Wirtschaft zu fördern.

Bislang speise sich die Dynamik der Nachhaltigkeit im Schleswig-Holstein-Tourismus „von unten“: durch Projekte, durch die Bestrebungen des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer oder durch Eigeninitiative von Unternehmern. Ein strategisches Dach entstehe nun im Rahmen der Tourismusstrategie Schleswig-Holstein 2025. In einem eigenen Leitprojekt sollen Wege zur landesweiten Umsetzung von Nachhaltigkeit entwickelt werden.

Nachholbedarf in punkto Nachhaltigkeit

Das Potenzial für ein nachhaltiges Tourismusangebot in Schleswig-Holstein schätzen die Fachleute als sehr gut ein. Um dieses Potential zu heben, müsse das Thema Nachhaltigkeit aber raus aus seinem Nischendasein und mehr Breitenwirkung erzielen. Es gebe zwar interessante Einzelinitiativen, wie Reinhard Boll, Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes für Schleswig-Holstein, erläutert. Damit der Tourismus in Schleswig-Holstein gleichberechtigter oder führender Partner einer landesweiten Nachhaltigkeitsstrategie werden könne, müssten sich insbesondere die Anbieter von touristischen Leistungen stärker dem Thema Nachhaltigkeit widmen. Der Unterstützung durch den Sparkassen- und Giroverband könne man dabei sicher sein: "Als regional verwurzelter Finanzdienstleister engagieren sich Sparkassen seit jeher nachhaltig für die Belange ihrer Region und unterstützen zahlreiche Projekte und Initiativen.“

Betriebe seien aus mehreren Gründen gut beraten, sich mit Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen: Neben dem veränderten Nachfrageverhalten verlangten interne betriebliche Herausforderungen, ausgelöst durch veränderte Rahmenbedingungen wie steigende Kosten, den demographischen Wandel und Fachkräftemangel nach neuen Herangehensweisen. Bei alledem sei Nachhaltigkeit mittlerweile ebenso relevant für die betriebliche Wettbewerbsfähigkeit wie Innovation und Kreativität.

Dr. Jörn Klimant: „Nur wenn eine ernsthafte Auseinandersetzung von Unternehmerseite her stattfindet, wird der Gast die Glaubwürdigkeit spüren. Ein entsprechendes unternehmensstrategisches Umdenken ist erforderlich.“ Dabei gelte: Konsequente Nachhaltigkeitspositionierung sei aussichtsreich, aber anspruchsvoll.

Rückkehr zum Wachstum?

Nach drei Jahren Wachstumspause für den Schleswig-Holstein-Tourismus zog die Nachfragedynamik 2013 wieder deutlich an. Mit einem Übernachtungszuwachs von 1,3 % entwickelte sich Schleswig-Holstein sogar positiver als die meisten anderen Bundesländer (Deutschland: +1,1 %). Allerdings gebe es keinen Anlass, in den Bemühungen nachzulassen. „Die Kräfte müssen weiter gebündelt werden, um eine nachhaltige Wachstumsstrategie auf den Weg zu bringen, denn nach wie vor verliert Schleswig-Holstein langfristig gesehen Marktanteile", betont Klimant.

www.tourismusbarometer-sh.de

 

Tags: Bundesland: Schleswig-Holstein
Destinationen: Nordsee, Ostsee
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