Österreich: Aktive Destinationen punkten mit Innovationen

am . Veröffentlicht in Strategie, Orga & Finanzen

oehav destinationsstudie 2013


Städte boomen, ländliche Regionen punkten vor allem mit innovativen Angeboten für die Nebensaison. Social Media würden als Informationsquelle für die Reiseplanung wichtiger. Das sind die wichtigsten Erkenntnisse der neuen ÖHV-Destinationsstudie. Voraussetzung für eine positive Entwicklung sei jedoch ein aktives Destinationsmanagement.

Das Ötztal, das Salzkammergut und die Salzburger Sportwelt seien laut ÖHV-Destinationsstudie 2013 Österreichs erfolgreichste ländliche Tourismusregionen. Unter den Städten habe sich Wien, Seriensieger der vergangenen Jahre, vor Salzburg und Graz durchgesetzt. "Städte profitieren von der guten Anbindung und vielen neuen Zimmern. Immer wichtiger wird die Internationalisierung", so Thomas Reisenzahn, Generalsekretär der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV). Ausgewertet wurde die Entwicklung von Ankünften und Nächtigungen aller Betriebe, von Bettenauslastung in 3-, 4- und 5-Sterne-Hotels und Beherbergungsumsatz in Hotels und ähnlichen Betrieben zwischen 2010 und 2011. Die ÖHV-Destinationskarte zeigt die Entwicklung auf einen Blick.

Top: Aktive Destinationen mit durchdachtem Angebot

Roland Berger Strategy Consultants habe das Angebot der österreichischen Destinationen untersucht und Best-Practice-Beispiele für neue Produkte analysiert, die sich nachhaltig auf die Entwicklung auswirkten. "Das Um und Auf bei der Ausarbeitung der Positionierung, die sich bezahlt macht, ist aktives, gut organisiertes Destinationsmanagement", hält Reisenzahn fest. St. Gilgen, St. Wolfgang und Strobl steigerten mit dem "Wolfgangseer Advent" die Nächtigungen jährlich um 58% und damit um 250% binnen sechs Jahren. Serfaus-Fiss-Ladis, als Winterdestination bestens eingeführt, präsentiere sich seit 2005 auch als Sommerdestination für Familien. Die Nächtigungen stiegen binnen sechs Jahren um 53%. Saalfelden-Leogang könne mit der neuen Positionierung als Mountainbike-Eldorado seine natürlichen Ressourcen und die Hotelkapazitäten nun ganzjährig nutzen. Die Sommernächtigungen stiegen binnen drei Jahren um 18%.

40% mehr Social Media im Winter

Wie wichtig Online-Buchungen und -Bewertungen seien, stehe längst außer Frage. Doch auch Social Media wirkten sich auf den Erfolg aus. Eine Web2watch-Analyse von OGM-Geschäftsführer Wolfgang Bachmayer für die ÖHV-Destinationsstudie zeige, dass die Top-Destinationen in Social Media überdurchschnittlich präsent seien. In der Wintersaison werde um 40% mehr gepostet als in der Sommersaison. Dass ein gelungener Auftritt den entscheidenden Vorteil bringen könne, zeige das Beliebtheitsranking von Web2watch. Das Zillertal und Saalfelden-Leogang setzten auf eine breite Online-Präsenz und forcieren Direktbuchungen über alle Kanäle.

Arlberg beim Zimmerumsatz vorne

"Die Hoteliers am Arlberg haben, von einem absoluten Top-Niveau ausgehend mitten in der Krise, mit weniger Aufwand mehr Umsatz erzielt. Wirtschaftlich gesehen ist das eine absolute Top-Leistung. So gesehen ein absolutes Zukunftsrezept", erklärt Reisenzahn. Beim Umsatz pro verfügbarem Zimmer (RevPAR) liege der Arlberg mit 234,5 Euro deutlich vor Serfaus-Fiss-Ladis und Paznaun-Ischgl, die mit 171,7 Euro bzw. 162,8 Euro vor dem Ötztal (141,2 Euro), Obertauern (125 Euro), den Nockbergen (112,5 Euro) und den Kitzbüheler Alpen mit 101,4 Euro lägen. In den anderen Destinationen liege der RevPAR unter 100 Euro. Die betriebswirtschaftliche Analyse der Hotels in ausgewählten Destinationen erfolgte gemeinsam mit MANOVA auf Basis von Daten der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank (ÖHT).

GOP sinkt, Kosten steigen

Laut aktueller Analyse der ÖHT sinke der Gross Operating Profit (GOP): "Der Liquiditätszustrom in die Kasse der Unternehmen ist kleiner geworden. Das kann rasch fatale Auswirkungen auf die Zahlungsfähigkeit haben", erklärt ÖHT-Geschäftsführer Dr. Franz Hartl. Im vergangenen Jahr, so Hartl weiter, sei das rückläufige operative Ergebnis von den ebenfalls gesunkenen Zinsen mehr als wettgemacht worden: "Aber bei mittlerweile langsam steigenden Fremdkapital-kosten werden die aus sinkender Umsatzrentabilität resultierenden Probleme bald sichtbar werden. Hat das bisherige Augenmerk der Unternehmer offenbar vor allem dem Halten und Steigern der Auslastung gegolten, so ist in Zukunft die Preisdurchsetzung in den Mittelpunkt zu stellen." Wenn die Hoteliers hier das Ruder nicht herumreißen könnten, sehe Hartl sie "mit hohen Wellen konfrontiert". Auch der Anstieg der Kosten für Mitarbeiter, Werbung sowie Steuern, Abgaben und Gebühren wirkten massiv auf die Ergebnisse.

www.oehv.at

Tags: Land: Österreich
Bundesland: Tirol,Vorarlberg,Kärnten,Steiermark,Salzburg
Destinationen: Alpen
Nichts verpassen: Newsletter abonnieren