Wegeplanung: Kooperationsmodell soll Reibungsverluste vermeiden

am . Veröffentlicht in Natur- und Aktivtourismus

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Ein neues Projekt des Deutschen Wanderverbandes soll die Planung und Pflege der Infrastruktur für Natursportarten wie Wandern, Reiten oder Mountainbiken bundesweit verbessern.

Inhalt des Projektes sei es, die Abläufe bei entsprechenden Prozessen zu optimieren und daraus Handlungsempfehlungen zu erarbeiten. Im Vordergrund stünden nicht technische Lösungen sondern der Faktor „Mensch“ und damit die frühzeitige Kommunikation und Einbindung aller beteiligten Akteure.

Naturschutz, Natursport oder Verwaltung und Tourismus: Vertreter aller Bereiche sollen in der Planung berücksichtigt werden. Technische Unterstützung bekämen die Akteure durch ein ebenfalls im Rahmen des Projekts entwickeltes Wegemanagement-System.

Hintergrund des Projekts „Integriertes Wegemanagement“ ist, dass sowohl für den Erhalt empfindlicher Lebensräume als auch für die nachhaltige Sicherung des Erholungswertes von Natur- und Landschaft eine ausgewogene Balance zwischen Natursport, Landschaft und biologischer Vielfalt nötig sei. Diese Balance könne nur hergestellt werden, wenn alle an der Planung und Pflege der Freizeitinfrastruktur beteiligten Akteure etwa hinsichtlich der Besucherlenkung eine gemeinsame Strategie verfolgen und sich dafür untereinander abstimmen. Erik Neumeyer, Stellvertretener Geschäftsführer beim Deutschen Wanderverband (DWV): „Hier arbeiten Menschen mit unterschiedlichen Interessen zusammen und diese Zusammenarbeit wollen wir mit dem neuen Projekt vereinfachen. Da geht es letztlich um Empfehlungen für den Planungsprozess.“

Ihre Praxistauglichkeit sollen die zuvor am grünen Tisch entwickelten Prozessabläufe in den Modellregionen Naturpark Altmühltal und National- und Naturpark Kellerwald-Edersee unter Beweis stellen. Am Beispiel dieser Regionen werde zudem ein nachhaltiges Kooperationsmodell für eine dauerhafte Zusammenarbeit der beteiligten Akteure sowie Handlungsempfehlungen für andere Regionen in Deutschland entwickelt. Neumeyer: „Damit betreten wir absolutes Neuland, so etwas gibt es bisher nicht.“

Um die Planungskooperationen zu unterstützen, will der Deutsche Wanderverband aufbauend auf den Erfahrungen mit seiner Digitalen Wanderwegeverwaltung ein neues Online-Informationssystem schaffen, das die nötige Datenerhebung und Datenanalyse sowie die Kommunikation aller Beteiligten erleichtert. Laut Neumeyer werde die Neuentwicklung nicht nur Wander-, Reit-, Rad- sowie Mountainbike- und Wasserwanderwege darstellen, sondern auch die Möglichkeit bieten, Nutzungsflächen zu visualisieren. Dank der Fähigkeit, Daten zu analysieren, werde das System dem Experten zufolge zudem bei vielen Fragen eine wichtige Entscheidungshilfe sein.

Schließlich soll auch ein Informations- und Präsentationsmodul entwickelt werden, mit dem alle Beteiligten Karten und die dazugehörigen Informationen einfach in ihre Webseiten einbinden können.

Insgesamt soll das neue Projekt bis Ende Februar 2015 abgeschlossen sein. Projektförderer ist das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.

www.wanderverband.de  
Bild: http://pixabay.com/de/gras-pfad-wandern-wanderweg-18197/