Hotelkonjunkturbarometer: Deutsche Hotellerie setzt Aufwärtstrend fort

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Das deutsche Beherbergungsgewerbe blieb auch in der ersten Hälfte des Jahres 2015 auf robustem Wachstumskurs. Im gesamten Beherbergungsgewerbe (inkl. Camping) gab es in Deutschland 193,7 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste, was einem Plus von 3% gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Der Hotelverband Deutschland (IHA) legte dazu ergänzend sein alljährlich erscheinendes IHA-Konjunkturbarometer Sommer 2015 vor – ebenfalls mit erfreulichen Ergebnissen. Übernachtungen, Auslastung, Umsatz und Beschäftigung erreichten demnach allesamt neue Spitzenwerte.

„Die Ursachen dafür sind vielfältig“, erklärt Fritz G. Dreesen, Vorsitzender des Hotelverbandes Deutschland (IHA). „Die deutsche Wirtschaft wächst weiter, die Deutschen sind bester Konsumlaune, das Reiseland Deutschland zieht immer mehr ausländische Gäste an und die inländische Hotellerie punktet weiterhin mit einem herausragend gutem Preis-Leistungs-Verhältnis.“ Dreesen warnte allerdings auch vor zu großer Euphorie: „Die positiven  Kennziffern sind jedoch noch kein Garant für positive wirtschaftliche Betriebsergebnissee. Sorge und Unruhe sind branchenweit spürbar. Überbordende Bürokratie, unfaire Marktpraktiken im Online-Vertrieb und generell steigender Kostendruck tragen ihren Teil zum Stimmungsbild der Branche bei.“

Die Zahlen des IHA-Konjunkturbarometers im Detail

Bei den hotelspezifischen Kennziffern konnten demnach über alle Segmente hinweg Zuwächse erreicht werden. Die Hotellerie in Deutschland erzielte von Januar bis Juni 2015 eine durchschnittliche Zimmerauslastung von 67,6% (+2,4%) und steigerte ihren Zimmerertrag (RevPAR) um 5,9% auf 60 Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der durchschnittliche Netto-Zimmerpreis (ohne Mehrwertsteuer und ohne Frühstück) stieg auf 88 Euro (+3,4%).

Im europäischen Vergleich erweise sich die Entwicklung in Deutschland im ersten Halbjahr 2015 als stabil. Europaweit sei ein Anstieg der Zimmerauslastung von 2,3% auf 67,2% gemessen worden. Der Netto-Zimmerpreis stieg im europäischen Durchschnitt um 2,9%  auf einen Wert von 89 Euro, sodass die deutschen Hotelpreise somit nur noch leicht unter dem europäischen Durchschnitt lägen.

In Bezug auf den Zimmerertrag (RevPAR) konnte die deutsche Hotellerie mit einem Zuwachs von 5,9% ihre durchschnittlichen Erträge pro Zimmer etwas stärker steigern als der europäische Durchschnitt (+5,3 %). Ein Blick auf die absoluten Zahlen zeige allerdings, dass Deutschland mit einem durchschnittlichen RevPAR von 60 Euro erstmals seit 2010 wieder auf einem Level mit dem europäischen Durchschnitt liege.

Das IHA-Konjunkturbarometer umfasst auch die Zahlen des Statistischen Bundesamtes und der Bundesagentur für Arbeit.

Laut der amtlichen Statistik nahmen die Übernachtungen in Hotels, Hotels garnis, Gasthöfen und Pensionen von Januar bis Mai um 3,6% auf 97,6 Millionen zu. Mit einem Plus von 4,4% stieg die Anzahl der Übernachtungen ausländischer Gäste in der klassischen Hotellerie erneut stärker als die inländischer Gäste (+3,4%). Der Umsatz im Beherbergungsgewerbe legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Januar bis Mai) nominal um 3,2%; inflationsbereinigt (real) um 0,7% zu.

Positive Zahlen meldet auch die Bundesagentur für Arbeit: Von Dezember 2013 bis Dezember 2014 entstanden 6.891 zusätzliche sozialversicherungspflichtig Arbeitsplätze im deutschen Beherbergungsgewerbe – ein Plus von 2,6%. In der Gesamtwirtschaft betrug der Anstieg der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im gleichen Zeitraum 1,7%.

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