Flughafenverband sieht weiter unbefriedigende Entwicklung

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Der Flughafenverband ADV hat in Berlin die Verkehrszahlen für das dritte Quartal 2013 vorgelegt. Größtes Wachstumshemmnis sei nach Meinung des Verbandes weiterhin die Luftverkehrsteuer.

Verglichen mit den rasanten Marktentwicklungen im Luftverkehr in anderen Regionen dieser Welt, sei die derzeitige verkehrliche und wirtschaftliche Entwicklung der deutschen Flughäfen in den vergangenen Monaten ernüchternd. In den ersten drei Quartalen wurden an den 22 internationalen Verkehrsflughäfen insgesamt nur 153,9 Millionen Passagiere gezählt. Das entspreche einem minimalen Wachstum von +0,4 Prozent (an+ab) gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Zu der Passagierentwicklung erklärt Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes: "Deutschland hinkt derzeit dem starken Wachstum des globalen Luftverkehrsmarktes hinterher. Unterm Strich stehen die Zeichen in Deutschland noch immer auf Stillstand."

Der innerdeutsche Luftverkehr sei im Jahresverlauf mit -4,1 Prozent weiterhin stark rückläufig. Der Interkontverkehr konnte im Vergleich zum Vorjahr nur einen minimalen Zuwachs von +0,9 Prozent verzeichnen. Geringfügig besser, aber dennoch weiter unter dem langfristigen Trend, konnte der Europaverkehr einen Zuwachs von +1,9 Prozent verbuchen.

Als Hauptursachen für die schleppende Verkehrsentwicklung nennt der Flughafenverband ADV die Schuldenkrise in Europa sowie die schwierige wirtschaftliche Situation der nationalen Fluggesellschaften. Im Zuge harter Konsolidierungsmaßnahmen zogen sich Airlines vornehmlich im Linien- und Charterverkehr aus der Fläche zurück. Eine marktkonforme Passagierentwicklung werde zudem durch die Luftverkehrsteuer unterbunden. "Die Luftverkehrsteuer ist noch immer eine hausgemachte Fessel. Sie führt seit ihrer Einführung zu spürbaren Verkehrsrückgängen und beschert den deutschen Flughäfen jeden Monat Einnahmeausfälle in Millionenhöhe. Vor wenigen Tagen hat die irische Regierung aufgrund der massiven Verkehrseinbrüche die 2009 eingeführte Luftverkehrsteuer wieder aufgehoben. Die deutschen Flughäfen setzen darauf, dass die neue Bundesregierung dem guten irischen Beispiel folgt und die Steuer umgehend abschafft. Nur so können die Wachstumskräfte der leistungsfähigen Branche endlich wieder freigesetzt werden", glaubt Ralph Beisel.

Trotz der durchwachsenen Bilanz dieses Jahres blicken die Flughäfen wieder etwas optimistischer in die Zukunft: "Der Luftverkehr in Deutschland hat gute Chancen, langsam aber stetig auf seinen Wachstumspfad zurückzukehren, sofern sich die ordnungspolitischen Rahmenbedingungen in unserem Land wieder verbessern", so Ralph Beisel. Etablierte Airlines wollen ihre Konsolidierung zum Abschluss bringen. Neue Airlines prüften das attraktive Angebot der deutschen Flughäfen.

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