Internationale Tagung zur Bedeutung touristischer Architektur in Heiligendamm

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Heiligendamm Grundner


Bis zu 100 Experten wollen am 30. Mai 2013 über die „Tradition und Kultur im modernen touristischen Marketing“ diskutieren.

„Architektur macht Gäste“ lautet der Titel einer österreichischen Grundlagenstudie über den Zusammenhang zwischen Architektur und Wirtschaftlichkeit im Tourismus. Danach erachteten 85 Prozent der befragten Tourismusunternehmen Architektur für wichtig oder sehr wichtig für die Vermarktung. Zugleich werde Baukultur innerhalb der Tourismusbranche aber noch zu selten als kultureller und regionaler Wert geschätzt, heißt es im Ergebnis der im Jahr 2007 veröffentlichten Untersuchung.

Mit Fragen der Bedeutung von Architektur für den Tourismus beschäftigen sich am 30. Mai 2013 bis zu 100 Fachleute aus dem In- und Ausland bei der Tagung „Tradition und Kultur im modernen touristischen Marketing“ in Heiligendamm, dem ältesten deutschen Seebad, das wenige Tage später sein 220-jähriges Jubiläum begeht. „Mecklenburg-Vorpommern kann sich neben der herausragenden Dichte an Bauten der Backsteingotik sowie an Guts- und Herrenhäusern auch mit der so genannten Bäderarchitektur von anderen Tourismusregionen abheben“, erklärte Bernd Fischer, Geschäftsführer des Landestourismusverbandes.

Bei der vom Verband initiierten Fachtagung sollen zum einen die Entwicklung der Bäderarchitektur in den Kur- und Erholungsorten und der Zeitgeist rund um die Kultur in den Bädern des 18. und 19. Jahrhunderts nachgezeichnet werden. Zudem sollen Praxiserfahrungen aus verschiedenen Ländern zur optimalen Verbindung von regionaltypischer Architektur und Tourismus beigetragen und Schlussfolgerungen für die Vermarktung von Tourismusorten gezogen werden.

„Heiligendamm, Binz oder Heringsdorf, aber auch das englische Brighton, das französiche Deauville und das polnische Sopot gehören auch aufgrund ihrer architektonischen Prägung zu den starken europäischen Urlaubsstandorten“, erläuterte Fischer. Alle diese Orte stünden heute vor der Herausforderung, die in Architektur festgehaltene Tradition in Wirtschaftlichkeit zu überführen.

Neue Anforderungen an die Qualität des Urlaubs böten Entwicklungschancen und die Möglichkeit, sich positiv im Wettbewerb abzuheben. Dementsprechend soll die Tagung in Heiligendamm Kommunen, Urlaubsregionen und touristischen Leistungsträgern Wege zeigen, wie Architektur als Visitenkarte, Unterscheidungsmerkmal und profilgebendes Element von touristischen Angeboten für anspruchsvolle Gästegruppen genutzt werden kann. Bei der Produktgestaltung kann der Schwerpunkt dabei auf Bereichen wie Wellness, kulinarischen Angeboten oder Kunst und Kultur liegen. Neben der Orientierung auf marktfähige Produkte soll mit der Tagung auch der Austausch zu touristischer Architektur auf nationaler sowie internationaler Ebene gefördert werden.

Als Referenten erwartet werden unter anderem Fred Gray, emeritierter Professor an der Universität von Sussex („Die Bäderarchitektur und ihr Potenzial für eine zeitgemäße Urlaubsgestaltung“), Dr. Sophie Elias-Varotsis, emeritierte Professorin an der Universität Paris-Est Créteil („Der Einfluss der Architektur auf die Urlaubs- und Freizeitgestaltung“) sowie Helmuth Freiherr von Maltzahn, Besitzer des Hotels und Festspielortes Schloss Ulrichshusen („Das einzigartige Urlaubserlebnis als Verbindung von Kultur, Tradition und Architektur“).

Die Konferenz knüpft an die Internationale Tagung zur Bäderarchitektur im Jahr 2000 in Binz auf der Insel Rügen an. Damals standen Fragen der sensiblen Wiederherstellung und Sanierung von Beispielen der Bäderarchitektur in Mecklenburg-Vorpommern im Vordergrund, während bei der aktuellen Tagung stärker auf den Zukunftswert und auf Vermarktungsmöglichkeiten der traditionsreichen Bauten eingegangen werden soll.

www.auf-nach-mv.de
http://www.tmv.de/

Foto: TMV/Grundner

Tags: Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Destinationen: Ostsee
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