Neue Seilbahn zur Zugspitze
Die Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG plant schon seit einiger Zeit einen Neubau der Eibseebahn. Jetzt ist Baubeginn für die spektakuläre neue Bahn auf Deutschlands höchsten Berg.
Mehr Komfort vor, während und nach der Berg- und Talfahrt mit der Seilbahn zur Zugspitze. So lautet die Maxime der neuen Eibsee-Seilbahn, die bis Dezember 2017 auf Deutschlands höchstem Gipfel errichtet werden soll und damit die bestehende, im Jahr 1963 in Betrieb genommene Pendelbahn ersetzen soll.
Bei der neuen Eibsee-Seilbahn handelt es sich auch wie bisher um eine Pendelseilbahn. Streckenverlauf und Lage von Tal- und Bergstation bleiben weitgehend gleich. Ansonsten kann die neue Bahn nach Angaben der Bauherren jedoch gleich mit drei Rekorden aufwarten: Mit 127 Metern der weltweit höchsten Pendelbahnstütze, dem weltweit größten Gesamthöhenunterschied von 1.945 Metern in einer Sektion sowie dem weltweit längsten freien Spannfeld mit 3.213 Metern.
Für Besucher der Ganzjahresdestination Zugspitze soll die neue Eibsee-Seilbahn einen weiteren Vorteil bieten: Dank der beiden 120 Personen fassenden Kabinen hätten die zum Teil langen Wartezeiten an Hochbetriebstagen auf dem Weg zur Zugspitze künftig ein Ende.
Zeitplan & Kosten
Die Bauarbeiten sollen bis Mai 2017 parallel zum laufenden Fahrbetrieb stattfinden. Erst dann werde die bestehende Eibsee-Seilbahn ihre letzte Fahrt antreten und die Hochphase der Erneuerung beginnen. Mit der Montage von Deutschlands höchstem Baukran auf 2.950 Metern im Juni dieses Jahres sei der erste Meilenstein zur neuen Seilbahn erreicht. Auch die Errichtung der für das Baufeld Bergstation wichtigen Materialseilbahn befände sich derzeit in den letzten Zügen. Bis Jahresende sollen Felsabtragungsarbeiten, Ankerbohrungen und Betonarbeiten im Bereich der Gipfelstation durchgeführt werden.
2016 liege der Fokus neben den Arbeiten an der Bergstation auf der Errichtung der neuen Talstation sowie den Erd- und Betonarbeiten im Bereich der neuen Seilbahnstütze.
Im finalen Baujahr 2017 stünden der Abbau der bestehenden Einfahrtsgebäude, die Fertigstellung der Bergstation, die Errichtung der Seilbahnstütze sowie der Abbruch der alten Stützen und der Rückbau der alten Talstation auf dem Programm. Zu den Highlights zählten in diesem Bauabschnitt außerdem der Transport und die Montage der vier, jeweils rund 145 Tonnen schweren Seile sowie die Inbetriebnahme der Seilbahntechnik.
Deutschlands höchsten Gipfel sollen die Besucher von Mai bis Dezember 2017 dank Zahnradbahn und Gletscherbahn weiterhin erreichen. In dieser Phase setze die Bayerische Zugspitzbahn zur Verstärkung eine zusätzliche, neu angeschaffte Berglok ein. Insgesamt gehe die Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG von einem Gesamtprojektvolumen von 50 Millionen Euro aus. Dieses setze sich aus 45,6 Millionen Euro reinen Baukosten und 4,4 Millionen Euro für Infrastrukturmaßnahmen sowie der Anschaffung einer neuen Berglok zusammen. Mit Stand heute seien bereits 69 Prozent der reinen Baukosten vergeben. Die Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG liege damit im vorab geplanten Kostenrahmen.
Berg- & Talstation
Die komplett barrierefreie Talstation umfasse auf nur einer einzigen Ebene den Zu- und Abgang zu den Seilbahnkabinen sowie einen großzügigen Eingangsbereich, der freie Sicht auf den Eibsee und die Zugspitze biete. Ein Schiebeperron (verschiebbarer Mittelbahnsteig) ermögliche einen komfortableren und effizienteren Ein- und Ausstieg in der Talstation.
In der Bergstation bleibe es bei drei Gästeebenen mit Zugang zur Gletscherbahn, gastronomischen Einrichtungen und der Gipfelterrasse mit 360°-Panoramablick, über die auch in Zukunft das Münchner Haus und die Tiroler Zugspitzbahn erreichbar sein sollen. Das Besondere: Zugspitzbesucher kämen ab Dezember 2017 in den Genuss vollverglaster Bahnsteige, welche bereits beim Ein- oder Aussteigen panoramareiche Ausblicke ermöglichen sollen. Auf der Südseite des Bergstationsgebäudes entstehe ein großzügiges, verglastes Treppenhaus, welches zwischen dem 2. und 3. Obergeschoss in Anlehnung an die von 1963 bis 1990 vorhandene Sonnenterrasse Sitzstufen mit Blick in die Alpen bereithalte.
Partner & Herausforderungen
Mit Vergabe der Seilbahntechnik an die Firma Doppelmayr/Garaventa und der Generalplanung an die ARGE BauCon-Hasenauer-AIS sowie die Baumeisterarbeiten an der Bergstation an die Firma GEO Alpinbau stünden der Bayerischen Zugspitzbahn Bergbahn AG kompetente Partner mit langjähriger Expertise in ihren Bereichen zur Seite. Insgesamt hätten die Planungen für das komplexe Großprojekt an der Zugspitze etwa drei Jahre in Anspruch genommen. Die größten Herausforderungen bei dieser Baustelle seien nicht nur die Wetterbedingungen und die exponierte Lage, sondern auch die anspruchsvolle Logistik und die begrenzten Möglichkeiten an der Bergstation.
Interessierte können den Baufortschritt zur neuen Eibsee-Seilbahn ab sofort hier im Bautagebuch der Bayerischen Zugspitzbahn Bergbahn AG mitverfolgen.
www.zugspitze.de
www.hasenauer-architekten.at
Bild: Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG, Hasenauer Architekten