Stagnation in der GrimmHeimat NordHessen

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nordhessen 2014


Die Tourismusbranche in der GrimmHeimat NordHessen tritt auf der Stelle. Rund 2,38 Millionen Urlauber haben die Region im vergangenen Jahr besucht, das ist zwar ein Plus von 1,3 Prozent. Allerdings stagniert die Zahl der Übernachtungen, sie liegt bei rund 7,3 Millionen.

„Der Tourismus ist einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren in unserer Region und erwirtschaftet jährlich rund drei Milliarden Euro Umsatz. Damit das so bleibt, müssen wir große Anstrengungen unternehmen, um die Branche zu stärken“, sagt Holger Schach, Geschäftsführer der Regionalmanagement Nordhessen GmbH, anlässlich der Präsentation der GrimmHeimat NordHessen auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin (4.-8.3.2015).

Zwar gehe es für die heimische Tourismusbranche nach dem starken documenta-Jahr 2012 und dem weniger erfolgreichen Jahr 2013 nun wieder etwas aufwärts. Der Trend bleibe allerdings unter der landesweiten Entwicklung, die sowohl bei den Ankünften (+ 3,5 Prozent) als auch bei den Übernachtungen (+ 2,8 Prozent) ein größeres Plus verzeichnet. Im langfristigen Vergleich falle die touristische Entwicklung Nordhessens wiederum positiv aus: So sei die Zahl der Gäste in den vergangenen zehn Jahren um mehr als 400.000 gestiegen, bei den Übernachtungen gebe es in diesem Zeitraum ein Plus von einer Million. Die Entwiclung zeigt aber auch, dass es seit 2008 keinen nachhaltigen Aufschwung mehr gibt.

„Die jüngsten Zahlen des Statistischen Landesamtes zeigen einen deutlichen Trend zum  Städtetourismus“, sagt Ute Schulte, die beim Regionalmanagement den Bereich Tourismus leitet. Die GrimmHeimat NordHessen als überwiegend ländlich geprägte Region müsse nun verstärkt daran arbeiten, diesem allgemeinen Trend entgegen zu wirken. Erschwert würden diese Anstrengungen durch den demographischen Wandel, dessen Folgen in den nächsten Jahren vor allem die ohnehin schon dünn besiedelten, ländlichen Gegenden Nordhessens treffe. Dort werde es einen Bevölkerungsrückgang geben, in der Folge würden Fachkräfte fehlen und es werde schwieriger, eine attraktive Infrastruktur für die Urlauber  zu gewährleisten.

„Wir nehmen den demographischen Wandel sehr ernst und arbeiten an Strategien, wie wir seine Auswirkungen auf die heimische Tourismusbranche abmildern können“, erklärt Schulte. Unter anderem werde derzeit geprüft, wo das Angebot an Ferienwohnungen ausreiche und gegebenenfalls ausgeweitet werden könne. Auch das Thema Barrierefreiheit werde künftig eine noch größere Rolle spielen. Grund: Die Gäste würden zunehmend älter und seien damit vermehrt körperlich beeinträchtigt, barrierefreie Angebot würden daher stärker nachgefragt.

Die GrimmHeimat NordHessen will darüber hinaus kleine und mittlere Gastgeber stärken, um ein ausreichendes Angebot an Übernachtungsmöglichkeiten in der gesamten Region gewährleisten zu können. Ein Pilotprojekt dazu sei in der Gemeinde Willingen entstanden. Mit Unterstützung der GrimmHeimat NordHessen hätten sich im vergangenen Jahr 42 kleine, familiengeführte Gastgeber rund um Willingen und den Diemelsee zu der Kooperation „Mini Inn – Gastgeber klein & fein“ zusammengeschlossen. Gemeinsam werben sie mit regionaltypischem Charme um Gäste.

Trotz der Herausforderungen durch den demographischen Wandel will die GrimmHeimat NordHessen an ihrem Ziel festhalten, bis zum Jahr 2022 zur erfolgreichsten Mittelgebirgsregion Mitteleuropas zu werden. „Die langfristige touristische Entwicklung in unserer Region stimmt uns zuversichtlich, dass wir dieses Ziel erreichen können“, sagt Ute Schulte.

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Tags: Bundesland: Hessen
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