DMO DigitalMonitor 2025: KI weckt hohe Erwartungen – digitale Praxis bleibt ausbaufähig

am . Veröffentlicht in eTourismus & Online-Marketing

DMO DigitalMonitor 2025: KI weckt hohe Erwartungen – digitale Praxis bleibt ausbaufähig

 

Knapp 500 Tourismusorganisationen beteiligten sich an der bundesweiten Umfrage zum Stand der Digitalisierung im Destinationsmanagement. Die BTE Tourismus- und Regionalberatung veröffentlichte gemeinsam mit dem Deutschen Tourismusverband (DTV) erste Ergebnisse des DMO DigitalMonitors 2025. Der Blick auf den Status quo habe gezeigt: Die Digitalisierung komme voran – aber in kleinen Schritten. Künstliche Intelligenz gelte vielen als Zukunftsthema, habe im Arbeitsalltag bislang jedoch kaum Relevanz.

KI noch wenig verbreitet – aber stark im Fokus

Nur 28 Prozent der befragten Organisationen setzten generative KI bereits umfassend ein. In rund der Hälfte habe der Einsatz punktuell durch Einzelpersonen erfolgt. Investitionen seien meist gering geblieben und beschränkten sich auf Tools oder kostenpflichtige Zugänge. Trotz des noch geringen Praxisbezugs habe die Mehrheit der Organisationen erwartet, dass KI künftig eine zentrale Rolle im Tourismusmanagement spielen werde. Entsprechend groß sei der Informationsbedarf. Am häufigsten seien praxisnahe Webinare, Schulungen und Orientierungshilfen für geeignete Anwendungen nachgefragt worden.

Soziale Medien weiterhin wichtig – TikTok mit Wachstumspotenzial

Facebook und Instagram seien bei 96 Prozent der Organisationen zum Einsatz gekommen. YouTube sei mit rund 50 Prozent deutlich seltener genutzt geblieben. Neue Plattformen wie WhatsApp und TikTok ergänzten das Portfolio – wobei TikTok besonders bei jüngeren Zielgruppen Potenzial biete und als wachsender Kanal wahrgenommen werde.

Open Data auf dem Vormarsch – strategische Grundlagen fehlen oft

Ein positives Signal: Der Anteil der Organisationen, die auf uneingeschränkte Open-Data-Lösungen setzten, sei seit 2023 um zehn Prozentpunkte auf 50 Prozent gestiegen. Gleichzeitig habe es in vielen Destinationen an strategischer Grundlage gefehlt. Nur etwa die Hälfte der Organisationen habe über eine schriftlich fixierte Digitalstrategie verfügt – obwohl auch unter den nicht-strategisch aufgestellten Akteuren der Bedarf anerkannt worden sei.

Digitale Sichtbarkeit und Buchbarkeit bleiben Schwachstellen

Knapp die Hälfte der Organisationen habe geschätzt, dass weniger als 50 Prozent der Betriebe in ihrer Destination online buchbar sind. Auch die Nutzung und Pflege von Google-Unternehmensprofilen sei ausbaufähig geblieben. So seien viele Organisationen davon ausgegangen, dass lediglich die Hälfte der Betriebe diese Möglichkeit nutzt – eine ungenutzte Chance für mehr Sichtbarkeit mit geringem Aufwand.

Zukunft der Tourist Informationen: hybride Modelle im Kommen

Die Tourist Information sei weiterhin als relevant eingeschätzt worden – 46 Prozent haben sie langfristig als zentrale Anlaufstelle gesehen. 38 Prozent sollen eine fortbestehende, aber abgeschwächte Rolle erwartet haben, während 16 Prozent von einem Bedeutungsverlust zugunsten digitaler Services ausgegangen seien. Deutlich werde: Die Tourist Information der Zukunft müsse stärker digital eingebunden und als hybrider Ort gedacht werden.

Selbstbewusstsein trotz Ressourcenengpässen

75 Prozent der Organisationen bewerteten ihre digitale Aufstellung als eher gut bis sehr gut. Allerdings sei der Reifegrad ausbaufähig geblieben. Die größten Hürden seien weiterhin personelle Engpässe, wenn auch weniger stark ausgeprägt als 2023 (66 Prozent gegenüber zuvor 78 Prozent).

Online abrufbar: erste Ergebnisse und Save-the-Date

Eine Auswahl zentraler Ergebnisse stehe unter www.dmo-digital-monitor.de als Factsheets zur Verfügung. Weitere Einblicke soll es am 01. Oktober 2025 beim 2. Marktforschungstag Digitalisierung geben, der von 10:00 bis 15:30 Uhr online stattfinden soll. Neben der Vorstellung der Detailergebnisse sollen Praxispartner*innen über erfolgreiche Ansätze berichten und Tipps zur Umsetzung digitaler Lösungen geben.

 

Weitere Informationen: Home - BTE Tourismus- und Regionalberatung

Bild: © BTE – Tourismus- und Regionalberatung Partnerschaftsgesellschaft mbB