Nationale Tourismusstrategie: Wanderverband will Pflege der Wanderwegeinfrastruktur als Pflichtaufgabe

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Wanderer, wanderweg

 

Angesichts des 1. Zukunftsdialoges im Rahmen der Nationalen Tourismusstrategie fordert der Deutsche Wanderverband (DWV), das Wandern als Kernaktivität im Deutschlandtourismus mit hoher wirtschaftlicher Bedeutung stärker in der Nationalen Tourismusstrategie zu berücksichtigen.

Grundlage für den Wandertourismus sei eine im Moment noch überwiegend ehrenamtlich geschaffene und gepflegte Wanderinfrastruktur mit insgesamt rund 300.000 Kilometern Wanderwegen. Aufgrund demographischer und gesellschaftlicher Veränderungen werde die nachhaltige und verlässliche Sicherung der Wanderinfrastruktur künftig ohne finanzielle Förderungen nicht mehr möglich sein. Wandertourismus sei kein Selbstläufer.

Im Hinblick auf die Zukunftsfähigkeit des Deutschlandtourismus müsse es eine bundesweite finanzielle Unterstützung der Wanderwegeinfrastruktur geben. In Ländern wie der Schweiz und Frankreich sei dies längst üblich. Der Erhalt der Infrastruktur ist besonders für den ländlichen Raum substantiell. Er muss zur Pflichtaufgabe von Gebietskörperschaften werden. Nur wenn hier in der Fläche dauerhaft und verlässlich unterstützt werde, sei die Zukunft dieses wirtschaftlich bedeutsamen Tourismuszweiges gewährleistet. Gesonderte Projektförderungen etwa für Leuchtturmwege allein könnten dies nicht leisten.

Zur Erschließung des wirtschaftlichen Potentials des Wandertourismus gehörten neben der Wanderinfrastruktur Gastbetriebe entlang von Wanderwegen. Auch diese Einkehrmöglichkeiten, zu denen Wanderheime, landwirtschaftliche Betriebe sowie Straußen- oder Besenwirtschaften zählen, müssten für den Wandertourismus insgesamt unterstützt werden. Hier passiere derzeit durch eine Überbürokratisierung etwa in Form komplizierter Auflagen eher das Gegenteil. Vereinfachungen von Auflagen und der Abbau administrativer Belastungen seien nötig.

Die Eckpunkte der nationalen Tourismusstrategie hat die Bundesregierung im April 2019 beschlossen. Die Ideen daraus werden nun bis Mai dieses Jahres in sechs so genannten Zukunftsdialogen mit Expertinnen und Experten aus der gesamten Branche diskutiert. Thema des 1. Zukunftsdialoges am 21. Januar in Gelsenkirchen waren die wirtschaftlichen Potenziale des Tourismus.

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