Sommerbilanz 2024: Bayern punktet bei Nachfrage und Preisen – Südtirol verteidigt Spitzenplatz in der Hotellerie

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Sommerbilanz 2024: Bayern punktet bei Nachfrage und Preisen – Südtirol verteidigt Spitzenplatz in der Hotellerie

 

Die alpine Ferienhotellerie in Bayern, Tirol und Südtirol zieht eine positive vorläufige Bilanz der Sommersaison 2024. Laut einem aktuellen Faktencheck von Kohl > Partner und dem Revenue-Management-Anbieter RateBoard verzeichneten alle drei Regionen ein Wachstum bei Auslastung und Zimmerpreisen, wobei Bayern den stärksten Zuwachs bei Nachfrage und Preisanpassungen erzielte. Südtirol bleibt weiterhin führend bei den durchschnittlichen Zimmerpreisen, während die Nachfrage in Bayern besonders dynamisch wächst.

Thomas Steiner, Managing Partner bei Kohl > Partner, konnte zusammen mit RateBoard folgende Erkenntnisse aus dem Faktencheck ableiten:

1. Buchungsprognosen Sommer 2024: Südtirol führt, Bayern mit stärkstem Nachfragezuwachs

Südtirol verzeichnete im vorläufigen Sommer 2024 die höchste Zimmerauslastung, mit durchschnittlich 70%, dicht gefolgt von der bayrischen Ferienhotellerie mit 67%. Die Tiroler Hotellerie schneidet im Vergleich schwächer ab, mit einer vorläufigen Auslastung von 51% im Zeitraum von Mai bis Oktober. Besonders hervorzuheben sei der starke Nachfragezuwachs in Bayern: Einschließlich der Buchungsprognosen für Oktober werde ein Plus von 3,3% gegenüber dem Vorjahr erwartet. In Südtirol liegt der prognostizierte Zuwachs bei 2,1%, während Tirol solide 1,8% erwartet.

Ein genauerer Blick auf die Entwicklungen der einzelnen Sommermonate zeige folgende Unterschiede und Gemeinsamkeiten in puncto Auslastung laut Faktencheck von Kohl > Partner und RateBoard:

Mai & Juni: Im Mai und Juni 2024 lag die Zimmerauslastung in der Tiroler Ferienhotellerie kumuliert nahezu auf dem Niveau des Vorjahres, mit einem moderaten Anstieg von 0,4%. Im Vergleich dazu verzeichneten sowohl die bayrische Ferienhotellerie (+1,9%) als auch Südtirol (+1,6%) eine stärkere Nachfrageentwicklung in diesen Monaten.

Juli & August: In den Hauptreisemonaten Juli und August zeigt Bayern mit einem beeindruckenden Plus von 6% den stärksten Anstieg der Zimmerauslastung. Auch Südtirol (+3,8%) und Tirol (+3,4%) konnten ihre Auslastung im Vergleich zum Vorjahr spürbar steigern.

September: Im September bewegten sich alle Destinationen auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr, mit einem leichten Zuwachs von rund 2%.

Oktober-Prognosen: Die Buchungsprognosen für Oktober sind ebenfalls positiv: Bayern erwartet einen Anstieg von knapp 4%, Tirol folgt mit 2,2%, und in Südtirol wird ein Plus von 1,8% prognostiziert.

2. Preisdurchsetzung: Südtirol mit höchsten Zimmerpreisen, Bayern mit größtem Zuwachs

Die Hotelbetriebe in Südtirol bieten auch in der gesamten Sommersaison weiterhin die höchsten durchschnittlichen Zimmerraten (ADR von € 308) an, allerdings sei hier mit +5,3% im Vergleich zum Vorjahr die geringste Steigerung im Vergleich zu den anderen Destinationen zu verzeichnen. Tirol folgt an zweiter Stelle mit einer Preisanpassung, inklusive Forecast im Oktober, von 5,5% gegenüber dem Vorjahr. Bayern liege bei der Preisdurchsetzung zwar auf dem letzten Platz, verzeichne jedoch inklusive der Prognosen für Oktober die stärkste Preissteigerung von 6,5%.

Im Destinationsvergleich zwischen Tirol und Bayern zeigt sich laut Kohl und Partner über die Sommermonate hinweg ein wechselhaftes Bild: In den Monaten Mai und Juni lagen die durchschnittlichen Zimmerraten in Bayern leicht über denen in Tirol, bevor sich das Verhältnis im Juli und August umkehrte. Im September verzeichneten beide Destinationen nahezu identische Zimmerraten. Der Forecast für Oktober zeigt eine ähnliche Entwicklung, wobei Tirol derzeit leicht vorne liegt. Südtirol übertraf jedoch in allen Sommermonaten die beiden Destinationen deutlich, mit der größten Preisdifferenz im Juli und insbesondere im August.

Die vorläufige Endbilanz zeige, dass Südtirol trotz geringerer Steigerungen bei der Preisdurchsetzung weiterhin die Spitzenposition hält, während Bayern mit der höchsten Wachstumsrate aufholt und Tirol sich solide im Mittelfeld positioniert.

Hotelexperte Thomas Steiner, Managing Partner bei Kohl > Partner, zog folgendes Fazit: „In allen drei Destinationen sind positive Trends bei Nachfrage und Preisdurchsetzung zu beobachten, allerdings fallen die Steigerungen unterschiedlich stark aus. Letztlich wird derjenige in puncto Profitabilität vorne liegen, der seine Kostenstruktur am besten im Griff hat.“

Matthias Trenkwalder, Geschäftsführer von RateBoard ergänzte: „Besonders bemerkenswert ist die Performance von Bayern: Die Destination nimmt nicht nur beim Nachfragewachstum, sondern auch bei der Preisdurchsetzung eine gute Rolle ein. Im Vergleich zu Tirol und Südtirol kann man bei den Zimmerpreisen fast schon von einer Aufholjagd sprechen, jedoch gibt es immer noch großes Potenzial nach oben – gerade im Vergleich zu Südtirol."

 

 

Weitere Informationen: https://www.kohl-partner.at/

Bild: © Gerd Altmann auf Pixabay