Lutherweg in Sachsen: Eröffnung des ersten Abschnitts im Juni

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Landschaft und Kultur genießen, Kraft für den Alltag schöpfen und aktiv erleben, wie die Reformation bis heute nachhaltig auf viele Lebensbereiche wirkt: der neu geschaffene Lutherweg in Sachsen soll es ab Juni möglich machen.

Der Weg führe künftig als 550 km langer Rundwanderweg durch landschaftlich reizvolle Regionen des Leipziger Neuseenlands, des Sächsischen Burgenlands und des Sächsischen Heidelands. Markiert mit einem grünen "L" auf weißem Untergrund verbindet der Lutherweg 26 Orte, in denen die Reformation deutliche Spuren hinterlassen habe. Hier soll man anschaulich erfahren, wie sich die Reformation in Sachsen ausbreitete und welche Auswirkungen dies mit sich brachte.

Der erste Teilabschnitt des Lutherwegs in Sachsen wird am 4. Juni 2014 auf Burg Gnandstein eröffnet. Die Westroute zwischen Torgau und Zwickau umfasse 17 Stationen, darunter Wurzen, Grimma, Colditz, Leisnig, Döbeln und Wolkenburg. Die Eröffnung der kompletten Strecke sei für 2015 geplant. Der Lutherweg in Sachsen bilde mit den anderen Lutherwegen in Deutschland ein Netzwerk und habe Anschlüsse nach Thüringen und Sachsen-Anhalt.

Sachsen gilt als eines der Kernländer der Reformation. In den Städten Zwickau, Torgau, Eilenburg und Borna öffnete sich die Bürgerschaft sehr früh dem Gedanken der Reformation. In Leipzig trafen im Sommer 1519 führende Vertreter der reformatorischen Bewegung um Martin Luther und Andreas Karlstadt mit dem katholischen Theologen Johannes Eck zur "Leipziger Disputation" zusammen, die Luthers endgültigen Bruch mit der katholischen Kirche markierte. Andere Stationen am Lutherweg in Sachsen sind eng verknüpft mit den starken Frauen der Reformation. Im Kloster Nimbschen lebte Katharina von Bora, Luthers spätere Ehefrau. In den Orten Rochlitz, Mittweida und Kriebstein wirkte Elisabeth von Rochlitz und ermöglichte durch ihr energisches Handeln die Einführung der Reformation in ihrem Territorium.

Bei der Wanderung entlang des Lutherwegs soll man entdecken, wie die Veränderungen der Reformation den Bau und die Ausgestaltung evangelischer Kirchen prägten. Durch Luther wurde in der deutschen Sprache das Wort "gastfrei" heimisch. Seinen Studenten gab er die Empfehlung: "Gastfreiheit ist an allen Orten, wo Kirche ist." Weiterhin soll der Lutherweg ein spiritueller Wanderweg sein, der das Bewusstsein für die Natur und die Schöpfung wecken will. Auf der Wegstrecke informierten neben einer Übersichtstafel zum Verlauf des Lutherweges zahlreiche Tafeln über Sehenswürdigkeiten und die reformatorische Bedeutung der Lutherwegorte. Ein touristischer Faltplan sei in den Tourist-Informationen aller Stationen kostenlos erhältlich.

www.lutherweg-sachsen.de
Bild:     Leipzig Tourismus und Marketing GmbH

Tags: Bundesland: Sachsen
Destinationen: Mittelgebirge