Sparkassen-Tourismusbarometer: Tourismus in Schleswig-Holstein weiter auf Rekordkurs

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Die neuen Berechnungen zum Wirtschaftsfaktor Tourismus in Schleswig-Holstein belegen: Der Tourismus ist ein Milliardengeschäft für Schleswig-Holstein. Das ist das Ergebnis des aktuellen Sparkassen-Tourismusbarometers, das der Tourismusverband Schleswig-Holstein (TVSH) und der Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-Holstein gemeinsam in Kiel präsentierten – diesmal in völlig neuer Form.

„Das Sparkassen-Tourismusbarometer stellt sich neuen Herausforderungen und präsentiert sich zusammen mit den touristischen Akteuren noch interaktiver und kooperativer als bisher. Wir wollen nicht nur den bewährten Marktüberblick geben, sondern vor allem auch die Kommunikation innerhalb der Tourismusbranche ausweiten“, sagte Reinhard Boll, Präsident des Sparkassen- und Giroverbands für Schleswig-Holstein. Zentrale Neuerungen des Sparkassen-Tourismusbarometers 2.0 sind das neue Veranstaltungsformat, bei dem die Tourismusakteure stärker integriert werden, die neue Website und eine höhere Informationsdichte durch Berichte während des gesamten Jahres. Das Sparkassen-Tourismusbarometer könne damit sowohl den Tourismusakteuren wie auch den Entscheidern aus Politik und Verbänden noch mehr als Frühwarnsystem und Qualitätsscout dienen.

Fest steht auch in diesem Jahr einmal mehr: Der Tourismus ist mit einem Bruttoumsatz von knapp 9,5 Milliarden Euro ein immenser Wirtschaftsfaktor. Die Übernachtungs- und Tagesgäste gäben ihr Geld in den Beherbergungsbetrieben, in der Gastronomie, in der Freizeitwirtschaft oder im Einzelhandel aus. Lege man dies auf das durchschnittliche Volkseinkommen pro Kopf und Jahr um, so ergebe sich ein Äquivalent von über 168.000 Personen, die durch die touristische Nachfrage ihren Lebensunterhalt bestreiten könnten.

Tourismusminister Dr. Bernd Buchholz sagte: „Es ist ein herausragender Erfolg für den Tourismus im Land, dass wir ein Kernziel der Tourismusstrategie 2025 bereits im Jahr 2017 erreicht haben: Knapp 9,5 Milliarden Euro Bruttoumsatz ist eine Steigerung gegenüber dem Ausgangsjahr 2012 um knapp 37,7%. Unser Ziel war lediglich eine Steigerung um 30% bis 2025.“ Erfreulich sei auch, dass sich die Zahl der Arbeitsplätze im Tourismus auf 168.000 erhöht habe. 2015 waren es noch 151.300.

Dr. Bernd Buchholz: „Wir dürfen uns aber nicht auf unseren Erfolgen ausruhen. Wir wollen, dass die Gäste, die zum ersten Mal zu uns kommen, auch ein zweites und drittes Mal kommen. Das schaffen wir nur mit einem sehr guten Angebot, einer sehr guten Qualität und einem sehr guten Service.“

Der Tourismus in Schleswig-Holstein umfasse weit mehr als die Übernachtung ab 10 Schlafgelegenheiten, die in der amtlichen Tourismusstatistik erfasst werden. Zähle man neben den statistisch erfassten 29,9 Mio. Übernachtungen alle Übernachtungen im Land zusammen – also auch die Übernachtungen in Privatunterkünften, Verwandten- und Bekanntenbesuche, Nächte in Reisemobilen und Sharing-Angebote –, so komme man auf eine Zahl von rund 87 Millionen.

Noch größer sei in Schleswig-Holstein mit knapp 146 Millionen Besuchern die Zahl der Tagesgäste. Für die touristischen Akteure im Land birgt das großes Potenzial: Nach den Bilanzdaten der Sparkassen stieg allein die Eigenkapitalquote der Betriebe in den vergangenen fünf Jahren um knapp zehn Prozentpunkte. „Allerdings fällt auf, dass die Investitionsquote derzeit relativ niedrig ist“, sagte Frank Behrens, stellvertretender Vorsitzender des TVSH. Um sich auch in Zukunft erfolgreich am Markt aufstellen zu können, seien insbesondere bestehende Betriebe gefordert, aktiv zu werden – und etwa in die Instandhaltung ebenso wie in die Weiterbildung der Mitarbeiter, in Qualität und Marketing zu investieren. Das gelte für das Beherbergungsgewerbe ebenso wie für die Gastronomie und die Freizeitwirtschaft. Gleichwohl liegt Schleswig-Holstein bei der Gästezufriedenheit laut der Plattform TrustYou mit rund 85 von 100 möglichen Indexpunkten hinter Bayern stabil auf Rang zwei im Ländervergleich.

Trotz der erfolgreichen Zahlen appelliert das Sparkassen-Tourismusbarometer an die Branche, sich vor dem Hintergrund des global dynamischen Marktumfelds noch mehr bei Investitionen in die Qualität der Infrastruktur, Produkte und Services für die Gäste zu engagieren. Neben den wirtschaftlichen Argumenten müssen die Tourismusakteure aber auch die positiven Wirkungen des Tourismus für Image, Standortqualität und die Lebensqualität der Bevölkerung stärker betonen: „Leben, wo andere Urlaub machen ist in Zeiten des Fachkräftemangels ein starkes Pro für unsere Branche, das müssen wir gemeinsam deutlicher nach vorne tragen“, sagte Frank Behrens vom TVSH.

www.tvsh.de

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