ÖHV startet Mitarbeiteroffensive in Spanien

am . Veröffentlicht in Ausbildung & Karriere

50% Jugendarbeitslosigkeit in Spanien, gleichzeitig Fachkräftemangel in Österreich? Das muss nicht sein, dachten sich die Verantwortlichen bei der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV).

Daher vermittelt die ÖHV offene Stellen in Österreichs Top-Hotellerie an Arbeit suchende Spanier. In Südeuropa stehe eine ganze Generation vor einer ungewissen Zukunft. Mit einer Arbeitslosenrate von 25% sei Spanien europäisches Schlusslicht. Jeder Zweite unter 25 suche einen neuen Job. "Das ist eine schreckliche Entwicklung. Wir brauchen dafür Lösungen. Aber keine Spendentöpfe, sondern nachhaltige Konzepte, die langfristig tragfähig sind", ist Peter Peer, Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) überzeugt.

Österreich: Lehrlings- und Fachkräftemangel

In Österreich biete sich ein konträres Bild: In der Wachstumsbranche Tourismus könnten immer mehr Betriebe Ausbildungs- und Arbeitsplätze nicht mehr besetzen. Adäquate Mitarbeiter hätten Seltenheitswert. Im September waren 2.187 Lehrstellen und 1.721 Positionen für Tourismusfachkräfte sofort zu besetzen. "Während in Südeuropa eine ganze Generation verzweifelt, kämpfen wir um jeden Mitarbeiter", so Peer.

Spanische Fachkräfte für die heimische Tourismusbranche

Die ÖHV habe daher die Fachkräfteoffensive im Zuge der Arbeitsmarktöffnung 2011 weiterentwickelt und eine auf die aktuellen Bedürfnisse adaptierte Jobvermittlungs-Plattform installiert - die erste, die offene Stellen in der österreichischen Hotellerie auf Spanisch präsentiere. Die Website www.oportunidad-austria.es/ sei mit der Facebook-Seite www.facebook.com/OportunidadAustria verknüpft und informiere Interessierte über Leben und Arbeiten im Land. Abgewickelt werde die Vermittlung über die Plattform der Hogast. Zur idealen Bewerbung werde das Projekt von einer breit angelegten PR- und Social Media-Kampagne gestützt. Neben geplanten Sprachkursen, um die neuen Mitarbeiter optimal in die Betriebe zu integrieren, bestehe die Möglichkeit einer Förderung durch die spanische Arbeitsagentur SEPE für Arbeitnehmer und -geber.

Breite Unterstützung

Davon profitierten junge Menschen doppelt: sofort von einem Arbeitsplatz und mittelfristig von der Erfahrung, die sie in Österreich sammeln könnten. Wie eine ÖHV-interne Befragung ergeben habe, würden rund 88% der mehr als 1200 Mitgliedsbetriebe das Projekt unterstützen. Die Spanische Botschaft in Wien und die Österreichische Botschaft in Spanien, das Referat für Flüchtlings- und Integrationsförderung des Bundesministeriums für Inneres, spanische Hotelkonzerne sowie Schwesterorganisationen und Schulen begrüßten das Projekt. "Die Resonanz von allen Seiten zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Das gibt uns Hoffnung", so Peer.

http://www.oehv.at

Nichts verpassen: Newsletter abonnieren