Mehr Miteinander statt Gegeneinander in Regensburg

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In Regensburg knirscht es zwischen den Leistungsträgern und der Regensburg Tourismus GmbH (RTG). Grund genug für den Oberbürgermeister Joachim Wolberg zu einer Gesprächsrunde einzuladen,  Medienberichten zufolge allerdings fand diese bewusst ohne Sabine Thiele, Geschäftsführerin der RTG, statt.

Die Zugeständnisse an die Hoteliers der Stadt sind groß. Mehr Miteinander statt Gegeneinander – das sei nun die Botschaft, die aus der Gesprächsrunde „Tourismus in Regensburg“ resultiere. Gemeinsam mit dem Oberbürgermeister diskutierten die Hoteliers der Stadt darüber, wie bestehende Probleme gelöst und die Aufgaben der Zukunft gemeistert werden könnten.

„Wohin soll es mit dem Tourismus in unserer Stadt gehen?“ – Auf diesen Nenner brachte Wolbergs die Gesamtfragestellung. Erklärtes Ziel müsse sein, alle Akteure mit in die Diskussion einzubeziehen. Er schlug vor, die Arbeitsgruppe „Tourismus“, die derzeit beim Stadtmarketing e.V. angesiedelt ist, aufzulösen und stattdessen den Beirat der Regensburg Tourismus GmbH (RTG) aufzuwerten und mit Vertretern aller vom Tourismus betroffenen Branchen zu besetzen. Die Federführung übertrug er dem Kulturreferenten, Klemens Unger, dessen Referat auch bisher schon für den Bereich „Tourismus“ auf städtischer Seite zuständig war. Damit erhalten die Leistungsträger mehr Einfluss auf die RTG.

Der Tourismus-Beirat solle einmal pro Quartal tagen und wesentlich dazu beitragen, dass sich Regensburg durch geeignete Marketing-Maßnahmen weltweit positionieren könne. Zusätzlich halte er eine jährliche Vollversammlung, zu der alle Tourismus-Akteure eingeladen würden, für sinnvoll.

Darüber hinaus schlug er vor, zum 15. März 2015 übergangsweise bis zum Sommer alle - aus Sicht der Hoteliers zu hohen - Hotelprovisionen der RTG auszusetzen. Diese hatten vorrangig für den Streit gesorgt. In dieser Zeit sollen neue Lösungen zur Tourismusfinanzierung auch unter Beteiligung der privaten Tourismuswirtschaft erarbeitet und dann zum 1. Juli 2015 in Kraft gesetzt werden. Währenddessen soll auch eine Lösung für ein neues modernes Buchungsportal gefunden werden, das eine gleichwertige Präsentation aller Hotels und Gastronomiebetriebe der Region im Internet ermögliche. Die Hoteliers vermarkten sich über die Buchungsplattform www.hotels-in-regensburg.com.

Dem Stadtmarketing e.V. trug er auf, ein Veranstaltungskonzept speziell für die umsatzschwachen Monate zu erarbeiten und das Portfolio für diesen Zeitraum deutlich zu erweitern.

„Es geht bei diesen Vorschlägen nicht darum, einzelne Personen oder Organisationen gegeneinander auszuspielen“, unterstrich der OB. Vielmehr sei das Ziel, dass künftig Stadt, RTG und alle am Tourismus beteiligten weiteren Akteure partnerschaftlich und auf Augenhöhe zusammenarbeiten sollten, um das Beste für die Stadt zu erreichen.

Kathrin Fuchshuber, Sprecherin der Initiative „Hotels in Regensburg“, zeigte sich von den Vorschlägen des Oberbürgermeisters sehr angetan und erklärte ausdrücklich die Bereitschaft ihrer Organisation, aktiv an einem neuen Tourismuskonzept für die Stadt Regensburg mitarbeiten zu wollen. Auch die übrigen Diskussionsteilnehmer, wie Gästeführer, IHK-Vertreter und andere Tourismus-Akteure äußerten sich zustimmend und machten ihre Bereitschaft zur Mitarbeit deutlich.

Auch Sabine Thiele, Geschäftsführerin der Regensburg Tourismus GmbH, reagierte laut Pressemeldung der Stadt positiv auf das Ergebnis der Gesprächsrunde: „Wir freuen uns auf ein aussagekräftiges Tourismuskonzept, so wie es bereits im Welterbe-Managementplan der Stadt Regensburg vorgeschlagen wird. Diese wird mit allen Beteiligten der Tourismuswirtschaft umgesetzt, das ist super. Die Vorschläge von Oberbürgermeister Joachim Wolbergs finden unsere volle Zustimmung, da es dem Wohl der Gäste dient. Wir freuen uns auf konstruktive Vorschläge aus der Tourismuswirtschaft.“

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