Schweizer Tourismus-Verband befürwortet verteuerte Vignette
Der Schweizer Tourismus-Verband empfiehlt die Preiserhöhung der Vignette zur Annahme. Nicht nur, weil für Touristen und Schweizer, welche die Autobahnen selten nutzen, eine Zweimonats-Vignette zum reduzierten Preis zur Verfügung stehe. Auch deshalb, weil ein gut funktionierendes, nationales Straßennetz zur Attraktivität der Schweiz als Tourismusland beitrage.
Ab 2015 werde die Jahresplakette 100 Franken statt 40 Franken kosten. Für Touristen wurde eine Zwei-Monats-Vignette eingeführt, die für 40 Franken erworben werden könne. Die Schweizer Regierung rechnet mit zusätzlichen Einnahmen in Höhe von 300 Millionen Franken jährlich, die in den Straßenbau fließen sollen. Die Pläne wurden unter anderem auch vom ADAC kritisiert.
Der Schweizer Tourismus-Verband teiult diese Kritik nicht. Die Möglichkeit, eine Zweimonats-Vignette für CHF 40.– zu erwerben, sei insbesondere für Touristen, die sich nur während ihrer Ferien in der Schweiz aufhielten, eine notwendige, aber auch angemessene Erleichterung. Verglichen mit Straßenbenützungsgebühren im umliegenden Ausland liege der Betrag zudem durchaus im Rahmen. Dass auch Schweizern, welche die Autobahnen nur punktuell nutzten, diese «Kurzzeit-Vignette» zur Verfügung stehe, sei selbstverständlich.
Bei der Vignetten-Thematik handelt es sich typischerweise um eine gesamtschweizerische Vorlage. Eine gute, möglichst lückenlose Erschließung des Landes sei sowohl im Sinne des Tourismus als auch der eigenen Bevölkerung. Sie gewährleiste eine optimale Erreichbarkeit der Städte und Zentren, deren touristische Bedeutung nach wie vor wachse, aber genauso der Berggebiete, der klassischen Tourismusregionen. Die Entwicklung, möglichst vielfältige Möglichkeiten in ein- und denselben Ferien und in eher kurzer Zeit kennenzulernen, werde durch ein gut funktionierendes Straßensystem unterstützt und begünstigt.
Ein besonderes Augenmerk sei in diesem Zusammenhang auf den Netzbeschluss zu legen. Indem der Bund in Zukunft für entscheidende Verbindungen die Verantwortung tragen werde, sei eine gesamtschweizerische Koordination möglich - als Voraussetzung für eine gesamthafte Planung nach einheitlichen Standards. Nur ein Straßennetz, in dem Nadelöhre und Engpässe vermieden oder zumindest auf ein erträgliches Mass reduziert würden, könne den heutigen Ansprüchen der Mobilität genügen. Davon profitierten Touristen und Einwohner gleichermaßen. Die entstehenden Kosten erachte der STV in Anbetracht der Gegenleistung eines gut funktionierenden Straßennetzes als vertretbar.
Die Zweckgebundenheit, also die Verwendung der Gelder für die Straßen, sei sichergestellt. In diesem Zusammenhang sei aber auch zu erwähnen, dass eine streng getrennte Betrachtungsweise von Straße und Schiene aus einer gesamtheitlichen Perspektive keinen Sinn mache. Gerade die optimale Kombination beider Systeme sei für den Tourismus von vorrangiger Bedeutung und trage maßgeblich zur Attraktivität der Schweiz als Tourismusland bei.
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