Zukunft des Wandertourismus: Königswinterer Kreis tagt in Füssen

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Zukunft des Wandertourismus: Königswinterer Kreis tagt in Füssen

 

Vertreter*innen aus Wissenschaft, Destinationsmanagement und Medien trafen sich vom 17. bis 19. Juli 2025 im Rahmen der jährlichen Klausurtagung des Königswinterer Kreises in Füssen. Das bundesweite Expert*innenforum diskutierte zentrale Zukunftsthemen des Wandertourismus. Im Fokus haben die Rolle von Zertifizierungen, die Finanzierung der Wanderinfrastruktur und die Bedeutung von Weitwanderwegen gestanden.

Zertifizierungen: Differenzierte Bewertung notwendig

Die Teilnehmer*innen stellten fest, dass Zertifizierungen im Wandertourismus nicht pauschal bewertet werden können. Ihr Nutzen hänge stark vom Entwicklungsstand einer Region und dem vorhandenen Qualitätsmanagement ab. Insbesondere der interne Mehrwert sei hervorgehoben worden: Zertifizierungsprozesse würden die Qualitätsentwicklung fördern, regionale Akteur*innen vernetzen, bei Förderanträgen unterstützen und im Innenmarketing wirken. Der Marketingeffekt hingegen habe sich angesichts von über 1.500 zertifizierten Wegen in Deutschland abgeschwächt.

Weitwanderwege als Leitprodukte

Weitwanderwege haben laut den Expert*innen als zentrale Angebote in Wanderregionen an Bedeutung gewonnen. Sie stärkten nicht nur die Sichtbarkeit im touristischen Wettbewerb, sondern förderten auch die interne Vernetzung innerhalb der Regionen.

Infrastrukturfinanzierung als politische Aufgabe

Ein zentrales Thema der Tagung sei die langfristige Finanzierung der Wanderinfrastruktur gewesen. Diese erfülle nicht nur touristische Funktionen, sondern übernehme auch gesellschaftliche Aufgaben – etwa als Verkehrsweg, im Rahmen der Gesundheitsprävention oder für Naturbildung und Gemeinschaftserlebnisse. Der Kreis betonte, dass es eine verstärkte politische Lobbyarbeit brauche, um das Thema dauerhaft auf die Agenda zu setzen.

Exkursion auf den Tegelberg

Zum Programm habe auch eine Wanderung auf den Tegelberg mit anschließendem Fachgespräch im Tegelberghaus gehört. Dabei habe Frank Seyfried, Geschäftsführer der Tegelbergbahn, die Rolle der Bergbahnen für das Wandern und den nötigen Wandel ihrer Ausrichtung angesichts des Klimawandels erläutert.

Über den Königswinterer Kreis

Der Königswinterer Kreis sei ein bundesweites Netzwerk von Wanderexpert*innen aus Institutionen wie Destinationen, Verbänden, Medien und Wissenschaft. Er verstehe sich als Denklabor für zukunftsweisende Entwicklungen im Wandertourismus und fördere den fachlichen Austausch sowie die strategische Weiterentwicklung wanderbezogener Themen in Deutschland und benachbarten Regionen.

 

Weitere Informationen: Königswinterer Kreis – Wandern in Deutschland und angrenzenden Wandergebieten

Bild: © Füssen Tourismus und Marketing – Mitglieder des Königswinterer Kreises auf dem Tegelberg bei Füssen (v.l.n.r. Walter Knittel (Geschäftsführer der Donaubergland Marketing und Tourismus GmbH Tuttlingen), Michael Sänger (Netzwerkwandern, Herausgeber der Magazine Wandermagazin und OutdoorWelten), Prof. Dr. Heinz-Dieter Quack (Vizepräsident für Forschung, Entwicklung und Transfer Ostfalia Hochschule), Christa Fredlmeier (C.F. Tourismus, Geschäftsführerin Top Trails of Germany), Karin Hünerfauth (Produktmanagerin Geschäftsfeld Aktiv und Natur bei der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH), Günter Weigel (Geschäftsführer Lippe Tourismus & Marketing GmbH), Wastl Roth-Seefrid (Wegemanager des Naturpark Bergisches Land), Janina Seiler (Teamleitern beim Verlag OutdoorWelten GmbH), Stefan Fredlmeier (Vorstand und Tourismusdirektor Füssen Tourismus und Marketing), nicht im Bild: Martin Soutschek (Leiter Forschung und Entwicklung Outdooractive))