Neuer Leitfaden: Was soll das Metaversum eigentlich sein und werden?

am . Veröffentlicht in eTourismus & Online-Marketing

Metaverse, Symbolbild

 

Das Metaversum oder Metaverse gilt aktuell in der Tech-Szene als die Zukunft des Internets. Und auch im Tourismus und manchmal sogar noch mehr in der Kultur wird das Thema intensiv diskutiert. Doch in der deutschen Wirtschaft ist der Begriff noch weitgehend unbekannt. Etwas mehr als die Hälfte der Unternehmen (55 Prozent) gibt an, noch nie vom Metaverse gehört zu haben.

Immerhin 17 Prozent haben den Begriff schon einmal gehört, wissen aber nicht genau, was das eigentlich ist, weitere 17 Prozent können zumindest in etwa sagen, was er bedeutet. Nur 6 Prozent trauen sich zu, erklären zu können, worum es beim Metaverse geht. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung unter 604 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland im Auftrag des Bitkom.

Um diese Wissenslücke zu schließen, hat der Bitkom jetzt einen Leitfaden „Wegweiser in das Metaverse“ veröffentlicht, der unter anderem einen Überblick über Konzept, Technologien, Anwendungsmöglichkeiten und Geschäftsmodelle sowie gesellschaftliche Bedeutung des Metaverse geben will. „Wir stehen beim Metaverse ganz am Anfang einer Entwicklung, die Großes verspricht. Mit dem vorliegenden Leitfaden wollen wir möglichst viele Unternehmen dazu in die Lage versetzen, sich mit diesem bedeutenden Tech-Trend auseinanderzusetzen“, sagt Dr. Sebastian Klöß, Metaverse-Experte beim Bitkom.
Das Metaverse könne demnach als die nächste logische Stufe des Internets gesehen werden, eines dreidimensionalen Internets, das immer um uns herum ist und in Echtzeit geschehe. Es werde somit keine virtuelle Parallelwelt sein, sondern die Weiterentwicklung des mobilen Internets, mit dem wir schon heute jederzeit vernetzt sind – egal ob zu Hause, im Auto oder in der Bahn.

Allerdings stieß die Veröffentlichung des Leitfadens in den ersten Reaktionen bereits auf Kritik, was nicht verwunderlich ist: Denn bis heute gibt es keine allgemein verbindliche Definition oder gar ein Verständnis dessen, was das Metaverse überhaupt sein soll. Daher muss der Leitfaden wohl eher als eine Art Standortbestimmung betrachtet werden.

Dennoch ist der Leitfaden gut für den Einstieg: „Wege in das Metaverse“ liefert auf 84 Seiten zunächst nach einer Einführung mit sechs Thesen zum Metaverse einen Überblick über die Herkunft des Begriffs sowie den Stand der Technologie und die Weiterentwicklungen vom frühen Internet über das Web 2.0 hin zum sogenannten Web3.

Danach geht es um die Frage, welche Akteure und Geschäftsmodelle das Metaverse ausmachen und welche Use Cases es bietet, von der Arbeitswelt über die Bildung bis zur Produktion und dem Eventbereich. Auch die Verschmelzung von realen Produkten und virtuellen Gegenständen mit Hilfe sogenannter NFTs wird dargestellt.

Ein weiteres Kapitel erörtert Rechtsfragen, etwa welches Recht in einer international vernetzten, virtuellen Welt gilt und wie virtuelle Güter juristisch zu bewerten sind, aber auch Datenschutz-Fragen und das Thema Steuern werden behandelt. Darüber hinaus widmet sich ein Kapitel der Bedeutung des Metaverse für die Gesellschaft wie den Chancen für digitale Teilhabe und den Herausforderungen rund um Barrierefreiheit. Zum Abschluss liefern die Autorinnen und Autoren des Leitfadens ihre jeweils persönliche Prognose für das Metaverse in fünf und in zehn Jahren.

Die Publikation ist im Rahmen des Metaverse Forum des Bitkom entstanden. Dieses soll die zentralen Akteure des Metaverse aus dem Bitkom-Netzwerk und darüber hinaus zusammenbringen, um gemeinsam das Metaverse voranzutreiben. Es zeige auf, was das Metaverse sein und welche Chancen es für die Gesellschaft und die Wirtschaft eröffne – unter anderem in einer Reihe von Roundtablen.

Mehr Informationen sind erhältlich unter www.forum-metaverse.de .

Der Leitfaden „Wege in das Metaverse“ steht zum kostenlosen Download bereit unter: https://www.bitkom.org/Bitkom/Publikationen/Wegweiser-Metaverse


Bild: Nana/Naratrip Boonroung - via Canva

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