Kohl > Partner-Analyse zeigt deutliche Preisunterschiede zwischen Nord- und Ostsee

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Wie entwickeln sich die Hotelpreise an Deutschlands Küstenregionen? Diese Frage beantwortet eine neue Preisstudie von Kohl > Partner. Die Analyse zeigt: Die Nordsee bleibt auch im Sommer 2025 die teuerste Küstenregion in Deutschland. Im Premiumsegment gleichen sich die Preise von Nord- und Ostsee hingegen zunehmend an.

Kohl und Partner

Durchschnittspreis pro Region in der Sommersaison 2025

Nordsee weiterhin teurer – besonders in der Hauptsaison

Untersucht wurden Hotelpreise in den Kategorien 3-Sterne, 4-Sterne und 4-Sterne-Superior/Wellness. In allen Segmenten liegen die Durchschnittspreise an der Nordsee während der Sommermonate laut der Studie über jenen der Ostsee. Im August, dem teuersten Monat des Jahres, kostet demnach eine Übernachtung auf Sylt im Schnitt 302 Euro. Es folgen die Ostfriesischen Inseln mit 233 Euro. Warnemünde an der Ostsee liegt mit 232 Euro knapp dahinter.

Besonders im 4-Sterne-Bereich (+13,5 %) und im 3-Sterne-Segment (+10,1 %) zeigt sich den Zahlen zu Folge der Preisunterschied zur Ostsee deutlich. Selbst in der Nebensaison bleibt die Nordsee in der Superior-Kategorie mit bis zu 15 % höheren Preisen vorne.

Im 4-Sterne-Superior-/Wellnesssegment sollen sich die beiden Küstenregionen jedoch stark annähern. Die fast identischen Durchschnittspreise in der Sommersaison deuten laut Kohl und Partner auf eine vergleichbare Zahlungsbereitschaft bei Premiumgästen hin.

November: Günstige Preise mit geringen Kategoriedifferenzen

In der Nebensaison sollen die Preise laut der Studie deutlich sinken. Eine Übernachtung kostet demzufolge im November im Schnitt 166 Euro an der Nordsee und 148 Euro an der Ostsee. Das entspreche einer Ersparnis von rund 92 Euro gegenüber der Hauptsaison im August. Die Preisabstände zwischen den Hotelkategorien nehmen demnach deutlich ab: An der Nordsee betrage der Unterschied zwischen einem 3-Sterne- und einem 4-Sterne-Superior-Hotel nur 38 Euro, an der Ostsee 44 Euro.

Weihnachten: Ostsee zieht Premiumgäste an

Zur Weihnachtszeit kehre sich das Bild im oberen Preissegment um. In der 4-Sterne- sowie in der 4-Sterne-Superior-/Wellnesskategorie übersteige die Ostsee die Nordsee bei den Durchschnittspreisen. Im Premiumbereich liege sie mit 250,80 Euro rund 2,6 % über dem Vergleichswert der Nordsee. Laut Studie deute dies auf eine wachsende Beliebtheit der Ostsee als Winterdestination für qualitätsorientierte Gäste hin.

 

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3-Sterne-Hotellerie an der Nordsee entwickelt sich dynamisch

Eine deutliche Entwicklung zeige sich im 3-Sterne-Segment der Nordsee. In einzelnen Regionen übersteigen die dortigen Durchschnittspreise laut der aktuellen Zahlen sogar die höherklassiger Hotels an der Ostsee. Nach Einschätzung der Studie zeige sich hier eine gestiegene Zahlungsbereitschaft auch im mittleren Preissegment – vorausgesetzt, das Angebot überzeugt. Die 3-Sterne-Hotellerie entwickele sich somit zunehmend zu einem wichtigen Wachstumstreiber.

Fundierte Analyse mit saisonalem Fokus

Die Studie wurde von Gabriele Maessen, MA, Senior Beraterin bei Kohl > Partner, durchgeführt. Verglichen wurden zehn touristisch stark frequentierte Destinationen – jeweils fünf an Nord- und Ostsee. Betrachtet wurden Hotels der Kategorien 3-Sterne, 4-Sterne und 4-Sterne Superior mit Pool- und Wellnessangeboten. Die Datenerhebung soll an mehreren Stichtagen über das Jahr 2025 hinweg erfolgt sein, wodurch saisonale Schwankungen laut Kohl und Partner differenziert analysiert werden konnten. „Unsere Studie zeigt deutlich: Wer seine Preise strategisch steuert und sein Angebot zielgruppengerecht entwickelt, kann auch in etablierten Destinationen noch erhebliches Potenzial ausschöpfen – sowohl in der Hochsaison als auch in ruhigeren Reisezeiten“, erklärte Gabriele Maessen.

Empfehlungen für Betriebe und Destinationen

Die Ergebnisse unterstreichen laut Studie die Relevanz eines strategischen Revenue Managements. Wer Preise gezielt steuere und Angebote auf die Zielgruppen ausrichte, könne auch in etablierten Destinationen Potenziale erschließen – sowohl in der Hochsaison als auch in ruhigeren Reisezeiten.

Für Hoteliers ergeben sich den Zahlen zufolge vor allem im 3- und 4-Sterne-Segment an der Ostsee im Sommer sowie im Premiumbereich zur Weihnachtszeit Chancen zur Preisoptimierung.

Für Destinationen zeige die Analyse, dass stabile Preise im Wellnesssegment auf konstante Nachfrage hinweisen. Eine ganzjährige Tourismusentwicklung könne gelingen, wenn Markenpositionierung, Storytelling und Natur- wie Kulturerlebnisse auch jenseits der Hauptsaison betont werden.

Über die Studie

Die Preisstudie wurde von April bis Juli 2025 von Kohl > Partner durchgeführt. Analysiert wurden Hotelpreise an fünf repräsentativen Destinationen der Nord- und Ostsee in den Kategorien 3-Sterne, 4-Sterne sowie 4-Sterne-Superior/Wellness. Die Erhebung basiert auf öffentlich zugänglichen Preisen (Websites/Buchungsstrecken) und umfasst die Zeiträume Sommer (Mai–September), Herbst (Oktober–November) und Weihnachten (21.–27. Dezember). Untersucht wurden je Kategorie bis zu 10 Hotels pro Region. Grundlage der Auswertung war der Durchschnittspreis eines Doppelzimmers inklusive Frühstück, basierend auf mehreren Stichtagen pro Saison. Alle Preise verstehen sich inklusive Mehrwertsteuer, exklusive Ortstaxe.

 

Mehr Informationen: Kohl und Partner

Bild: © Kohl und Partner