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Juist startet Analyse zur Energiewende

am . Veröffentlicht in Nachhaltigkeit & CSR

JuistLuftaufnahme


Bis zum Jahr 2030 will die Insel Juist als erste touristische Destination klimaneutral sein. Mit einer Analyse zur Ausgangslage zur Energiewende geht die Inselgemeinde nun einen weiteren konkreten Schritt in diese Richtung.

Die Analyse der Ausgangslage zur Energiewende soll einen Strategiewechsel der Inselgemeinde Juist Töwerland auf dem Weg zur Klimaneutralität einläuten. Bisher standen neben handfesten Projekten wie der Eruierung der CO₂-Bilanz im Jahr 2008 vor allem Maßnahmen im Vordergrund, die sich mit der Frage beschäftigten, wie die schon vorhandene Akzeptanz der ehrgeizigen Kiimaziele bei Inselbevölkerung und Gästen weiter erhöht werden könne. Die zukünftigen strategischen Maßnahmen basierten weitestgehend auf der Theorie der „Dritten Industriellen Revolution“ des US-amerikanischen Soziologen, Ökonomen und Publizisten Jeremy Rifkins und sähen vor, neben der Klimaneutralität auch die Energieautarkie umzusetzen und eine Verbesserung der Wirtschaftlichkeit zu erreichen.

Die Strategie basiere auf Maßnahmen in fünf Bereichen. Es gehe um

  1. den Umstieg auf erneuerbare Energien: Für Juist kommen hier zum Beispiel Windenergie, Photovoltaik, Geothermie und Biomasse in Frage.
  2. die Umwandlung des Baubestandes in Mikrokraftwerke, die unter anderem die erneuerbaren Energien vor Ort erzeugen sollen. Dies soll im ersten Schritt vor allem bei Gebäuden der Gemeinde geschehen, aber auch bei Gewerbebetrieben und in Privathäusern.
  3. den Einsatz von Wasserstoff- und anderen Energiespeichern zur Speicherung der unregelmäßigen erneuerbaren Energien.
  4. die Nutzung von Internettechnologie, um das Stromnetz in ein Energy-Sharing-Netz (Intergrid) zu verwandeln, über das lokale Überschüsse der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt werden können.
  5. Umstellung der Mobilität auf Elektro- und Brennstoffzellenfahrzeuge, die Strom über ein intelligentes und interaktives Stromnetz kaufen und verkaufen können.

Die Inselgemeinde Juist habe nun den regionalen Energieversorger, die EWE Energie AG, beauftragt, bis zum Ende des Jahres 2013 die Ausgangslage der Inselgemeinde Juist zur Energiewende zu analysieren. Dabei würden konkret in IST-Analysen die Möglichkeiten und Grenzen der wesentlichen regenerativen Erzeugungsformen Wind, Photovoltaik, Biogas und Biothermie überprüft. Die kommunalen Liegenschaften und so gut wie alle Dächer privater Gebäude würden auf die Frage hin durchleuchtet, inwiefern sie zur Energiegewinnung beitragen könnten und schließlich würden die Netz- und Speichersituation auf Juist analysiert.

Die Ergebnisse sollen der Inselgemeinde in einem abschließenden Workshop präsentiert werden, mit dem Ziel, die Bürger und auch die Gäste in die Abstimmung der weiteren Schritte einzubeziehen. „Mittelfristig wollen wir prüfen, ob wir unter der Federführung der Gemeinde und der aktiven Beteiligung der Bürger der Inselgemeinde Juist eine Energiegenossenschaft auf die Beine stellen“, sagt Thomas Vodde, Leiter Marketing und Event der Inselgemeinde Juist.

Futouris, die touristische Nachhaltigkeitsinitiative, unterstützt die Inselgemeinde Juist auch 2013 als gemeinsames Branchenprojekt aller Vereinsmitglieder. Der Initiative gehe es vor allem um Antworten auf die Frage, wie der Tourismus zum Ziel der Klimaneutralität beitragen könne. „Aus unserer Sicht ist besonders wichtig, dass alle Schritte, die Juist in der nächsten Zeit geht, Modellcharakter für andere touristische Destinationen haben werden“, sagt Andreas Koch, 1. Vorsitzender von Futouris. „Von der Energieanalyse erhoffen wir uns dabei wichtige Aussagen für die weitere konzeptionelle Ausrichtung.“

www.juist.de
Bild: Inselgemeinde Juist

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