Schweiz: EU-Auslandsnachfrage bricht ein und reißt einige Regionen mit

am . Veröffentlicht in Statistik & Benchmarks

Die Schweizer Hotellerie verzeichnete im ersten Halbjahr 2015 insgesamt 17,0 Millionen Logiernächte. Dies bedeutet einen Rückgang um 0,6 Prozent (-109'000 Logiernächte) gegenüber dem ersten Halbjahr 2014. Mit insgesamt 9,3 Millionen Logiernächten verzeichnete die ausländische Nachfrage eine Abnahme um 1,9 Prozent (-179'000 Logiernächte).

Bei den inländischen Gästen wurden 7,7 Millionen Logiernächte und damit eine Zunahme von 0,9 Prozent (+70'000 Einheiten) registriert. Im Juni 2015 wurden 3,2 Millionen Logiernächte verbucht. Dies sind 0,2 Prozent mehr (+5800 Logiernächte) als im Juni 2014. Dies geht aus den provisorischen Ergebnissen des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.

Um einen aussagekräfigen Vergleich der Zahlen machen zu können, sind die Auswirkungen von Pfingsten (2014 im Juni, 2015 im Mai) aufzuheben und folglich die Resultate der Monate Mai und Juni gemeinsam zu betrachten. In den beiden Monaten wurden insgesamt 5,8 Millionen Logiernächte registriert. Dies bedeutet eine leichte Abnahme von 0,1 Prozent (-3800 Logiernächte).

Erstes Halbjahr: Zunahme der inländischen und Abnahme der ausländischen Logiernächte

Im Verlauf des ersten Halbjahrs 2015 erreichte die inländische Nachfrage insgesamt 7,7 Millionen Logiernächte. Dies entspricht gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode einer Zunahme um 70'000 Einheiten (+0,9%). Die ausländischen Gäste hingegen registrierten 9,3 Millionen Logiernächte, was einen Rückgang um 179'000 Logiernächte bedeutet (-1,9%).

Bei den Gästen aus dem europäischen Kontinent (ohne Schweiz) ging die Logiernächtezahl um 522'000 Einheiten zurück (-8,0%). Deutschland verbuchte mit einem Minus von 198'000 Logiernächten (-9,1%) die deutlichste absolute Abnahme aller Herkunftsländer. Frankreich (-48'000 Logiernächte / -7,1%), Italien (-36'000 / -7,6%), die Niederlande (-31'000 / -9,4%) und Belgien (-27'000 / -8,5%) wiesen ebenfalls Rückgänge auf. Die Aufhebung des Mindestkurses des Frankens zum Euro durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) wirkte sich vermutlich auf diese Ergebnisse aus.

Des Weiteren verbuchte Russland eine Abnahme um 95'000 Einheiten (-30,8%). Dasselbe gilt für das Vereinigte Königreich mit einem Minus von 17'000 Einheiten (-2,0%). Bei den Gästen aus Asien resultierte ein Zuwachs um 265'000 Logiernächte (+16,1%). China (ohne Hongkong) legte um 135'000 Logiernächte (+32,9%) zu und wies damit das stärkste absolute Wachstum aller Herkunftsländer auf. Es folgen Indien (+73'000 Einheiten / +26,7%), Thailand (+25'000 / +35,0%) und die Republik Korea (+23'000 / +20,2%).

Demgegenüber verzeichneten die Golfstaaten ein Logiernächteminus von 14'000 (-5,9%) und Japan einen Rückgang um 13'000 Einheiten (-8,7%). Die Nachfrage aus dem amerikanischen Kontinent erhöhte sich um 70'000 Logiernächte (+6,7%). Mit 46'000 zusätzlichen Logiernächten (+6,3%) lieferten die Vereinigten Staaten die stärkste absolute Zunahme des Kontinents. Die Nachfrage aus dem ozeanischen Kontinent stieg um 7700 Logiernächte (+5,7%), der afrikanische Kontinent verbuchte ein Plus von 690 Einheiten (+0,5%).

Logiernächterückgang in der Mehrheit der Tourismusregionen

Neun der vierzehn Tourismusregionen wiesen im ersten Halbjahr 2015 gegenüber dem ersten Halbjahr 2014 einen Logiernächterückgang auf. Graubünden verbuchte mit einem Minus von 117'000 Logiernächten (-4,4%) die deutlichste Abnahme in absoluten Zahlen. Es folgen das Wallis (-82'000 Logiernächte / -4,1%), die Ostschweiz (-49'000 / -5,3%) und das Tessin (-48'000 / -4,9%). Auch Genf verzeichnete einen Rückgang der Logiernächte (-32'000 / -2,3%). Demgegenüber verbuchte die Region Zürich eine Zunahme um 106'000 Einheiten (+4,3%), gefolgt von der Region Luzern / Vierwaldstättersee (+90'000 / +5,8%).

Zunahme der inländischen Logiernächte, Rückgang der ausländischen Nachfrage im Juni 2015

Im Juni 2015 verzeichnete die Hotellerie in der Schweiz insgesamt 3,2 Millionen Logiernächte, was gegenüber Juni 2014 einer Zunahme von 0,2 Prozent (+5800 Logiernächte) entspricht. Die inländischen Gäste generierten 1,3 Millionen Logiernächte, was eine Zunahme von 0,8 Prozent bedeutet (+11'000 Logiernächte). Insgesamt 1,9 Millionen Logiernächte gingen auf das Konto der ausländischen Gäste. Dies entspricht einem Rückgang von 0,3 Prozent (-4900 Logiernächte).

Bei den ausländischen Herkunftsländern verzeichneten die Besucherinnen und Besucher aus Europa (ohne Schweiz) im Juni 2015 einen Logiernächterückgang von 97'000 Einheiten (-8,9%) gegenüber Juni 2014. Deutschland verbuchte ein Minus von 53'000 Logiernächten (-13,8%) und damit die deutlichste absolute Abnahme aller Herkunftsländer.

Es folgen Belgien mit einer Abnahme von 10'000 Logiernächten (-19,9%), die Niederlande (-9800 / -17,5%) sowie Russland (-9500 / -27,5%). Bei den Gästen aus Asien resultierte ein Zuwachs um 67'000 Logiernächte (+14,8%). China (ohne Hongkong) legte um 44'000 Logiernächte (+45,0%) zu und wies damit das stärkste absolute Wachstum aller Herkunftsländer auf. Es folgt Indien mit einem Logiernächteplus von 36'000 Einheiten (+40,3%). Die Golfstaaten hingegen verzeichneten eine Abnahme um 26'000 Logiernächte (-35,0%). Die Nachfrage aus dem amerikanischen Kontinent erhöhte sich um 21'000 Logiernächte (+7,4%). Der Kontinent Ozeanien wies ein Plus von 4900 Logiernächten (+13,5%) auf, während der afrikanische Kontinent 1000 Logiernächte weniger verbuchte (-3,5%).

Logiernächteplus in sieben Tourismusregionen im Juni 2015

Sieben der vierzehn Tourismusregionen verbuchten im Juni 2015 gegenüber Juni 2014 eine Logiernächtezunahme. Die Region Zürich registrierte mit einem Plus von 39'000 Einheiten (+7,6%) das deutlichste absolute Wachstum. Es folgen die Regionen Basel und Luzern / Vierwaldstättersee mit Zunahmen von je 13'000 Logiernächten (+9,5% bzw. +3,6%). Demgegenüber verzeichnete Graubünden mit einem Minus von 37'000 Logiernächten (-11,8%) den deutlichsten absoluten Rückgang. Das Tessin registrierte eine Abnahme um 17'000 Logiernächte (-6,5%) und die Ostschweiz ein Minus von 13'000 Einheiten (-6,7%).

http://www.bfs.admin.ch

Nichts verpassen: Newsletter abonnieren