Asien als Zugpferd für den weltweiten Tourismus

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Asien bleibt der wichtigste Treiber für den internationalen Tourismus. Laut dem aktuellen ITB World Travel Trends Report stieg die Zahl der Auslandsreisen aus Asien dieses Jahr um sieben Prozent, bedingt unter anderem durch die steigenden Gehälter.

Besonders reisefreudig zeigten sich demnach in diesem Jahr wieder China und Japan. Beide Länder verzeichneten jeweils ein zweistelliges Wachstum bei den Auslandsreisen. Die Zahl der internationalen Reisen von Chinesen stieg um etwa 20 Prozent in der ersten Jahreshälfte an. Japan hat sich von dem Einbruch nach dem letztjährigen Tsunami erholt und konnte ein Wachstum von 13,7 Prozent in den ersten neun Monaten des Jahres verbuchen.

Die Auslandsreisen aus Südkorea stiegen um 6,7 Prozent, während die meisten Märkte in Südostasien und Südasien an Schwung verlieren. Indien, Thailand, Malaysia und Singapur verzeichneten demnach ein Wachstum von weniger als fünf Prozent. Nur Indonesien und die Philippinen werden in diesem Jahr über ein Wachstum von mehr als zehn Prozent kommen, so der ITB World Travel Trends Report, der von IPK International im Auftrag der ITB Berlin erstellt wird.

Reiseabsichten weiterhin auf hohem Niveau

Die guten wirtschaftlichen Aussichten für die meisten Märkte in Asien ließen einen positiven Blick auf das Reisejahr 2013 zu. Nur ein Drittel der Asiaten gaben an, dass die weltweite Finanzkrise ihre Reisepläne beeinflussen würde, während sie für zwei Drittel keine Rolle spiele. Der Vergleich mit dem vergangenen Jahr zeigt, dass sich der Kontinent etwas erholt hat: 2011 gaben mit 36 Prozent noch vier Prozent mehr Asiaten an, ihr Reiseverhalten sei von der Krise betroffen. Für 2013 planen 29 Prozent der Asiaten mehr Reisen als in diesem Jahr, nur 16 Prozent rechnen mit weniger Reisen und knapp über die Hälfte planen in etwa die gleiche Anzahl von Reisen wie in diesem Jahr. Laut der Prognosen des ITB World Travel Trend Report liege das Wachstum bei Auslandsreisen aus Asien demnach bei insgesamt sechs Prozent.

Bessere Aussichten für Japan

Japan habe sich in touristischer Hinsicht von den Auswirkungen des Tsunamis im vergangenen Jahr weitgehend erholt. In der ersten Hälfte des Jahres verzeichnete das Land ein starkes Wachstum, das sich nach Bekanntwerden des Konflikts mit China um unbewohnte Inseln jedoch wieder etwas abgekühlt habe. Trotzdem bleiben Japaner optimistisch, was ihre Reisepläne für das kommende Jahr betrifft. Nur 28 Prozent sagen, die Finanzkrise werde ihr Reiseverhalten im nächsten Jahr beeinflussen, verglichen mit 33 Prozent in diesem Jahr. 21 Prozent rechneten mit mehr Reisen im nächsten Jahr, während 54 Prozent in etwa die gleiche Anzahl von Reisen antreten möchten. Insgesamt werde für das nächste Jahr ein Anstieg der Auslandsreisen von Japanern um rund drei Prozent vorhergesagt.

Chinesischer "Drachen" weiterhin einflussreich

China präsentiere sich ebenfalls als einer der stärksten Märkte in Asien. Das spiegele sich auch in den Reiseabsichten wider. 38 Prozent und damit vier Prozent mehr als im vergangenen Jahr planen 2013 mehr Reisen anzutreten. 49 Prozent hätten sich die gleiche Anzahl von Reisen vorgenommen. Damit liege die Prognose bei den Auslandsreisen von Chinesen bei starken zwölf Prozent.

In Südkorea zeichne sich hingegen eine langsame Abnahme der Reisenachfragen ab, auch begründet durch das schwindende Vertrauen in die eigene Kaufkraft. Daraus resultierend bevorzugten viele Südkoreaner günstigere Destinationen in Südostasien. Auch in Taiwan sei ein ähnlicher Trend zu beobachten. Im Gegensatz dazu bleibe die wirtschaftliche Lage in Hong Kong stabil und Reisende entdeckten vermehrt neue Ziele oder besuchen wiederholt regionale Destinationen.

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