Halbe Fahrt voraus: Seilbahnen vor einem schwierigen Winter

am . Veröffentlicht in Betrieb & Marketing

Seilbahn, Antrieb

 

Die Seilbahnen und der Wintertourismus genießen nicht unbedingt den besten Ruf im Hinblick auf ihren Energieverbrauch. Präventiv machen sich die Mitglieder*innen des Verbands Deutscher Seilbahnen und Schlepplifte e. V. (VDS) schon einmal Gedanken, wie sie den Anforderungen an Energieeinsparungen gerecht werden können.

Dabei sehen sich die Seilbahnen hinsichtlich der effizienten Energienutzung/-einsparung nach eigener Einschätzung bereits gut aufgestellt. Zum Beispiel durch Maßnahmen wie das Heizen von Gebäuden (z.B. Gastronomie) durch die Abwärme der Seilbahn oder Photovoltaikanlagen zur unterstützenden Eigenversorgung. Effizienz bedeutet jedoch noch keine zusätzliche Einsparung, die mutmaßlich nötig sein wird: Daher beschäftigen sich die Unternehmen angesichts der aktuellen Energiekrise intensiv mit zusätzlichen Einsparungspotentialen für die kommende Wintersaison.

Grundsätzlich würden dabei alle Bereiche des Seilbahnbetriebs auf den Prüfstand gestellt, so VDS- Vize-Präsident Peter Lorenz. Dazu zählen eine Reduzierung der Fahrgeschwindigkeit, ein Abschalten der Sitzheizungen, aber auch Einschränkungen bei der Beleuchtung und Innenraumtemperaturen.

Der Beginn der Wintersaison der deutschen Seilbahnen ist stets von den Witterungsverhältnissen abhängig und liegt meist zwischen Mitte Dezember und dem Beginn der Weihnachtsferien. Der Energiebedarf für einen Gast an einem Skitag mit Seilbahnen, Pistenpräparierung etc. liege bei 16 kWh, erläutert Peter Lorenz. Genauso viel Energie benötige ein Mittelklasse-PKW mit einem Durchschnittsverbrauch von 7 Litern für eine Strecke von 22 km.

Argumentativ bereiten sich die Seilbahnen auch bereits auf schwierige Diskussionen vor und verweisen darauf, dass Seilbahnen eine große Wertschöpfung für die gesamte Region generierten. Demnach leisteten sie insbesondere in strukturschwachen Gebieten einen Beitrag für sichere und nachhaltige Arbeitsplätze. So schaffe bzw. sichere 1 Arbeitsplatz bei der Seilbahn insgesamt 5,1 Arbeitsplätze in der Region. Dazu komme: „Mit unserem Angebot ermöglichen wir wichtige Auszeiten vom Alltag, die in der aktuellen Situation wichtiger denn je sind“, resümiert Peter Lorenz, stv. VDS-Vorstand.

Ob das im Vergleich zu Industrien und Dienstleistungen, die für die Daseinsvorsorge unerlässlich sind, ausreicht für einen permanenten Weiterbetrieb, entscheidet sich in einem mutmaßlich kritischen Winter.

www.seilbahnen.de

Bild: Getty Images/C5C - Canva-Lizenz

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