Österreich im Aufwind: Gästerekord

am . Veröffentlicht in Statistik & Benchmarks

Nach vorläufigen Ergebnissen von Statistik Austria wurden für die Periode Mai bis September 2012 und damit ein Monat vor dem statistischen Abschluss der Sommersaison 59,02 Mio. Nächtigungen gemeldet. Gegenüber demselben Zeitraum des Vorjahres entspricht dies einer Zunahme von 2,7%.

Sowohl die inländischen (+0,6% auf 18,05 Mio.) als auch die ausländischen (+3,6% auf 40,96 Mio.) Gästenächtigungen entwickelten sich positiv. Damit reiht sich das aktuelle Ergebnis unter jene der 1990er Jahre ein, wobei zuletzt im Jahr 1995 ein ähnlich hoher Wert erreicht wurde (60,43 Mio.). Die Zahl der Gäste (Ankünfte) erhöhte sich im aktuellen Zeitraum Mai bis September um 3,8% auf 17,12 Mio., womit das beste jemals erhobene Ergebnis erreicht wurde. Die Zahl der inländischen Gäste erhöhte sich dabei um 1,9% auf 5,94 Mio., jene der ausländischen Gäste um 4,8% auf 11,19 Mio.

Die drei wichtigsten ausländischen Herkunftsmärkte entwickelten sich positiv: Deutschland mit +2,4% auf 22,31 Mio. Nächtigungen (Anteil an ausländischen Gästenächtigungen: rd. 55%), Niederlande mit +5,3% auf 3,54 Mio. und Schweiz mit +4,4% auf 2,04 Mio. Auch andere Herkunftsmärkte wie die USA (+7,3%), Ungarn (+3,9%) oder Russland (+17,7%) trugen zum positiven Nächtigungsergebnis bei. Rückgänge betreffend die Zahl der Nächtigungen verzeichneten unter anderen Italien (-3,3%), Belgien (-0,9%) oder das Vereinigte Königreich (-2,7%).

Betrachtet nach Unterkunftskategorien nahm das Nächtigungsaufkommen vor allem in 5-/4-Stern-Hotelbetrieben (+3,1%), in gewerblichen Ferienwohnungen (+7,3%) und in privaten Ferienhäusern bzw. -wohnungen (+4,4%) überdurchschnittlich zu, während Privatquartiere mit -2,6% einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aufwiesen.

Auf zu alten Höhen

Wie bereits in den Jahren 1980 bis 1994 (Höchstwert im Jahr 1991 mit 12,15 Mio.) wurden im aktuellen September mehr als 10 Mio. Nächtigungen gemeldet (10,21 Mio.), um 3,5% mehr als noch im September des Vorjahres. Sowohl die In- wie Ausländernächtigungen konnten zulegen (+0,1% bzw. +5,1%). Nach Herkunftsländern dominierte erwartungsgemäß Deutschland mit 4,29 Mio. Nächtigungen (+3,1% gegenüber September 2011). Die höchsten relativen Nächtigungszuwächse erreichten Gäste aus der Tschechischen Republik (+20,8%). Die Zahl der Gäste (=Ankünfte) erreichte mit 3,21 Mio. einen neuen Rekordwert, um 4,1% mehr als im Vorjahr (Tabellen 3 und 4).

109,97 Mio. Nächtigungen nach drei Quartalen

Für das bisherige Kalenderjahr 2012 (Jänner bis September 2012) lagen rund 109,97 Mio. Übernachtungen vor, um 3,6% mehr als im selben Vorjahreszeitraum; bei den Ankünften konnte mit einer Zunahme von 4,3% auf 29,23 Mio. ein neuer Rekordwert erreicht werden. Zunahmen bei Ankünften und Nächtigungen wurden dabei sowohl von inländischen (+3,3% bei den Ankünften und +1,6% bei den Übernachtungen) als auch bei ausländischen Gästen (+4,8% bei den Ankünften und +4,4% bei den Übernachtungen) erzielt (Tabellen 5 und 6).

Mitterlehner: Tourismus-Standort Österreich im Aufwind

"Noch nie haben so viele Gäste einen Sommerurlaub in Österreich verbracht wie heuer. Auch beim Nächtigungsergebnis kann der Tourismus wieder an die stärksten Sommerergebnisse in den 1990er Jahren anschließen", betont Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhold Mitterlehner.

Besonders erfreulich sei das Wachstum der wichtigsten Herkunftsmärkte. "Deutsche, Niederländer und Schweizer bleiben Österreich nicht nur treu, sondern entdecken uns zunehmend wieder", sagt Mitterlehner. Aufgrund des frühen Wintereinbruchs und den Investitionen der Branche in neue Angebote sei Mitterlehner auch für die Wintersaison optimistisch. "Natürlich bleibt Wintersport das bestimmende Thema in den nächsten Monaten, aber Angebote abseits der Piste, von Schneeschuhwandern über Wellness bis Kulinarik, gewinnen an Bedeutung. Damit machen wir zusätzlich Lust auf Urlaub in Österreich", so Mitterlehner, der am Weltcup-Auftakt in Sölden teilnehmen und sich mit Vertretern der Branche austauschen will.

Auch WKÖ-Tourismus-Chef Hans Schenner zieht eine positive Tourismus-Bilanz und freut sich über den Zuwachs aus Deutschland: "Dies beweist, dass wir auf unserem wichtigsten Herkunftsmarkt gut aufgestellt sind, was nicht zuletzt der Tourismusoffensive der Österreichwerbung in unserem Nachbarland zu verdanken ist. Die Aktivitäten im Inlandsmarkt sowie in den Zukunftsmärkten Brasilien, China oder Türkei dürfen aber nicht vernachlässigt werden." Angesichts der aktuellen Daten zeige sich ein weltweiter Trend zum Städtetourismus, der sich auch in Österreich bestätige, glaubt Schenner und verweist etwa auf die erfreulichen Ergebnisse in Wien, mit einem Nächtigungs-Zuwachs von 7,5 Prozent von Jänner bis September 2012.

Nun gelte es, bei Förderungen als auch Werbung einen besonderen Fokus auf die heimischen ländlichen Ferienregionen zu setzen, in denen die touristische Entwicklung zum Teil stagniere oder sogar leicht rückläufig sei. "Ohne klare Positionierung stehen wir schnell am Abstellgleis. Denn Radfahren, Wandern und gut essen können die Gäste auch in Bayern oder Slowenien", so Schenner abschließend. 

www.statistik.gv.at

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