Zukunftsstudie des GCB: Kongresse und Tagungen im Jahr 2030

am . Veröffentlicht in MICE & Geschäftstourismus

Gemeinsam mit seinen Partnern präsentiert das GCB German Convention Bureau e.V. erstmals die Ergebnisse der Studie „Tagung und Kongress der Zukunft".

Die vom Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT) durchgeführte Untersuchung beleuchtet demnach aktuelle Megatrends, ihre zukünftige Entwicklung sowie ihren Einfluss auf die Kongress- und Tagungsbranche. Neben dem GCB als Auftraggeber der Studie unterstützen der Europäische Verband der Veranstaltungs-Centren e.V. (EVVC), die MCI Deutschland GmbH, Ruhr Tourismus GmbH, die SevenCenters of Germany sowie visitBerlin als Partner das Projekt.

Langfristige Veränderungsprozesse in allen Lebensbereichen

Die Studie basiere unter anderem auf einer Delphi-Umfrage, einer Online-Umfrage sowie einem Szenario-Workshop mit Branchen-Experten, Vertretern aus Politik und Gesellschaft sowie Wissenschaftlern verschiedenster Disziplinen. Inhaltliche Grundlage sei das in der wissenschaftlich fundierten Zukunftsforschung bedeutende Konzept der Megatrends: Transformationen, die sich über mehrere Jahrzehnte erstreckten, in alle Lebensbereichen wirkten und einen grundlegend globalen Charakter hätten.

Im Rahmen der Studie wurden vor allem fünf Megatrends identifiziert, die nach Meinung der Experten in besonderem Maß die Tagungs- und Kongressbranche beeinflussen werden: an erster Stelle die Technisierung der Arbeits- und Lebenswelten, gefolgt von den Megatrends Globalisierung und Internationalisierung, Mobilität, Nachhaltige Entwicklung sowie Demografischer Wandel.

Herausforderungen und Handlungsempfehlungen für die Veranstaltungsbranche

Besonders der Megatrend der fortschreitenden Technisierung werde die Veranstaltungsbranche bis 2030 in verschiedensten Bereichen prägen und herausfordern. Beispiele dafür seien zum Beispiel die Informations- und Datensicherheit, neue Formen der Wissensvermittlung, virtuelle Tagungseinheiten und die Vernetzung virtueller Räume, eine verstärkte Partizipation der Teilnehmer oder Mensch-Maschine-Schnittstellen, die trotz fortschreitender Technik die menschlichen Bedürfnisse berücksichtigen müssten.

In einer immer stärker globalisierten Welt stelle zudem der stetig wachsende Vernetzungsbedarf und -aufwand für alle am Informations- und Wissenstransfer beteiligten Organisationen eine weitere technische Herausforderung dar. Die Globalisierung verlange von den Akteuren der Tagungs- und Kongressbranche aber auch in immer höherem Maß, mehrere Sprachen zu beherrschen und interkulturelle Kompetenzen zu erweitern.

Eine zentrale Rolle würden zukünftige Mobilitätskonzepte spielen: Mit multimodalen Ketten, in denen sich die Akteure der Tagungs- und Kongressbranche als aktiver Teil verorten müssten, werde die Mobilität eine Antwort auf Herausforderungen wie steigendem Energiebedarf bei zunehmender Ressourcenverknappung sowie dem Wunsch nach Flexibilisierung und besonderen Bedürfnissen älterer Reisender bieten.

Der demografische Wandel werde nicht nur auf die Mobilität Einfluss haben: Auch die Architektur von Veranstaltungsgebäuden oder Serviceleistungen rund um Tagungen und Kongresse werden sich künftig an die damit einhergehenden Veränderungen anpassen müssen.

Ein weiteres Resultat der Zukunftsstudie sei, dass das Thema Nachhaltigkeit existenziell relevant bleibe und die Akteure der Branche dies noch stärker als bisher berücksichtigen sollten, etwa beim Neu- und Umbau von Veranstaltungsstätten sowie bei multimodalen Verkehrsangeboten.

Mit Roadmaps für die Zukunft Deutschlands Spitzenrang sichern

Deutschland nehme heute unter allen Kongress- und Tagungsdestinationen die Spitzenposition in Europa ein und rangiere weltweit hinter den USA auf Platz zwei. Die Studie „Tagung und Kongress der Zukunft" soll einen Beitrag zur Sicherung dieser Innovationskraft leisten, indem sie Trends und Tendenzen in ihrer voraussichtlichen Entwicklung bis 2030 sowie in ihrer Bedeutung für die Kongress- und Tagungsbranche aufgearbeitet hat.

„Die deutsche Veranstaltungswirtschaft hat mit der Studie „Tagung und Kongress der Zukunft" nun eine gute Grundlage, von der aus die Verbände gemeinsam eine Roadmap für die Branche entwickeln", zeigt sich Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstandes der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) und Vorsitzende des Verwaltungsrates des GCB, von der Studie überzeugt.

Den Rahmen für diese Weiterentwicklung soll die nächste „Meeting Experts Conference" (MEXCON) vom 11. bis zum 13. Juni 2014 in Berlin bieten. Damit führten das GCB und seine Partner die Initiative zur Zukunftsstudie fort, die auf der ersten MEXCON im Juni 2012 angestoßen worden sei: Im Zentrum der Konferenz stand die Frage, wie sich Tagungen und Kongresse in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Technologie und Innovation bis 2030 entwickeln werden und welche Rückschlüsse sich daraus für die deutsche Veranstaltungsbranche ziehen lassen.

„Auf Basis der Zukunftsstudie können alle Player der Branche individuelle Strategien ableiten und eigene, konkrete Maßnahmen umsetzen", betont Matthias Schultze, Geschäftsführer des GCB. „Die Branche wird frühzeitig auf relevante Strömungen aufmerksam gemacht und kann sich schon jetzt darauf einstellen – im Ergebnis diene dies dazu, die erfolgreiche Position Deutschlands als Tagungs- und Kongressstandort zu sichern und weiter auszubauen", so Schultze weiter.

www.gcb.de/zukunft

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