RuhrKunstMuseen: Städteübergreifendes Ausstellungsprojekt zum Ende der Steinkohleförderung

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17 Museen – 13 Städte – rund 150 künstlerische Positionen – ein Thema: Zum Ende der Steinkohleförderung in Deutschland und anlässlich ihres zehnjährigen Bestehens zeigen die RuhrKunstMuseen eine ganz besondere Ausstellung, in der sich alles um die Kohle in der Kunst dreht. Es handelt sich um das größte städteübergreifende Ausstellungsprojekt, das je zu diesem Thema umgesetzt wurde.

Zwischen dem 03. und 06. Mai 2018 eröffneten die teilnehmenden Museen ruhrgebietsweit ihre Ausstellungen individuell. Das MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst in Duisburg folgt am 12. Juni. Besucher haben dann die Möglichkeit, in Gruppenausstellungen und Einzelpräsentationen in 17 Museen zu erkunden, wie Kohle und Bergbau früher und heute Künstlerinnen und Künstler inspiriert haben.

Mit dem Ende der Steinkohleförderung geht ein bedeutender Industriezweig zu Ende, der das Gesicht des Ruhrgebiets, das Selbstverständnis seiner Bewohner und die Kulturlandschaft geprägt hat. Das umfassende Ausstellungsprojekt erweitert diesen Einschnitt um die künstlerische Perspektive und beleuchtet die kulturellen Errungenschaften der Industrialisierung, zu denen nicht zuletzt die reiche Museumslandschaft im Ruhrgebiet zählt. Kulturhistorische Exponate sind ebenso eingebunden wie aktuelle Tendenzen und richtungsweisende Werke, die Zukunftsvisionen und Utopien aufzeigen. Abgerundet wird Kunst & Kohle von einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm.

„Wir freuen uns sehr, dass der Bundespräsident die Schirmherrschaft für dieses Großprojekt übernommen hat. Die Ausstellung präsentiert ein breites Spektrum künstlerischer Herangehensweisen an das Thema: Skulptur, Malerei, Zeichnung, Fotografie, Video- und Klangkunst oder ortsspezifische Installationen vermitteln ganz individuelle Sichtweisen auf die Kohle, den Bergbau und das Ruhrgebiet. Das Spannende dabei: Die künstlerischen Positionen widmen sich diesen Facetten sowohl retrospektiv als auch perspektivisch über das Ende der Steinkohleförderung hinaus“, so der Projektleiter von Kunst & Kohle Prof. Dr. Ferdinand Ullrich.

Diesen Ansatz begrüßt auch Prof. Dr. Wolfgang Heit, Vorstandsvorsitzender der Brost-Stiftung: „Zahlreiche Künstler stellen ihre Fragen an die vielen Realitäten des Reviers und finden radikal eigene Antworten. Dabei verharrt die große Retrospektive nicht in der Vergangenheit.“ Und Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Mitglied im Vorstand der RAG-Stiftung, ist sich gewiss: Das Projekt mache deutlich, „dass trotz des bald endenden Steinkohlebergbaus im Ruhrgebiet der Blick zurück und nach vorn gleichermaßen gelingen kann. Die gemeinsame Ausstellung der 17 RuhrKunstMuseen ist Teil der Initiative ʻGlückauf Zukunft!ʼ, die die Leistungen des Steinkohlebergbaus für die Region würdigt und gleichzeitig Zeichen des Aufbruchs setzt.“

Die Rolle der Kunst und Kultur im Ruhrgebiet sowie die umfassende Kooperation würdigt auch die Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, Isabel Pfeiffer-Poensgen: „Die RuhrKunstMuseen sind eine der vielen großartigen Entwicklungen im Zusammenhang mit der Europäischen Kulturhauptstadt RUHR.2010. Sie zeigen, wie fruchtbar eine häuserübergreifende Zusammenarbeit sein kann. Das Ausstellungsprojekt Kunst & Kohle demonstriert das auf besonders beeindruckende Art und Weise.“

An der Sichtbarkeit der vielfältigen Kulturlandschaft im Ruhrgebiet arbeitet das Netzwerk der RuhrKunstMuseen seit 10 Jahren. Kunst & Kohle soll dazu nun einen weiteren Beitrag leisten. „Die historische Zäsur des Endes der Steinkohlenförderung im Spiegel der Kunst zu betrachten, ist nicht allein eine Geste des Abschieds, sondern vor allem ein verheißungsvolles Zukunftssignal. Im thematischen Schulterschluss machen die RuhrKunstMuseen sichtbar, dass das Ruhrgebiet in der Vitalität und Kreativität seiner Kunstinstitutionen ein einmaliges Potenzial besitzt, diese Veränderung durch Kultur konstruktiv zu gestalten“, erläutert Dr. Ursula Sinnreich, Generalsekretärin der Kunststiftung NRW, das Engagement.

Das Ausstellungsprojekt wird gefördert von der RAG-Stiftung, der Brost-Stiftung, dem Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie und dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen sowie der Kunststiftung NRW.

http://www.ruhrkunstmuseen.com
Bild: Kunst & Kohle, Helga Griffiths, ‘18C Memory of an Evanescent Landscape, 2017 © 2018, Volkmar Hoppe, Darmstadt 2017