DZT: Incoming-Tourismus startet verhalten – stabile Sommersaison erwartet

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DZT: Incoming-Tourismus startet verhalten – stabile Sommersaison erwartet

 

Die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) blickt trotz eines rückläufigen ersten Quartals mit vorsichtigem Optimismus auf die bevorstehende Sommersaison. Laut vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes wurden von Januar bis März 2025 rund 14,6 Millionen Übernachtungen internationaler Gäste in deutschen Beherbergungsbetrieben mit mindestens zehn Betten verzeichnet – ein Rückgang von 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstandes der DZT, erklärte dazu: „Der internationale Tourismus hängt derzeit von außerordentlich volatilen Rahmenbedingungen ab. Während der verhaltene Start in das Jahr noch kalendarische Sondereffekte widerspiegelt, verunsichern auch aktuelle Handelskonflikte die Verbraucher und Unternehmen. Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen jedoch, dass das Bedürfnis der Menschen nach Reisen, nach Erholung und Begegnung der Kulturen, aber auch der Geschäftsreiseverkehr als tragende Säule funktionierender Wirtschaftsbeziehungen stärker sind als aktuelle Krisenszenarien. Chancen für den deutschen Incoming-Tourismus eröffnen sich für die kommende Sommersaison vor allem im innereuropäischen Reiseverkehr, wo sich nach jüngsten Analysen der European Travel Commission die Trends zu längeren Aufenthalten und höheren Reisebudgets manifestieren. Deutschlands Position als Kulturreiseziel Nummer 1 der Europäer wird von einer weiter leicht steigenden Affinität zu Städte-, Kultur- und Rundreisen gestärkt. Zentrale Gründe für die Destinationsentscheidung – Preis-Leistungsverhältnis (22 Prozent), Sicherheitsaspekte (18 Prozent) und mildes Klima (14 Prozent) – sprechen ebenfalls für Deutschland als Reiseziel.“

Positive Impulse für den Sommer erwartet

Die Vorausbuchungen für internationale Flüge nach Deutschland in den Monaten Mai bis Juli 2025 liegen laut ForwardKeys aktuell 3,9 Prozent unter dem Vorjahreswert. Dabei sei zu berücksichtigen, dass die Sondernachfrage zur UEFA EURO 2024 die Vergleichsbasis verzerre. Im Flugsektor deute sich für die Hauptreisezeit 2025 insgesamt eine stabile Entwicklung an, obwohl das Sitzplatzangebot im ersten Quartal 2025 noch 13,9 Prozent unter dem Niveau von 2019 lag.

Reisetrends im europäischen Vergleich

Im Rahmen des aktuellen „Monitoring Sentiment for Intra-European Travel“ (MSIET) sollen sich für den Zeitraum April bis September 2025 europaweit leicht rückläufige Reiseabsichten (72,2 Prozent) zeigen. Gleichzeitig sollen 80 Prozent der Reisenden längere Urlaubsreisen (mehr als vier Nächte) planen, 14 Prozent sogar Aufenthalte von mehr als zwölf Nächten. 47 Prozent kalkulieren laut der Umfrage ein Reisebudget von mehr als 1.500 Euro pro Person – ein Plus von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

US-Markt als Unsicherheitsfaktor mit Potenzial

Besondere Aufmerksamkeit gelte dem US-Markt, der mit 7,2 Millionen Übernachtungen 2024 der zweitwichtigste Quellmarkt gewesen ist. Laut einer aktuellen ad-hoc-Umfrage der DZT vom Mai 2025 haben rund ein Viertel der befragten US-Reisenden angegeben, sich von geopolitischen Spannungen bei der Wahl ihres Reiseziels nicht beeinflussen zu lassen. Ein Drittel plane jedoch, Reisen wegen wirtschaftlicher Unsicherheiten einzuschränken. Weitere 25 Prozent wollen ihre Reiseausgaben reduzieren, ohne das Ziel zu ändern.

Trotz dieser Zurückhaltung werde Deutschland von US-amerikanischen Reisenden als sicheres und attraktives Ziel wahrgenommen – ein klarer Wettbewerbsvorteil. Auch die DZT-Key Accounts der US-Reiseindustrie zeigen sich vorsichtig optimistisch und erwarten mehrheitlich eine stabile Entwicklung gegenüber dem Vorjahr.

 

Weitere Informationen: https://www.germany.travel/de/startseite.html

Bild: © DZT, Dagmar Schwelle

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