Austrian Airlines präsentiert Plan für Neustart nach der Corona Krise

am . Veröffentlicht in Mobilität & Verkehr

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Austrian Airlines plant einen Neustart mit rund 80% der bisherigen Kapazität. Das Vor-Krisen-Niveau erwartet die Lufthansa-Tochter erst wieder in mehreren Jahren.

Der Flugbetrieb von Austrian Airlines steht aufgrund der Corona Krise seit dem 18. März vorübergehend still. Die Mitarbeiter der Airline befinden sich weiterhin in Kurzarbeit. Aktuell sei noch nicht genau absehbar, wann mit einer vollständigen Reisefreiheit wieder zu rechnen sei. Für heuer prognostiziert der österreichische Carrier eine Nachfrage von 25-50 Prozent. Bis Ende 2021 würden max. 75 Prozent erwartet. Austrian Airlines Vorstandsmitglied Andreas Otto dazu: „Die gesamte Airline Industrie ist pessimistisch. Wir müssen davon ausgehen, dass wir das „Vor-Corona-Niveau“ frühestens 2023 wieder erreichen werden.“

Austrian Airlines bereitet sich nun darauf vor, ihre Flotte auf diesen Nachfragerückgang neu auszurichten. Vergangenen Freitag stellte das Management seinen „Neustart-Plan“ dem Aufsichtsrat vor. Den 7.000 Mitarbeitern wurde der Plan heute in einer digitalen Informationsveranstaltung präsentiert.

Flotten-Redimensionierung: Dash, A319 und drei B767 werden stillgelegt

Um die Kapazität auf die veränderte Nachfrage durch Corona anzupassen, hat sich Austrian Airlines zu einigen Flotten-Veränderungen entschieden. Neben dem bereits 2019 entschiedenen und begonnenen Phase-Out der ursprünglich 18 Dash Turboprops sollen bis 2022 auch alle sieben A319 Jets sowie drei der sechs B767 in den Ruhestand geschickt werden. Bei den Flugzeugen vom Typ Boeing 767 handelt es sich um die Registrierungen OE-LAT, OE-LAW und OE-LAX, welche mit durchschnittlich 28 Jahren zu den ältesten Flugzeugen der Flotte gehören. Die anderen drei B767 seien zwischen 19 und 21 Jahre alt. Die gesamte Flotte habe derzeit ein Durchschnittsalter von 15,4 Jahren. Durch die Ausflottung von älteren Maschinen sinke das Alter auf 14,6.

Die komplette Austrian Airlines Flotte zähle heute rund 80 Flugzeuge. Durch den Phase-Out der Turbo-Propeller-Flotte und den Phase-In von A320 hätte sich die Flotte auf 70 verkleinert. Der Neustart-Plan sieht nun eine Flotte im Jahr 2022 von rund 60 Flugzeugen vor, davon neun Langstreckenflugzeuge. Die Anpassung der Flotte soll stufenweise erfolgen. Da vorwiegend kleinere Flugzeuge stillgelegt werden, entspreche das einer Kapazitätsreduktion von etwa 20%.

„Wir werden uns von den ältesten und kleinsten Flugzeugen trennen“, erklärt CCO Andreas Otto. Nachsatz: „auch aus ökologischen Überlegungen.“

Trotz Verkleinerung der Flotte sollen nach Angaben des Unternehmens so viele Arbeitsplätze wie nur möglich erhalten werden. Entsprechende Gespräche dafür mit den Betriebsräten seien bereits im Gange. „Wir sind unverschuldet in diese Krise geraten. Nun ist es unsere Verantwortung, Austrian Airlines zukunftsfit für die Zeit nach Corona zu machen. Wir wollen unser Langstrecken-Drehkreuz erhalten, auch wenn uns erstmal keine andere Wahl bleibt, als uns an den etwas kleineren Markt anzupassen. Zukunftsfit bedeutet auch, dass wir in der Lage sein müssen, unsere Flugzeuge, Gebühren, Löhne und Investitionen zu finanzieren und natürlich auch etwaige Belastungen und Kredite aus dem Corona-Grounding zurückzuzahlen“, betont Austrian Airlines CEO Alexis von Hoensbroech.

http://www.austrianairlines.ag

Bild: https://pixabay.com/de/photos/austrian-airlines-airbus-a320-214-4371105/

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