Die Trends von der ISPO: Sport wird zum Synonym für Gesundheit

am . Veröffentlicht in Natur- und Aktivtourismus

ISPO, Messebild

 

Am Wochenende startete die weltweit größte Sportfachmesse und 2.850 Aussteller aus 55 Ländern zeigen bei Sport, Business und Technologien, was dieses Jahr wichtig ist. Und: So langsam kommt das Thema Nachhaltigkeit auch in der Sportwelt an.

Die ISPO gilt als der bedeutendste Branchentreff für Fachhändler, Hersteller und Sportbusiness-Professionals, um sich auszutauschen und zu vernetzen. Auch prominente Sportlerinnen und Sportler wie Lindsey Vonn und Felix Neureuther werden vor Ort sein. Bis zum 29. Januar erwartet die Besucher neben dem Rundgang durch 18 Hallen ein umfangreiches Rahmenprogramm.

Wintersport: Das Herzstück der ISPO Munich bleibt Trend

Der Bereich Snowsports nimmt fünf Hallen ein und bleibe mit Innovationen bei Langlaufen, Schlitten, Ski, Snowboard und Winterwandern auch in Zukunft interessant. Das beflügelt laut Messe die ohnehin positive Stimmung in der Branche zusätzlich, die in der Saison 2018/19 weltweit rund 3,7 Mio. Paar Ski verkauft hat – ein Plus von 16,9 Prozent (Quelle: FESI).

Skifahren sei mit 13 Prozent der Gesamtkonsumausgaben auch in Deutschland die wirtschaftlich bedeutsamste Sportart. Und eine weit verbreitete: Die meisten Wintersportler betreiben in Ihrem Wintersporturlaub Winterwandern und Ski Alpin (jeweils knapp 40 Prozent). Für alle Wintersportarten zusammen würden hierzulande jährlich 16,4 Mrd. Euro ausgegeben – rund 20 Prozent der gesamten auf den aktiven Sport bezogenen Konsumausgaben in Deutschland. Im Schneesport ist für alle Altersgruppen etwas dabei, weshalb sie als sogenannte „Lifetime-Sportaktivitäten“ gelten.

Digital unterwegs mit eSports

Da die Digitalisierung gerade für junge Menschen auch im sportlichen Umfeld eine Rolle spielt, sei eSports eine große Chance für Marken und Hersteller, die Zielgruppe dort abzuholen und sie für eine aktive Freizeitgestaltung zu begeistern. Wie wichtig das ist, zeigen die Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO, wonach fast 20 Prozent der 11- bis 17-Jährigen Bewegungsmuffel sind. eSports ist seit 2019 Teil der ISPO Munich. Deshalb wartet auf die Fachbesucher ein vielfältiges eSports-Programm, darunter der MultiBall Hackathon sowie der ES_COM CUP X3, der „Triathlon der Zukunft“.

Megatrend Gesundheit

Zu den Megatrends des kommenden Jahrzehnts zählt unter anderem Gesundheit. Die Sportbranche ihrerseits zählt zu den Wachstumstreibern, nicht zuletzt, weil in der Gesellschaft mittlerweile Fitness als Synonym für Gesundheit steht. Sportlichkeit wird zukünftig noch mehr Einfluss auf das Alltagsleben haben. Eine neue Begrifflichkeit sei hier laut ISPO die Medical Fitness, sprich die Verschmelzung von einer individuellen, sportlichen Lebensweise mit perfekter medizinischer Versorgung. Auch der Wintersport übernehme künftig eine herausfordernde Aufgabe, indem er zum Wertevermittler für die Gesellschaft werde. Dazu Professor Veit Senner, Professur für Sportgeräte und Sportmaterialien an der Technischen Universität TU München: „Sport muss künftig als emotionales trojanisches Pferd genutzt werden, für die Vermittlung von Kompetenzen und vor allem für die Vermittlung von Werten.“

Weitere Herausforderungen der kommenden Jahre: Kinder und Jugendliche wieder verstärkt in Bewegung bringen und die immer älter werdende Gesellschaft möglichst lange sportlich mobil halten. Professor Senner sieht für Kinder und Jugendliche vor allem im Wintersport große Potenziale: „Man muss aufzeigen, welche Bildungsinhalte und Werte über den Sport vermittelt werden können.“ Dafür gilt es attraktive Angebote für die Kinder zu kreieren.

Wintersportindustrie setzt auf Nachhaltigkeit - ein wenig

„Der ganz große Trend“, erklärt Professor Senner, „liegt in den biopolymeren Werkstoffen und Materialien. Hier geht es darum, die vielen Kunststoffe, die im Sportbereich zugegen sind, durch Biopolymere zu ersetzen.“ In beiden Bereichen forschten er und sein Team mit Hochdruck. Ein Trend, den auch der französische Skihersteller Rossignol erkannt habe. Er legt bei der Produktion der neuen Blackops-Freeride-Skimodelle sein Augenmerk auf die Rohstoffe und setzt verstärkt auf recycelte Materialien. Der Blackops Sender TI wurde von der ISPO Award-Jury mit dem Titel Winner ausgezeichnet. Ebenfalls neue ökologische Wege gehe Alpina Sports und stelle einen komplett nachhaltigen Rückenprotektor aus 100 Prozent Schafwolle vor. Das schwedische Label Spektrum setzt bei seine Ski- und Snowboardbrillen auf Polymeren auf pflanzlicher Basis, die aus Rizinus- und Ricinöl sowie Mais und recyceltem Polyester hergestellt werden. Die ISPO Award-Jury war sowohl vom ökologischen Aspekt als auch der Umsetzung überzeugt und kürte das Modell Östra Medium zum Gold Winner.

Insgesamt zeigen sich vor allem die Textrilhersteller umweltbewusster als noch in der Vergangenheit. Doch von einer breiten Bewegung ist das noch weit entfernt. Die Branche hinkt dert gesellschaftlichen Entwicklung weit hinterher und hat Nachholbedarf.

www.ispo.com

Bildcredit: ISPO

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