Bayern für alle: Pilotregionen und ihre barrierefreie Angebote

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Bayern bündelt seine Reiseangebote für Urlauber mit Handicap entlang der gesamten touristischen Servicekette.

Im Rahmen des bundesweiten Kennzeichnungssystems „Reisen für Alle“ sollen sich mobilitäts- und/oder aktivitätseingeschränkte Touristen in Bayern ab dem Jahr 2016 auf ein zertifiziertes Angebotsportfolio freuen. Einheitliche Qualitätskriterien für Menschen mit Gehbehinderung, Rollstuhlfahrer, Hörbehinderung, gehörlose Menschen, Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen, Blinde und Menschen mit Sehbehinderungen sollen die Orientierung erleichtern. Auch Familien mit Kleinkindern und Senioren profitierten demnach von den Angeboten, die ab jetzt in professioneller Form zugänglich gemacht würden.

Die zehn bayerischen Pilotregionen

„Seit Juli 2015 wurden zehn Pilotregionen in Bayern gesucht, die anhand eines bestimmten Urlaubsthemas – wie zum Beispiel Urlaub in den Bergen, Urlaub in der Stadt oder am See – entlang der touristischen Servicekette erhoben und zertifiziert werden“, so Dr. Martin Spantig, Geschäftsführer der by.TM. „Wir sind stolz darauf, diese zehn Pilotregionen – mit denen die Zusammenarbeit bereits in vollem Gange ist – nun vorstellen zu dürfen“:

Auf dem Weg in die touristische Zukunft sind in Ostbayern die Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald, Arberland und Freyung-Grafenau. Rollstuhlfahrern liege hier der Nationalpark Bayerischer Wald beinahe uneingeschränkt zu Füßen: Die Nationalparkzentren Lusen und Falkenstein mit Hans-Eisenmann-Haus bzw. Haus zur Wildnis, Tier-Freigeländen und weiteren Außenbereichen sind gut zugänglich, gleiches gelte für die Natur-Kneippanlage in Spiegelau. Highlight sei neben dem weltweit längsten Baumwipfelpfad in Neuschönau der Handicap-Parcours im Natur-Hochseilgarten Schönberg. Erstmals könnten auch Familien mit Kinderwagen, ältere Besucher und Gäste mit Handicap die Aussicht vom höchsten Berg des Bayerischen Waldes genießen. Mit dem gläsernen Panoramalift bestehe ein optimaler Zugang zum Arberschutzhaus und der Eisensteiner Hütte auf dem großen Arber.

Ein Besuch in der Naturkäserei Tegernseer Land in Kreuth sowie eine Verkostung in der Lantenhammer Erlebnisdestillerie soll die  gute Laune im Urlaub zusätzlich heben. Auf der 18 Kilometer langen Handbiketour Holzkirchen-Dietenhausen könnten die Kalorien problemlos wieder verbrannt werden. Hochgenuss biete die Alpenregion Tegernsee-Schliersee auch mit dem Panorama auf dem Wendelsteingipfel. Dieser sei dank der Seilbahn in Bayrischzell und der Zahnradbahn in Brannenburg nicht allein den Bergsteigern vorenthalten. Letztere iseist Deutschlands älteste Hochgebirgsbahn und bringe Urlauber vom Gipfel des Wendelsteins in die Region Chiemsee-Alpenland. Neben Bade- und Wassersportangeboten sowie Schifffahrten über den Chiemsee gebe es zahlreiche Möglichkeiten, die Umgebung rund um Bayerns größten See zu erkunden, wie zum Beispiel Naturerlebnisführungen durchs Moor oder Stadtführungen „ohne Stolpersteine“ durch die Rosenheimer Altstadt.

Wer einmal das Gefühl eines Skispringers kurz vor dem Absprung nachempfinden möchte, kann dies im heilklimatischen Kurort Oberstdorf im Allgäu. Ein Schrägaufzug bringe Urlauber direkt zur Absprungplattform der Sprungschanze und den höchsten Punkt des Stadions, den Schanzenturm. Von hier aus eröffne sich ein der  Blick auf die umliegenden Täler und Berge. Diese könnten mit der „Rolli-Wanderkarte“ erobert werden. Für Talerkundungen gebe es Spezial-E-Bikes zum Ausleihen. Das weithin bekannte 400-Gipfel-Panorama des Nebelhorns sei für Rollstuhlfahrer ebenfalls kein Problem.

Im Fränkischen Seenland sollen sich gehbehinderte Urlauber im SAN-shine-CAMP im Bogenschießen üben. Nach der Anspannung folge die Entspannung in der E-Rickscha bei einer Umrundung des Altmühlsees. Wer mit dem Wasser auf Tuchfühlung gehen möchte, dem stünden Strandrollstühle für ungehinderten Badespaß zur Verfügung. Übers Wasser gehe es mit der MS Brombachsee. Da auf fränkischem Terrain auch das Bier nicht im Ferienprogramm fehlen darf, empfehle sich ein Besuch im HopfenBierGut Museum. In der Region Ochsenkopf im Fichtelgebirge dagegen rücke mit dem Automobilmuseum eine andere Leidenschaft in den Fokus des Betrachters.

Sehbehinderte Urlauber seien dagegen in Bischofsgrün gut aufgehoben, da sich im Ort taktile, tastbare Ortskarten fänden und Gästeinformationen sowie Speisekarten auch in Braille-Schrift verfügbar seien. Um Ritter, Fachwerkromantik, Weingenuss und Naturerlebnis gehe es in den Haßbergen: Im Burgeninformationszentrum auf der Burgruine Altenstein sollen sich Hobbyhistoriker ein Bild davon machen, wie das Leben im Mittelalter war und wie viel Wahrheit in der Geschichte liege. Zurück in der Gegenwart lohne sich ein Besuch in der FrankenTherme Bad Königshofen mit dem ersten Heilwassersee Deutschlands. Und auch Weingenuss und Fachwerkromantik kämen in Zeil am Main und Königsberg i. Bayern nicht zu kurz.

Auf dem barrierefreien Streifzug durch Bayern gehört auch die Landeshauptstadt aufs Programm. In München stünden Besuchern mit Handicap unter anderem die Pinakotheken, das Brandhorst Museum, aber auch die Bayerische Staatsoper sowie die Kammerspiele offen. Wenn das Herz leidenschaftlich für die Automobiltechnik schlage, sei die BMW Welt ein Muss und wer die Allianz Arena aus einer besonderen Perspektive erleben möchte, sei auf der „Handicapped-Tour“ richtig.

http://www.bayern.by/tourismus-fuer-alle 

Bild: Bayern Tourismus

Tags: Bundesland: Bayern
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