Set-Jetting und Streaming als Reisemotor: DataPulse-Analyse zeigt wachsende Relevanz für Destinationen

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Set-Jetting und Streaming als Reisemotor: DataPulse-Analyse zeigt wachsende Relevanz für Destinationen

 

Streamingdienste ersetzen zunehmend klassische Reisekataloge. Eine aktuelle Analyse von DataPulse Research zeigt, dass Serien und Filme zu einem zentralen Einflussfaktor in der Reiseentscheidung werden – vor allem bei der Generation der Screen-Natives. Das sogenannte „Set-Jetting“, also das Reisen zu Schauplätzen bekannter Serienformate, soll bereits die touristischen Ströme für 2025 prägen.

Der White-Lotus-Effekt

Die HBO-Serie White Lotus gelte als Paradebeispiel für den Tourismuseffekt von Serienproduktionen. Jede Staffel löse laut DataPulse messbare Reaktionen aus:

Staffel 3: Thailand - Koh Samui im Fokus

Seit der Ausstrahlung der dritten Staffel verzeichnete die thailändische Insel Koh Samui einen messbaren Anstieg an Interesse:

  • Flug- & Hotelbuchungen: +30 % (v. a. aus Deutschland, Frankreich, UK)
  • Social Media: +60 % mehr Erwähnungen zu "Reisen nach Thailand"
  • Wikipedia: +2.976 % Seitenaufrufe zu "Koh Samui" innerhalb von 24 Stunden nach Folge 2
  • Four Seasons Resort (Drehort): +40 % Buchungsanstieg laut Hotels.com

Staffel 2: Sizilien - San Domenico wird Kult

In den USA haben sich Reisen nach Sizilien innerhalb eines Jahres verdreifacht. Besonders gefragt:

  • Google-Suchen nach "San Domenico": +800 %
  • Das Hotel sei monatelang ausgebucht gewesen.

Staffel 1: Hawaii - Tourismus trotz Pandemie

Trotz Reisebeschränkungen während der Corona-Zeit löste Staffel 1 einen digitalen Hype um Maui aus:

  • Website-Traffic (Four Seasons Wailea): +425 %, Verfügbarkeitsanfragen: +386 %
  • Wikipedia "Wailea": +279 % mehr Aufrufe

Set-Jetting in Deutschland

Auch in Deutschland sei der Trend deutlich zu beobachten:

  • Münster: Die Ausstrahlung neuer Tatort-Folgen soll zu bis zu 14.000 täglichen Wikipedia-Zugriffen auf die Seite zur Stadt Münster führen– durchschnittlich seien es rund 1.000.
  • Passau: +23 % Gästeübernachtungen nach Ausstrahlung der BR-Serie „Passau-Krimis“
  • Brandenburg: Wanderwege zu Drehorten der Serie Dark werden touristisch vermarktet

Warum Drehorte zu Reisezielen werden

Pedro Barbadillo, Filmberater und Location-Scout, erklärte: "Die Location muss Teil eines ikonischen Formats sein, das bei Millennials oder Gen Z Kultstatus erreicht. Und sie muss erreichbar sein - physisch und emotional." Was früher Hollywood war, seien heute Serien-Hits auf Netflix, HBO und Amazon. Die emotionale Bindung an Figuren, Orte und Geschichten werde zum Reisemotiv.

Prognose 2025: Diese Drehorte rücken ins touristische Rampenlicht

Basierend auf Streaming-Trends, Suchmaschinenanalysen und Fan-Aktivitäten identifizierte DataPulse Research folgende Drehorte mit hohem touristischem Potenzial:

  • Thailand - Jurassic World: Die Wiedergeburt
  • Peru - Paddington in Peru
  • Kanada / British Columbia - The Last of Us
  • Norwegen - Mission Impossible: The Final Reckoning
  • Irland - Wednesday, Staffel 2 mit Lady Gaga
  • Südkorea - Squid Game, Staffel 3
  • Großbritannien & Ägypten - Wicked: For Good
  • Texas / USA - 1923, Staffel 2

 

Weitere Informationen: https://www.datapulse.de/set-jetting-hotlist-2025/

Bild: © DataPulse Research, Diese Grafik zeigt, welche Drehorte laut DataPulse Research im kommenden Jahr besonders stark vom Film-Tourismus profitieren könnten - darunter Thailand, Peru und Norwegen. Unten visualisiert: der Hobbit-Effekt in Neuseeland

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