Erster BTW-Tourismusindex der GfK publiziert

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Neues Schwergewicht am Prognosemarkt: Am 17. Dezember hatten BTW-Präsident Dr. Michael Frenzel und der GfK-Vorstandsvorsitzende Matthias Hartmann die Erstauflage des in Zusammenarbeit mit GfK entstandenen BTW-Tourismusindex im Rahmen einer Pressekonferenz in Berlin vorgestellt. Die ersten Ergebnisse zeigen eine ungetrübte Reisefreude.

Die Reisefreude der Deutschen halte demnach an, es gebe jedoch einen Trend, sich kurzfristiger zu entscheiden. Von November 2012 bis Oktober 2013 hätten die Deutschen danach rund 193 Millionen Privatreisen mit mindestens einer Übernachtung unternommen – 1,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Damit halte der positive Trend der Vorjahre an und auch für die kommenden zwölf Monate prognostiziere der Tourismusindex ein weiteres Wachstum von 2 Prozent.  

Gründe für die zum Teil etwas herausgezögerten Reiseentscheidungen – der Stand bei den bereits fest geplanten und gebuchten Reisen für die kommenden zwölf Monate lag zum Umfragezeitpunkt im November 4 Prozent unter dem Vorjahr – seien zum Teil Sondereffekte, zum Teil grundsätzliche Tendenzen.

Zu ersteren gehört die Tatsache, dass zum Umfragezeitpunkt im November die künftige politische Konstellation noch ziemlich unsicher war. Ob und welche Steuererhöhungen kommen würden, ob möglicherweise also weniger Netto vom Brutto zu erwarten stand, war noch offen. Speziell für das Jahr 2014 spiele darüber hinaus die Fußball-WM im kommenden Sommer eine Rolle. Auch extreme Wetterbedingungen der letzten Monate und Jahre - von Jahrhundertflut bis Traumsommer - oder auch die politischen Unruhen in verschiedenen Zielgebieten führten dazu, dass manch einer seine Entscheidung über „wann und wohin reisen“ nicht schon jetzt getroffen habe.

„Wir sind uns aber sicher, dass das kommende Jahr – sollte es keine unvorhersehbaren Entwicklungen oder Ereignisse geben – ein neuerliches Reiseplus bringen wird“, kommentierte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft Dr. Michael Frenzel die Ergebnisse. Matthias Hartmann, GfK Vorstandsvorsitzender, fügt hinzu: „Reisen spielen bei den Ausgaben der Deutschen eine wichtige Rolle. Deshalb freut es mich sehr, dass GfK und der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft mit dem BTW-Tourismusindex nun einen spezifischen Index vorstellen, der die Entwicklungen im Reisemarkt transparent macht.“

Bei den Best Agern gehe der Trend hin zum längerfristigen Buchen und Entscheiden: Bei den über 65-Jährigen sei der Planungs- und Buchungsstand für die kommenden zwölf Monate im November mit 9 Prozent deutlich im Plus. Die gegenläufige Tendenz hin zu kurzfristigeren Entscheidungen sei bei den Jüngeren unter 35 Jahren zu beobachten, bei denen bei festen Planungen und Buchungen im November ein Minus von 13 Prozent zu sehen sei. Der Tourismusindex zeige auch, dass die Zahl der Reisen in der Altersgruppe unter 35 deutlich konjunkturabhängiger sei als beispielsweise bei den Best Agern, was sicherlich auch damit zu tun habe, dass z.B. Arbeitslosigkeit bzw. Angst um den Arbeitsplatz für die Gruppe über 65 Jahre in der Regel kein Thema mehr sei.

Frenzel: „Wir freuen uns sehr über die grundsätzlich positiven Aussichten für 2014. Das Potential an Reisewilligen ist fraglos vorhanden, auch wenn die Reisepläne im November aus den genannten Gründen noch weniger konkret waren als ein Jahr zuvor."

Wichtig sei gerade in dieser Situation, dass die Politik nicht reisedämpfend eingreife. Sie sollte das Reisen für die Bürger nicht künstlich verteuern, wie es die Kommunen beispielsweise über die Bettensteuern täten.

Der neue BTW-Tourismusindex

Der BTW-Tourismusindex stelle ab jetzt aktuelles Zahlenmaterial zur Prognose der Reisebereitschaft der Deutschen zur Verfügung. Zusätzlich soll in den kommenden Jahren aus diesem Index ersichtlich werden, ob und wie sich größere wirtschaftliche, politische und ggf. auch gesellschaftliche Veränderungen auf das grundsätzliche Reiseverhalten auswirkten. Der Tourismusindex beleuchte alle Privatreisen mit mindestens einer Übernachtung, unabhängig von Buchungsweg, Reiseform und Übernachtungsart.

Mehr Infos zum Index und auch zur Methodik: http://btw.de/btw-tourismusindex

Bild: GfK/BTW

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