Allgäu: Sorge um Infrastrukturförderung

am . Veröffentlicht in Strategie, Orga & Finanzen

Die Allgäu GmbH kann zufrieden auf das Tourismusjahr 2012 zurückblicken, fürchtet jedoch um künftige Förderungen für öffentliche touristische Infrastruktureinrichtungen.

Gegenüber dem Vorjahr stieg die Anzahl der Gäste im Allgäu demnach um 141.000 auf knapp drei Millionen, was einer Steigerung von 4,8 Prozent entspricht. Die Übernachtungen konnten um 280.000, damit 3,3 Prozent auf insgesamt über 11 Millionen gesteigert werden. In Bayerisch Schwaben ist die Bilanz ebenfalls positiv, mit einem Zuwachs von 6,3 Prozent bei den Gästen und 5,8 Prozent bei den Übernachtungen.

Damit fällt das Ergebnis des Tourismusverbandes Allgäu/Bayerisch Schwaben positiv aus: im Verbandsgebiet konnten 5,3 Prozent mehr Gäste und 3,8 Prozent mehr Übernachtungen gezählt werden. Somit verbrachten 4,4 Millionen Gäste mit knapp14 Millionen Übernachtungen ihren Urlaub im Verbandsgebiet.

Im Vergleich zu 2003, dem Gründungsjahr der Allgäu (Marketing) GmbH stieg die Anzahl der Gäste um 50 Prozent. Die Übernachtungen stiegen um 14,6 Prozent, damit zählt das Allgäu 1,4 Millionen mehr Übernachtungen als 2003.

Weitere Förderungen notwendig

Mehr als jede vierte Übernachtung in Bayern findet in Heilbädern und Kurorten statt, allein im Allgäu finde der Gast 16 Kurorte vor, um einen Gesundheitsurlaub zu verbringen. „Qualität im Gesundheitsbereich und im Gesundheitstourismus hat im Allgäu lange Tradition. Dies beweisen eindrucksvoll die klassischen Naturheilverfahren nach Sebastian Kneipp und Johann Schroth, deren Akzeptanz jährlich steigt“, bestätigt Klaus Holetschek, Vorsitzender des Tourismusverbandes Allgäu/Bayerisch Schwaben e.V. und des Bayerischen Heilbäder-Verbandes e.V.

Dieser hohe Standard, der sich insbesondere im ländlichen Raum bemerkbar mache, müsse weiter gefördert werden. Dies gelinge unter anderem mit der Staatlichen Förderung von öffentlichen touristischen Infrastruktureinrichtungen (RÖFE). Nach einem neuen Urteil unterliege sie allerdings der EU-beihilferechtlichen Kontrolle, was die Förderung in den Orten bedrohe. Staatliche Förderungen von touristischen Infrastruktureinrichtungen, die später wirtschaftlich genutzt würden, seien dann nicht mehr möglich. Holetschek fordert, dass die staatliche Förderungen neu überdacht werden: „Mit dem Thema EU und Beihilfe müssen wir uns auseinandersetzen. Und wir müssen dafür sorgen, dass Bayern ein Gesundheitsstandort mit den Schwerpunkten der Kompetenz im Ländlichen Raum bleibt.“

Beste Regionenmarke in Deutschland

Mit erlebter Qualität im Urlaubsort, beim Gastgeber sowie mit spezialisierten Angeboten will das Allgäu auch weiter Gäste gewinnen – vor allem langfristig. Dass das Allgäu hier auf dem richtigen Weg ist, zeigen die Auszeichnungen und Preise, die im Laufe des Jahres 2012 vergeben wurden. So prämierte der ADAC die „Allergikerfreundliche Gemeinde Bad Hindelang" mit dem ADAC Tourismuspreis. 2013 erreichte das Explorerhotel Oberstdorf in Fischen den zweiten Platz.

Zudem wurde die Marke Allgäu zur Superbrand erklärt. Eine Jury unabhängiger Marketing-Fachleute aus Wissenschaft, Wirtschaft und der Medienbranche bewertete insgesamt 340 Marken. 30 davon erhielten die Superbrand-Auszeichnung als beste Marken Deutschlands – darunter das Allgäu als einzige Region neben großen Namen wie die Deutsche Bank, LEGO oder Bionade.

„Wir sind stolz darauf, dass wir es als einzige Regionenmarke geschafft haben, in den Kreis der internationalen Superbrands aufgenommen zu werden“, freut sich Bernhard Joachim, Geschäftsführer der Allgäu GmbH.

www.allgaeu.info

Tags: Bundesland: Bayern
Destinationen: Allgäu
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