Neue Zielgruppen für Pressemitteilungen

am . Veröffentlicht in Kommunikation & Vertrieb

social media trendmonitor 2013

Nicht allein Journalisten stehen beim Versand von Pressemitteilungen im Fokus der Unternehmen, sondern zunehmend auch Kunden, Marketing und die Öffentlichkeit. Die sozialen Medien werden dabei jedoch eher "nüchtern" bewertet. Das ergab der neue Social Media Trendmonitor "Kommunikationsprofis, Journalisten und das Web" von der dpa-Tochter news aktuell und Faktenkontor.

Knapp 1.500 Unternehmenssprecher, Agenturmitarbeiter und Medienvertreter hätten an der Umfrage teilgenommen.

Neun von zehn Pressesprechern richteten ihre Mitteilungen nicht mehr allein an Journalisten. Sie sagten, dass Kunden, Marketing, Wettbewerber und die Öffentlichkeit mittlerweile ebenfalls relevante Zielgruppen seien (90 Prozent). Ähnlich sähen das die Fachleute aus den PR-Agenturen (81 Prozent).

Außerdem beobachteten die Kommunikatoren, dass die Resonanz auf Pressemitteilungen besser sei, wenn begleitendes Material wie Fotos, Videoclips oder PDF-Dokumente bereitgestellt würden. (Pressestellen 81 Prozent, PR-Agenturen 87 Prozent). Ein weiterer Erfolgsfaktor für die Resonanz auf Pressemitteilungen sei die optimale mobile Bereitstellung. Knapp zwei Drittel aller Befragten halten die Bereitstellung auf dem Smartphone per Mail, Browser oder App für "wichtig" (Pressestellen 61 Prozent, PR-Agenturen 62 Prozent).

Fazit zu Social Media fällt nüchtern aus

Insgesamt bewerten Pressesprecher, PR-Fachkräfte und Journalisten die Aktivitäten ihrer Arbeitgeber im Social Web eher zurückhaltend. Von einer breiten Euphorie sei im Fazit der Befragten wenig zu spüren. Vielmehr sage nur jeder zehnte Journalist, dass sich die Erwartungen an den Einsatz von Social Media "voll erfüllt" hätten. Bei den PR-Profis liege dieser Wert nur geringfügig höher (Pressesprecher 13 Prozent, PR-Agenturen 17 Prozent). Rund zwei Drittel aller Befragten zeigten sich in ihrem Fazit unentschlossen und geben an, dass sich die Erwartungen an Facebook, Twitter und andere Anwendungen nur "zum Teil" erfüllt hätten (Journalisten 64 Prozent, Pressesprecher 64 Prozent, PR-Agenturen 66 Prozent).

Die Gründe für dieses verhaltene Fazit lägen bei den befragten Berufsgruppen in unterschiedlichen Bereichen. Während Pressesprecher in erster Linie über "Zu wenig interne Unterstützung und Mitleben" klagten (49 Prozent), sei für Journalisten und PR-Agenturen die Erkenntnis "Viel Aufwand, wenig Ertrag" meistgenannter Grund für nicht erfüllte Erwartungen an Social Media (43 Prozent, 53 Prozent). Die schwach ausgeprägte Interaktion mit Fans, Followern oder Bloggern habe ebenfalls spürbar zur Ernüchterung beigetragen (Journalisten 41 Prozent, Pressesprecher 46 Prozent, PR-Agenturen 35 Prozent). Dass sich die Anzahl der Fans und Follower nicht wie gewünscht entwickelt habe, sei bei rund einem Drittel der Befragten der Grund für eine nüchterne Betrachtungsweise (Journalisten 29 Prozent, Pressesprecher 32 Prozent, PR-Agenturen 26 Prozent).

Journalisten bei Meinung zu Twitter gespalten

Immer mehr Politiker, Sportler, Künstler und andere Prominente nutzten Twitter für die Kommunikation. Aber obwohl dabei oft viele Tausend Follower generiert würden, sähen Journalisten Twitter nicht als verlässliche Informationsquelle an. Knapp zwei Drittel (59 Prozent) nutzten Twitter grundsätzlich nicht als Quelle für die Arbeit. Gut jeder zweite Medienvertreter sei der Meinung, dass Twitter nicht zitierfähig sei (55 Prozent). Die andere Hälfte der Journalisten gewinne dem Kurznachrichtendienst allerdings positive Seiten ab. So schätze jeder Zweite die "Direktheit und Authentizität" von Twitter (50 Prozent) sowie die Möglichkeit, in 140 Zeichen "schnell Themen und Trends zu erkennen" (49 Prozent). Allerdings würde es nur knapp jeder dritte Redakteur begrüßen, wenn weitere Promis und Unternehmen anfangen zu twittern (28 Prozent)

Homepages und Google erste Anlaufstellen bei Recherchen

Erste Anlaufstellen für recherchierende Journalisten seien die Homepages von Unternehmen und Organisationen (78 Prozent) sowie der Suchmaschinenriese Google (65 Prozent). Ein gutes Drittel der Medienvertreter bevorzuge für die Erstinformation die Kontaktaufnahme mit dem Pressesprecher (39 Prozent) oder mit anderen persönlichen Kontakten in Unternehmen und Organisationen (36 Prozent). Immerhin jeder siebente Journalist wähle mittlerweile auch Social Media aus, um sich ein erstes Bild von einem Ereignis zu machen (15 Prozent).

Weitere Ergebnisse waren:

  • Die Relevanz von Social Media für die Kommunikation sei im Vergleich zu 2012 weiter gestiegen. Mittlerweile sagten 54 Prozent der Journalisten, 57 Prozent der Pressesprecher und 61 Prozent der PR-Agenturen, dass Social Media für die tägliche Arbeit eine "hohe" oder sogar "sehr hohe" Relevanz habe.
  • Fast jeder zweite Kommunikationsprofi sage, dass die eigene Arbeit durch Social Media erfolgreicher geworden sei (Journalisten 46 Prozent, Pressestellen 46 Prozent, PR-Agenturen 44 Prozent).
  • Unter Journalisten gilt Facebook als der Gewinner der Social Networks. 59 Prozent sagen, Facebook sei im Verlauf des letzten Jahres für den eigenen Job wichtiger geworden. Auf Platz zwei folge YouTube (46 Prozent), auf Platz drei Twitter (42 Prozent).
  • Ein hoher Nutzwert (80 Prozent), aktuelle Informationen (60 Prozent) und ein ansprechendes Design (55 Prozent) seien die wichtigsten Erfolgsfaktoren für eine App, sagen die befragten Pressesprecher.
  • Gut ein Viertel aller Pressesprecher (28 Prozent) und Mitarbeiter von PR-Agenturen (25 Prozent) seien weder für Kunden noch für Kollegen erreichbar, sobald sie das Büro verlassen hätten. Bei den Journalisten sind es knapp ein Drittel (31 Prozent).

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Bild: obs

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