Hochzeitsdestination Österreich boomt: 1. Wedding-Planner-Symposium

am . Veröffentlicht in MICE & Geschäftstourismus

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In Österreich fand das1. Wedding-Planner-Symposium statt - der Markt boomt.

Immer stärker mache sich demnach der Trend bemerkbar, dass ausländische Gäste in Österreich den Bund der Ehe eingehen. Zur Unterstützung wende sich das Brautpaar oftmals an einen "Hochzeitsplaner" bzw. "Wedding-Planner". Diese junge Berufsgruppe sei ein Spezialsegment im Bereich des Veranstaltungsmanagements. Sie verkaufe ihre Leistungen im In- und Ausland bei wichtigen Hochzeitsmessen etwa in München oder St. Gallen, und so würden die Wedding-Planner zu "Incoming-Betrieben" im klassischen Wortsinn.

Das Budget größerer Hochzeitsfeiern, wie sie vielfach von ausländischen Gästen in Auftrag gegeben würden, betrage bis zu Euro 70.000,-. Unter der Annahme, dass derzeit bereits an die 30 solcher Hochzeiten in Österreich pro Jahr stattfinden, werde damit bereits ein Auftragswert von rund Euro 2,1 Mio. generiert, Tendenz stark und stetig steigend. Dabei seien die vielen Hochzeitevents im kleineren (Budget bis Euro 25.000,-) oder mittleren Preissegment (Budget 25.000,- bis Euro 50.000,-) noch nicht dazugezählt.

Die Wedding-Planner seien aber auch im "Outgoing"-Bereich tätig und organisierten z.B. Hochzeitsfeiern österreichischer Brautpaare auf griechischen Inseln.

Besonderheiten des Events "Hochzeit"

Was eine Hochzeit von einem "normalen" Event unterscheidet, erklärt die Hochzeitsplanerin Mag. Angela Lindner, die auch Kursleiterin der Wedding-Planner-Ausbildung im Wifi Wien ist: "Die Einzigartigkeit einer Hochzeit macht dieses Ereignis zu einem außerordentlichen, überaus emotionsgeladenen Event. Läuft hier etwas schief, kann es nicht wiederholt und kaum gutgemacht werden. Man heiratet (zumeist) nur einmal und möchte alles perfekt haben. Um die Feier in höchstem Maße zu genießen, nehmen viele Brautpaare gerne die professionelle Umsetzung eines Hochzeitsplaners in Anspruch".

1. Österreichisches Wedding-Planner-Symposium in Wien

Rund 30 Agenturen kümmerten sich aktuell um den Hochzeitsmarkt in Österreich. Diese Unternehmer haben sich am 20. September 2013 erstmals in Wien zum 1. Österreichischen Wedding-Planner-Symposium getroffen. Veranstalter war die Fachgruppe der Freizeit- und Sportbetriebe in der Wirtschaftskammer Wien. Fachgruppenobmann KommR Markus Grießler konnte rund 100 TeilnehmerInnen aus allen österreichischen Bundesländern, aus Deutschland und den USA begrüßen, darunter nicht nur Wedding-PlannerInnen selbst, sondern auch deren Netzwerkpartner aus den Bereichen Locations, Konditoren, Musiker und viele andere.

Nach einem Impulsvortrag von Fachgruppengeschäftsführer Dr. Mag. Klaus Vögl über das Netzwerk der Wedding-Planner in der WKO resümierte Branchenexpertin Mag. Angela Lindner das bisher Erreichte und künftige Branchenvorhaben. Erik Kastner, Ausschussmitglied und Eventspezialist, stellte in seinem Vortrag den Bereich der Wedding-Planner als spezialisierten Teil der Eventbranche dar. Der Nachmittag widmete sich Workshops zu den Themen "Zielgruppendefinition", "Tipps und Tricks zur Selbstorganisation als KleinunternehmerIn" und den zahlreich gewerberechtlichen Abgrenzungsfragen. Aufgrund des großen Erfolges sei ein 2. Wedding-Planner-Symposium für 2014 bereits so gut wie fix.

Herausforderungen an eine neue Branche

Die junge Branche der Wedding-Planner kämpfe mit dem Phänomen, dass ihre Tätigkeiten von vielen noch nicht ganz ernst genommen würden. Hochzeitsfeiern zu organisieren gelte oft als Hobby im Familien- oder Freundeskreis. Auf der anderen Seite reklamierten viele Hotels, Gastronomiebetriebe, aber auch Netzwerkpartner wie Floristen, Fotografen oder Musiker das entsprechende Know-How für sich.

Ihren Ausdruck finde dieses Problem auch im Phänomen der Teilorganisation: "Die Auftraggeber möchten einen Teil der Hochzeitsfeier selbst organisieren und die Wedding-PlannerIn nur für Teile des Projekts oder für die abschließende Gesamtkoordination heranzuziehen. In dieser inkonsistenten Aufgabenteilung schlummert oft ein erhebliches Konfliktpotenzial für die operative Ausrichtung der Feier", so die in Salzburg beheimatete Doris Wallner, Präsidentin des Vereins der ausgebildeten österreichischen Hochzeitsplaner.

Professionalisierungsinitiativen für die Branche "Wedding Planner"

Die große Herausforderung für die Branche stelle die Professionalisierung dar. Da Wedding-Planner ein freies Anmeldegewerbe nach der Gewerbeordnung sei und jeder somit eine Hochzeitsagentur gründen könne, initiiere die Wirtschaftskammer zahlreiche Professionalisierungsmaßnahmen:

  • Die Fachgruppe habe der wachsenden Bedeutung der Branche durch die Erarbeitung und Veröffentlichung eines Berufsbildes Rechnung getragen.
  • Seit 2009 gebe es eine Ausbildung an den Wirtschaftsförderungsinstituten in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Tirol und der Steiermark. Hier lernten die TeilnehmerInnen in rund 100-stündigen Kursen branchenspezifisches Projektmanagement, rechtliche und unternehmerische Kenntnisse und vieles mehr. Zusätzlich gebe es eine weiterführende Wedding-Planner-Academy. Auch in den jüngst erstmals abgeschlossenen Wedding-Planner-Lehrgang an der europäischen Event-Academy in Baden-Baden /Dtl. sei das österreichische Know-how eingeflossen.
  • Durch die Gründung des Vereins der ausgebildeten österreichischen Hochzeitsplaner - VaöHP würden auch weiterbildende Maßnahmen, fachspezifische Exkursionen und weitere Aktivitäten initiiert. Nicht nur um das Netzwerk innerhalb der gesamten Branche zu stärken, sondern auch, um das Berufsbild der Wedding-Planner in Österreich besser zu positionieren.
  • Wedding-Planner ist fast ausschließlich ein Frauenunternehmerberuf. Die Vereinbarkeit von eigener Familie und beruflichem Engagement sei daher eine weitere Herausforderung, der die Wedding-PlannerInnen durch verstärkte wechselseitige Vernetzung begegnen wollen.

www.freizeitbetriebe-wien.at
Bild: http://pixabay.com/de/ring-ringe-h%C3%A4nde-blumenstrau%C3%9F-1932/

Tags: Land: Österreich
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