Tourismustag Schleswig-Holstein 2019: Mehr Nachhaltigkeit

am . Veröffentlicht in Strategie, Orga & Finanzen

Nordsee Sonnenuntergang

 

Der diesjährige Tourismustag Schleswig-Holstein hat rund 340 Branchenvertreter zusammengeführt. Gemeinsam widmeten sie sich den Ideen und Projekten im Urlaubsland Schleswig-Holstein.

Der Tourismus prägt das Wirtschaftsleben an Nord- und Ostsee sowie im Binnenland maßgeblich, sorgt für Investitionen und sichert Arbeitsplätze und Einkommen. 9,5 Mrd. Euro Bruttoumsatz und 168.000 direkt im Tourismus Beschäftigte sprechen für sich. Zudem konnte in 2018 erneut ein Zuwachs der Übernachtungszahlen auf rund 34,5 Mio. Übernachtungen erzielt werden. Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz äußerte sich demnach sehr erfreut über den Tourismusboom der letzten Jahre: "Die Zusammenarbeit der touristischen Akteure ist Erfolgsgarant für die positive Entwicklung des Wirtschaftszweiges Tourismus im Land, das hat die Evaluierung der Tourismusstrategie Schleswig-Holstein 2025 aufgezeigt. Diesen Prozess werden wir mit den Akteuren intensivieren. Gleichzeitig werden wir die Strategie nachsteuern und auf das Thema Nachhaltigkeit fokussieren. Eine wachsende Wertschöpfung bleibt dabei zentrales Ziel, aber auch in Sachen Qualität, Saisonalität und Digitalisierung haben wir noch Potenzial, das wir zusammen mit den Tourismusakteuren und der schleswig-holsteinischen Bevölkerung heben wollen."

Auch Björn Ipsen, Hauptgeschäftsführer der IHK Schleswig-Holstein, wertet die positiven Zahlen und die Wachstumsraten der letzten Jahre als Ansporn dafür, den Aufwärtstrend aktiv weiterzuverfolgen: "Mehr denn je gilt es, die Erfolge zu festigen und weiterhin in zukunftsträchtige Vorhaben zu investieren." Die Tourismusförderung müsse gesichert und ausgebaut, die Unternehmen von unnötiger Bürokratie entlastet werden, so Ipsen. "Wir brauchen Programme, die dem Arbeits- und Fachkräftemangel in der Branche entgegenwirken: Der Tourismus muss für die Arbeitnehmer noch viel attraktiver werden", betont Ipsen und sieht dabei Politik und Unternehmen gleichermaßen in der Pflicht.

"Damit sich Schleswig-Holstein als attraktiver Urlaubs- und Tagungsstandort auch zukünftig im Wettbewerb erfolgreich behauptet, müssen wir uns alle permanent weiterentwickeln. Hier bietet der Tourismustag eine ideale Plattform, um die neuesten Trends zu erfahren und voneinander zu lernen", so Dr. Bettina Bunge, Geschäftsführerin der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein GmbH und Moderatorin des diesjährigen Tourismustages. "Gerade als einzigartige Destination für Fach- und Verbandstagungen haben wir mit unseren über 355 Locations, wie den inspirierenden media docks hier in Lübeck, der Leitmaxime Green Meetings und vielfältigen Incentive-Veranstaltungen in der Natur und am Wasser noch großes Wachstumspotenzial", betont Bunge.

"Tourismus ist nicht nur für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt, sondern auch für das Image des Landes und die Lebensqualität der Bevölkerung ein bedeutsamer Faktor", weiß Stephanie Ladwig, Vorsitzende des TVSH. "Er trägt aber zugleich zu globalen Veränderungen wie Klimawandel und Ressourcenverbrauch bei, die ein aktives und nachhaltiges Handeln erfordern. Dieser Verantwortung wollen wir uns stellen, etwa durch konkrete Projekte wie "Nachhaltige Mobilität in schleswig-holsteinischen Urlaubsregionen".

Mit dem Projekt möchte der TVSH die touristischen Mobilitätsangebote in den Urlaubsregionen nachhaltiger und energieeffizienter gestalten. Es sollen so attraktive Angebote entwickelt werden, dass die Gäste dazu motiviert werden, vor Ort so oft wie möglich ohne Verbrennungsmotor unterwegs zu sein. Dabei geht es ausdrücklich um eine intelligente Verknüpfung aller Fortbewegungsformen – ob ÖPNV-Angebote, Fahrradnutzung und -sharing oder Miet-Angebote", so Ladwig.

Grundlage für strategische Entscheidungen der Praxis bildet häufig die Forschung. Die Möglichkeiten der Impuls- und Ideengebung für die Entwicklung des Schleswig-Holstein- Tourismus hatten die Fachhochschule Westküste motiviert, das zentrale Event der Touristiker von Beginn an zu unterstützen. "Der Transfer unserer zahlreichen Forschungsergebnisse in die Praxis bildet einen wichtigen Teil unserer Hochschulphilosophie. Das Institut für Management und Tourismus kommt gern dieser Aufgabe nach und trägt mit der Präsentation seiner Forschungsresultate unter anderem zu Tourismusakzeptanz, Emotionsmessungen oder auch Geschäftsreisen dazu bei, der Tourismuswirtschaft Inspirationsansätze zu geben", so Prof. Dr. Bernd Eisenstein, Direktor des Instituts für Management und Tourismus (IMT) der FH Westküste.

www.ihk-sh.de/tourismustag

BIld: https://pixabay.com/de/photos/nordsee-wattenmeer-4016321/

 

Nichts verpassen: Newsletter abonnieren