KulMon: Berlin setzt Maßstäbe in der Kulturbesucherforschung
Seit 15 Jahren führen in Berlin landesgeförderte Kultur- und Freizeiteinrichtungen systematische Besucherinnenbefragungen durch. Monatlich werden laut dem IKTf - Institut für Kulturelle Teilhabeforschung - durchschnittlich 10.000 Personen befragt, und seit 2009 haben rund 500.000 Besucherinnen in 95 Einrichtungen teilgenommen. Diese Art und der Umfang an Befragungen sei im deutschsprachigen Raum bisher einmalig.
Das so genannte "KulturMonitoring" ist als Langzeitstudie angelegt und ermögliche es dem Kulturbereich laut IKTf, spartenübergreifend über Vergleichsdaten langfristige Entwicklungen in der Besucherschaft abzubilden. KulMon liefere demnach Antworten auf die vielfältigsten Fragen rund um ihre Besucher*innen, wie beispielsweise:
Wer sind die Besucher*innen?
Aus welcher Region kommen sie?
Wie verändert sich die Besucherschaft eventuell im Zeitverlauf?
Wie sind die Besucher*innen auf die Einrichtung aufmerksam geworden?
Was sind ihre Interessen und Besuchsmotive?
Was sind ihre Erwartungen und Bedürfnisse?
Wie verhalten sie sich rund um ihren Besuch?
Wie wirken die Angebote des Hauses auf sie?
Wie beurteilen und bewerten sie diese?
Über KulMon ist bereits ein Sammelband mit Fakten, Interviews sowie Methoden- und Fachwissen rund um die Besucher*innenbefragungen erschienen. Herausgegeben wurde er vom IKTf unter dem Titel "Besucher*innenforschung 2024. Herausforderungen, Zukunftsperspektiven und aktuelle Erkenntnisse des Besucher*innenforschungssystems KulMon".
Aktuell beteiligen sich laut IKTf 61 Berliner Kultur- und Freizeiteinrichtungen an KulMon, neben weiteren Einrichtungen aus Düsseldorf und Köln. Das Projekt stehe Kultureinrichtungen aller Sparten im deutschsprachigen Raum offen und habe bereits Interesse in Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen geweckt. Die Erhebungen basieren auf einer einheitlichen Methode mit standardisierten Kernfragen und ermöglichen den Austausch von Daten zwischen den Einrichtungen.
KulMon unterstütze die Kultureinrichtungen bei der Segmentierung ihrer Besucherschaft und der strategischen Ansprache bestimmter Gruppen, basierend auf Lebensstilen und den neu eingeführten Kultur-Milieus. Initiiert wurde das Projekt 2008/2009 von Berlin Tourismus und der Berliner Senatskulturverwaltung. Seit 2022 leitet das IKTf KulMon, in Partnerschaft mit der Berlin Tourismus & Kongress GmbH (visitBerlin). Die Finanzierung erfolgt durch die Senatsverwaltung für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt, wobei die teilnehmenden Einrichtungen nur die Kosten für das externe Befragungsinstitut tragen.
Weitere Informationen:
https://www.iktf.berlin/kulmon/
Bild: Danor Aharon auf Pixabay
